Ich schreibe (k)ein Fazit!

Ich mag die bun­te Buchbloggerwelt! Und das viel lie­ber als Instagram oder Facebook, wo mir irgend­wel­che Algorithmen Bücher und mas­sen­wei­se Werbung prä­sen­tie­ren, die über­haupt nichts mit dem Hobby “Lesen” zu tun haben. Ganz neben­bei bemerkt, glau­be ich, dass des­halb die klas­si­schen Blogs nicht aus­ster­ben wer­den. Nur bei aller Fülle unter­schied­li­cher Ansichten und Meinungen, fra­ge ich mich manch­mal, was die Beweggründe von man­chen sind, so zu han­deln, wie sie es tun.

So gibt es Blogger, die nicht gern ver­linkt wer­den möch­ten, die kei­ne Tags benut­zen, die kein Wertungssystem ver­wen­den und eben auch sol­che, die ganz bewusst kein Fazit schrei­ben.

Die Begründung die­ser Blogger ist, dass die Leser ja dann viel zu kurz auf dem Blog ver­wei­len und eben nur das Fazit und nicht den “Haupttext” lesen. Wenn das Fazit fehlt, muss der Leser zumin­dest den Beitrag quer­le­sen, um dort die Essenz her­aus­zu­kit­zeln, was vor allem dann gilt, wenn die­ser Blogger gleich­zei­tig auch auf ein Wertungssystem ver­zich­tet.

In mei­nen Augen hat das gleich meh­re­re Nachteile. Zum einen habe ich schon sehr oft Buchvorstellungen gele­sen, wo ich am Ende gar nicht wuss­te, ob das Buch nun gut oder schlecht ist bzw. ob der Blogger das Buch nun emp­fiehlt oder nicht. Zum ande­ren sind die­se Reviews oft­mals recht aus­ufernd, so dass es dem Leser noch schwe­rer gemacht wird, her­aus­zu­fin­den, was denn nun mit dem Buch ist.

Da frag ich mich, was wird der Leser die­ser Rezension nun machen?

Da muss ich doch mal für all jene Blogger in die Bresche sprin­gen, die ein Fazit und/oder Wertungssystem ver­wen­den. Natürlich gibt es Leser, die nur auf das Fazit oder aus­schließ­lich die Wertung schau­en. Da sag ich: Na und? Das ist doch genau Sinn der Sache. Wenn jemand ein Buch nicht kennt, es auf einem Blog ent­deckt und für inter­es­sant ein­stuft, dann ist es doch voll­kom­men okay, dass er sich einen Ersteindruck über das Fazit oder die Wertung macht.

Und erst, wenn das Interesse ver­stärkt wur­de, macht sich der Leser auf und erkun­det, wes­halb das Buch denn nun so bewer­tet wur­de. Und dann liest der Leser auch das kom­plet­te Review. Die ande­ren Leser, denen das Buch nach mei­ner Wertung oder mei­nem Fazit unin­ter­es­sant erscheint, zie­hen wie­der von dan­nen. 

Was aber voll­kom­men okay ist. Denn ist gibt noch immer vie­le Hunderte Buchblogs, die gern besucht wer­den möch­ten. Das Streifen durch die Blogs ist zwar nicht ganz so schnell­le­big und ver­gäng­lich wie die sozia­len Netzwerke, aber es muss ja nicht hei­ßen, dass es schnarch­lang­sam sein muss. 

Das Lesen der Blogs ist näm­lich ein Mittelding und genau das gefällt mir an ihnen. Zudem sind die Beiträge auch noch Jahre spä­ter gut von Suchmaschinen zu fin­den (ein extrem gro­ßer Mehrwert von Blogs). Wenn ich nach einem Buch suche, so wird mir bei kei­ner Suchmaschine ein Ergebnis von Facebook oder Instagram ange­zeigt. Sehr wohl aber von vie­len Blogs! Aber das ist ein ande­ren Thema.

Aber zurück zu mei­nem Fazit. Natürlich gibt es auch hier “Extremfälle”, die kei­ne Bücher lesen, die nicht mehr als 4 Sterne bei einem 5‑Sterne-Wertungssystem auf­wei­sen. Aber letz­ten Endes ist auch das okay. Es gibt mitt­ler­wei­le so vie­le Neuerscheinungen, dass der Leser und Buchblogger zwangs­läu­fig eine Wahl tref­fen muss. Und das System, sich bei ande­ren Buchblogs Anregungen und Tipps über das Wertungssystem oder Fazit zu holen, fin­de ich sehr ange­nehm.

Ich den­ke, dass vie­le Blogger, die kein Fazit und kei­ne Wertung nut­zen, dies auch tun, um sich ganz bewusst gegen­über Onlinehändlern wie Amazon abzu­gren­zen. Oder ganz kon­kret aus­schließ­lich gegen­über Amazon. Nun, auch das ist okay, aller­dings wün­sche ich mir bei sol­chen Buchbesprechung, dass ich am Ende weiß, ob das Buch nun lesens­wert oder nicht und idea­ler­wei­se auch war­um.

19 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Joa ^^ Also ich hab mich tat­säch­lich von mei­nem “Fazit” distan­ziert, aus genau den Gründen, die du nennst. Wenn man sich so viel Mühe gibt mit der Rezension ist es schon ein klei­ner Stich wenn man immer wie­der hört, dass “Leser” nur auf das Fazit schau­en …
    Natürlich freue ich mich über jeden Besucher, auch wenn er nur über­fliegt oder nur auf die Bewertung schaut. Aber ich gebe mir schon Mühe, mei­ne Rezensionen nicht zu lang zu schrei­ben (das mag ich näm­lich auch nicht bei ande­ren) und trotz­dem mei­ne pro und kon­tra Punkte so dar­zu­stel­len, das man weiß, was mir am Buch gefal­len hat und was nicht.
    Und dafür gibts am Ende dann auch die übli­che Sternebewertung als “Gesamtfazit” ^^

    Die Unterschiede in der Bloggerwelt sind viel­fäl­tig und das ist ja auch schön so und jeder soll­te es so machen wie er mag.
    Mich per­sön­lich stört eher, dass die “Sterne” feh­len, denn oft­mals, trotz Fazit, weiß ich nicht wie das Buch ins­ge­samt ankam, weil es so drum­her­um beschrie­ben wird und vor­sich­tig aus­ge­drückt, dass es genau­so gut wie schlecht hät­te sein kön­nen.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,
      klar darf und soll­te jeder Blogger es so machen, wie er es für rich­tig hält. Aber es fehlt bekannt­lich ein biss­chen das Feedback, wie das, was ich schrei­be, auch bei mei­nen Lesern ankommt. Und da ist es viel­leicht nicht ver­kehrt, wenn die ein oder ande­re Meinung auf­taucht, die ein Thema zumin­dest grund­sätz­lich auf­greift.
      Ja, es gibt vie­le Punkte, auf die jeder Blogger unter­schied­lich Wert legt. Die Länge ist dabei auch ein Punkt, den ich auch ver­su­che so zu berück­sich­ti­gen, dass das Review nicht zu lang wird (was mir aber nicht immer gelingt).

      Bei Deinen Reviews gefällt mir nicht nur, dass wir einen ähn­li­chen Lesegeschmack haben und sehr oft Bücher ähn­lich ein­schät­zen, son­dern dass Du auch ein Fazit ziehst, auch wenn Du es nicht so nennst 😉 Allerdings sind Fazit und Sterne nur ein Aspekt, wie Reviews bei Lesern ankom­men, denn auch ein Blogger hat einen Schreibstil, der bei sei­nen Lesern ankommt oder eben nicht …

      Viele Grüße
      Frank

      1. Klar! Ich fin­de es auch immer span­nend, was ande­re dazu mei­nen! Und vor allem aus wel­chen Gründen sie es so machen, wie sie es machen 😉

        Ich fin­de dei­ne Rezensionen tat­säch­lich manch­mal sogar ein biss­chen zu kurz. Da hät­te ich oft noch ger­ne einen etwas tie­fe­ren Einblick. Obwohl du es meis­tens wirk­lich gut schaffst, es kurz und gut zusam­men zu fas­sen.
        Auf einem Blog, ich weiß gra­de nicht mehr auf wel­chem, schreibt eine ganz lie­be Bloggerin immer ellen­lan­ge Rezensionen *lach* Ich finds ja fas­zi­nie­rend wie ihr zu jedem Buch so viel ein­fällt, aber mir ist das tat­säch­lich zu müh­se­lig so viel zu lesen ^^

        Dankeschön! Das freut mich natür­lich 😀 Das wir in unse­rem Buchgeschmack recht ähn­lich sind ist super für Buchtipps und auch immer wie­der span­nend zum Vergleichen. Joa, ich nenns nicht so, aber schrei­be wahr­schein­lich am Ende manch­mal einen Satz der es zusam­men­fasst? Ich könn­te es jetzt gar nicht sagen, mach ich wahr­schein­lich auto­ma­tisch.

        1. Danke 🙂 Wenn mei­ne Rezension kurz sind, dann ist oft­mals das Buch auch nicht so umfang­reich oder aber es fällt mir extrem schwer, etwas über das Buch zu schrei­ben, ohne zu viel zu ver­ra­ten. Ich weiß ja, dass Du auch manch­mal vor die­sem Problem stehst. Irgendwie merkt man das den Rezensionen an, aber ich habe noch kein Mittel gefun­den, wie ich es anders machen kann.

          Ja, ver­mut­lich resü­mierst Du in Gedanken am Ende doch – das machen ja vie­le und wenn Du so willst ist das natür­lich auch eine Art von Fazit.

          1. Das ist defi­ni­tiv so … gra­de bei kur­zen Bänden fällt mir oft nicht viel ein oder bei einem Kurzgeschichtenband. Aber auch bei län­ge­ren Büchern kann es vor­kom­men, dass mir nicht ein­fällt oder es ein­fach nicht so viel zu sagen gibt.
            Ich lass das dann auch ein­fach so, egal ob kurz oder lang: das was ich zu sagen habe schrei­be ich, egal wie es dann aus­fällt 😉

            Zu “Eine kur­ze Geschichte der Menschheit” ist mei­ne Rezension sehr lang gewor­den *lach* Da war ich sel­ber etwas erschro­cken, weil ich mir schon dach­te, das liest sich eh kei­ner durch ^^ Aber ich hab ein­fach alles, was mir dazu ein­ge­fal­len ist auf­ge­schrie­ben – mal sehen ob ich es noch kür­zen wer­de.

            Ich mag mich da auch an kein Muster hal­ten oder so. So wie es kommt ist es dann eben 🙂

            Bei dir merkt man auch oft, dass es kurz und trotz­dem aus­sa­ge­kräf­tig sein kann. Das gelingt mir z. B. weni­ger 😀

          2. Manchmal fällt aus Zeitgründen oder weil man über das Buch, wel­ches gera­de bewer­tet wer­den will, nicht viel ein. Ich lese mir auch nicht immer alles durch, wenn die Rezension arg lang ist und ohne Absätze.

  2. Ich fin­de die Fragestellung sehr inter­es­sant. Bisher – und ich blog­ge eine zwei­stel­li­ge Jahresanzahl – wäre ich nie auf die Idee gekom­men, dass man bestimm­te Dinge haben “muss”, also etwas wie ein Sternesystem oder ein Fazit. Ich muss sogar ein biss­chen dar­über grin­sen. Denn ich erin­ne­re mich, dass wir vor zig Jahren auch mal über etwas ähn­li­ches debat­tiert haben. Schon komisch, dass die Dinge, die mal optio­nal waren, heu­te ein “Muss” sind (im Sinne von: wird erwar­tet). 🙂 Und sei es auch nur, weil sie heu­te fast über­all anzu­tref­fen sind, wäh­rend es einst anders war. Heute ist “Exot”, wer es anders als die Masse macht. Aber ging es nicht ein­mal genau dar­um bei Blogs? *grü­bel*
    Ich selbst hat­te tat­säch­lich mal ein Bewertungssystem, habe es aber irgend­wann abge­schafft. Wer aus dem Rezensionstext her­aus nicht erkennt, ob und wie mir ein Buch gefal­len hat bzw. wie ich die­ses ein­schät­ze, dem hel­fen die Sternchen (in mei­nem Fall Herzchen) auch nicht wei­ter. Hier muss aller­dings ein­ge­wor­fen wer­den, dass man es aus man­chen Texten wirk­lich nicht ablei­ten kann, was aber nicht sel­ten auch dar­an liegt, dass eben jene qua­li­ta­tiv nicht unbe­dingt mehr her­ge­ben oder schlicht zu vor­sich­tig und all­ge­mein­gül­tig for­mu­liert wur­den. Irritiert hat mich beson­ders, wenn im Text zu lesen war, dass vie­les am Roman nicht stimm­te, dann aber trotz­dem fünf von fünf Sterne ver­ge­ben wur­den. Wir haben, wenn ich mich recht erin­ne­re, dann auch über die Länge von Rezensionen debat­tiert, bis jemand sogar sog. “SMS-Rezensionen” geschrie­ben hat. Ich sage nicht, dass man es nicht auch kurz und bün­dig auf den Punkt brin­gen kann, aber soll­te man das in einem Blog? Und ist ein Fazit nicht qua­si eine SMS? 🙂 Wer es als Zusatzangebot für sei­ne Leser bie­tet, das kann ich mir noch vor­stel­len. Aber es erwar­ten wür­de ich nie. Allerdings schaue ich auch nicht bei so vie­len Blogs rein wie ich nur kann, son­dern suche mir gezielt die, mit deren Beiträgen ich gut leben kann (die auch super ger­ne völ­lig anders ticken kön­nen, so lan­ge es nur gut geschrie­ben ist).
    Fazit: In der Vielfalt der Bloggerwelt – und ich hof­fe auch, dass sie nie aus­ster­ben wird – soll es jeder machen wie er (sie, es) es braucht und gut fin­det. Passiert ja offen­bar auch, also alles gut. 🙂

    1. Hallo Soleil,
      in der Bloggerwelt gibt es natür­lich kein “Muss”. Jeder darf und soll sei­nen Blog so betrei­ben, wie er es für rich­tig hält. Mir begeg­nen natür­lich auch die Reviews, die zu 90% aus Klappentext und Cover bestehen. SMS-Rezension ist ein sehr schö­ner und pas­sen­der Begriff dafür 😀 Und auch mir begeg­nen immer wie­der Reviews, die ein Buch förm­lich ver­rei­ßen, um es am Ende mit 4 oder gar 5 Sternen zu bewer­ten. Mir ist aller­dings auch auf­ge­fal­len, dass die Blogger sehr ver­schnupft reagie­ren, wenn man sie dar­auf anspricht.

      Ja, wenn Du das Fazit allei­ne betrach­test, dann ist das durch­aus eine SMS-Rezension. Allerdings soll­te ein Fazit idea­ler­wei­se neu­gie­rig machen, auch das Für und Wider zu erfah­ren, das im Text über jenem Fazit ste­hen soll­te.

      Deshalb tu ich mei­ne Meinung in solch all­ge­mei­ne­ren Beiträgen kund. Da braucht sich dann kein Blogger ange­grif­fen füh­len, denn auch das begeg­net mir häu­fig (so manch einer nimmt sei­nen Blog viel­leicht ein wenig zu ernst). Nicht sel­ten wer­den mei­ne Kommentare erst gar nicht ver­öf­fent­licht.

      Ich wün­sche mir ledig­lich, dass wenn ich eine Buchvorstellung lese, ich am Ende weiß, wor­an ich bin. Das ist aber erstaun­lich oft nicht der Fall.

      Viele Grüße
      Frank

  3. Hallo Frank,

    Ich ver­su­che mal als Neuling in der Bloggerszene mei­ne Gedanken dazu ein­zu­brin­gen. Als Blogger möch­te man natür­lich gele­sen wer­den, möch­te man sei­ne Liebe zur Literatur tei­len und sich aus­tau­schen über sei­ne Leidenschaft. Sonst könn­te man sei­ne Leseeindrücke auch ein­fach auf einem Stück Papier auf­schrei­ben, so weit, so offen­sicht­lich. Dazu sind Blogs in mei­nen Augen das bes­te Medium, vie­le Foren, die noch vor über einem Jahrzehnt rege gefüllt waren, sind mehr oder weni­ger tot und ob sozia­le Medien die­sen Austausch auf­ge­fan­gen haben, wage ich mal anzu­zwei­feln. Mein Eindruck ist, dass dort eher tages­ak­tu­el­le Themen im Vordergrund ste­hen, und nicht Bücher, die womög­lich meh­re­re Jahrzehnte/Jahrhunderte auf dem Buckel haben.

    Um gele­sen zu wer­den, braucht man die wert­volls­te Ressource unse­rer Zeit: Aufmerksamkeit. Vom Aufstehen bis um Schlafen gehen zie­hen Privatleben, Arbeit/Schule/Studium, Smartphone, Computer, Streamingdienste, sozia­le Medien und Werbung in jeg­li­cher Form unse­re Aufmerksamkeit auf sich, ob wir es nun bewusst wahr­neh­men oder nicht. Wenn sich nun ein Leser auf einem Blog wie­der­fin­det, dann muss man ihm gute Argumente lie­fern die­sen Beitrag zu lesen oder eben nicht, denn unzäh­li­ge ande­re Einflüsse kon­kur­rie­ren mit dem Beitrag.

    Auch ich als Leser ste­he bei jedem neu­en Eintrag in mei­nem Feed-Reader vor der Entscheidung, ob ich den Beitrag ganz lesen soll. Wenn ich mich dann dazu ent­schie­den habe, dann lese ich den Beitrag mit vol­ler Konzentration und in gan­zer Länge, aber davor brau­che ich eben eine Entscheidungshilfe, die über den Titel und das Cover hin­aus­geht.

    Und da kom­men Bewertungssysteme ins Spiel. Idealerweise kann ich dann inner­halb weni­ger Sekunden ent­schei­den und ent­we­der lesen oder wei­ter­zie­hen. Ob es nun ein Fazit, Sterne oder Herzen sind, ist letz­ten Endes egal, ent­schei­dend ist, dass das ent­spre­chen­de Hilfsmittel ziel­füh­rend ist.

    Viele Grüße,
    Eugen

    1. Ah, ein Gleichgesinnter 😉 Schön, dass sich jemand gefun­den hat, der das ähn­lich wie ich sieht – da füh­le ich mich nicht so allein auf wei­ter Flur 😀 Mir ergeht es genau­so wie Dir, vor allem, wenn die frei zur Verfügung ste­hen­de Lebenszeit kost­bar ist. Ich kann bei jedem von Dir genann­ten Punkten nur zustim­mend den Kopf nicken 👍

  4. Hallo Frank,
    dan­ke für die­sen inter­es­san­ten Artikel. Tatsächlich ver­wen­de ich als Buchbloggerin sowohl ein Fazit, als auch ein Bewertungssystem und fin­de es prak­tisch, wenn zumin­dest eines von bei­den auch von ande­ren genutzt wird. Ist es wirk­lich die Mehrheit, die das nicht tut?
    Letztendlich habe ich auch nicht immer die Lust oder Zeit eine ellen­lan­ge Rezension zu lesen, vor allem, wenn vie­les red­un­dant für mich ist, oder mir der Schreibstil nicht gefällt. Deine Eindrücke waren jeden­falls sehr inter­es­sant und ich hof­fe, man liest sich mal wie­der.

    Liebe Grüße
    Lara

    1. Hallo Lara,

      kei­ne Ahnung, ob die Mehrheit der Buchblogger ein Fazit schreibt, aber mir sind schon etli­che unter­ge­kom­men, die es nicht machen. Und immer wie­der lese ich Berichte zu Büchern, wo ich am Ende nicht weiß, wo ich dran bin. Solche Reviews mag ich dann weni­ger, denn ich möch­te ja eine Empfehlung haben und wis­sen, wie das Buch auf den Leser wirkt.

      Sehr schön übri­gens, dass Dein Kommentar noch vor­han­den ist. Es hat näm­lich heu­te die­sen Blog zer­legt und ich muss­te ihn neu auf­set­zen. Es scheint mit mei­nen Backups gut geklappt zu haben 😉

      Viele Grüße
      Frank

  5. Lieber Frank,
    wenn du mit dei­nem Artikel eine Lanze für eine viel­fäl­ti­ge Buch-Bloggerkultur (statt seich­ten Social Medias) bre­chen woll­test, hast du mei­ne vol­le Unterstützung.
    Dass man­geln­de kla­re Meinungsbekundung ein Problem in der Szene sein soll­te, ist mir aller­dings noch nicht auf­ge­fal­len. Ich tue mich eher schwer mit den vie­len emo­tio­nal sehr ein­deu­ti­gen Meinungstweets, die eine Begründung oder gar text­li­che Nachweise (was wohl zu viel ver­langt scheint) kom­plett ver­mis­sen las­sen. Ein biss­chen mehr Butter-bei-der-Fische bei den emo­tio­na­len Wertungen fän­de ich sehr hilf­reich.
    Bücherblogs sind ja auch nicht auf den Zweck der “Empfehlung” beschränkt. Das mag über­hand genom­men habe, aber zunächst ist es ja mal Auseinandersetzung mit Literatur, die man öffent­lich tei­len mag. Ob das dann dem Austausch dient oder dem einen oder ande­ren als Orientierung für das Lesen oder gar Kaufentscheidung … das ist sekun­där.
    Es wäre also scha­de, wenn ein Bewertungssystem als Standard gel­ten soll­te. Wenn sich die Buchblogger selbst­re­flek­tie­rend Rechenschaft able­gen, war­um sie schrei­ben und nach wel­chen Kriterien sie dies machen wol­len, bin ich schon froh.
    Grüße von David

    1. Hatte zurerst nur den Haupttext gele­sen … der war für mich etwas unklar. Aber in dei­nen wei­te­ren Kommentaren, lie­ber Frank, hab ich ver­stan­den, dass du auch für mehr Klarheit kämpfst. Da sind wir uns mehr einig, als ich zuerst dach­te! Ich wür­de mir mehr sach­li­che und inhalt­li­che Begründungen der Urteil wün­schen, du weni­ger Blabla und klar Urteile – läuft auf das Gleiche raus, wür­de ich sagen:
      Bitte lie­be Bloggerkollegen, lasst uns an euren Gedankengängen über Eure Einschätzung prä­zi­se Anteil neh­men und bleibt trotz­dem kurz und unter­halt­sam … Äh, ja … das muss ich dann selbst auch erst mal hin­krie­gen (ich bin lei­der einer der Vielschreibtäter !!).

      1. Hallo David,
        dan­ke für Deine aus­führ­li­chen Kommentare. Da muss ich mir erst­mal mei­ne Gedanken zu machen. Du hast recht, denn ich stre­be über­haupt nach einer Vereinheitlichung oder Standardisierung. Ganz im Gegenteil lie­be ich die Vielfalt und erfreue mich dar­an, dass jeder Blogger und jede Bloggerin ihre Blogs so führt, wie sie es möch­ten. Das Einzige, das ich mir wün­sche ist, dass ich am Ende weiß, ob mir jemand ein Buch emp­feh­len kann oder nicht. Und auch hier hast Du recht, denn es wäre schön, auch den Grund dafür zu erfah­ren.

        Diese Gratwanderung ist aber belie­big schwie­rig. Und sie gelingt mir mit­nich­ten immer, denn ich erhe­be für mich den Anspruch, dass ich den Inhalt nicht spoi­lern, aber den­noch ver­mit­teln möch­te, was mich an dem Buch fas­zi­niert hat – oder eben nicht.

        Das mit der Länge ist so eine Sache. Kurz und prä­gnant sei­ne Meinung kund­zu­tun ist wohl noch schwie­ri­ger – wor­an Du auch “krankst”, wie ich auf Deinem Blog gese­hen habe 😀

        Viele Grüße
        Frank

        1. Lieber Frank,
          das als Kompliment: Ich fin­de, dass du dei­nem eige­nen Prinzip völ­lig gerecht wirst. Trotz dei­ner sehr knap­pen inhalt­li­chen Darstellung trifft das Urteil genau die rich­ti­gen Punkte. Deshalb wirst du als Lese-Empfehlung auch sehr von den vie­len Usern geschätzt! Das ist eine ech­te Qualität dei­nes Bücherblogs.
          Bei mei­nem Blog aller­dings geht es nicht um Leseempfehlung, son­dern um die inten­si­ve Auseinandersetzung mit Literatur. Längere und lan­ge Beiträge, aber auch Spoilern gehört da zum Konzept. Das ist eine ande­re Ausrichtung und natür­lich auch nicht von einem brei­ten Publikum nach­ge­fragt.
          So ist die Welt halt bunt.

          Viele Grüße von David

          1. Hallo David,
            ja, das stimmt. Ich set­ze mich in der Form nicht so inten­siv mit der Literatur aus­ein­an­der wie Du. Ich tau­che in die Welten ab, nur um anschlie­ßend ande­re zu besu­chen, ohne den Text aus­ein­an­der­zu­kla­mü­se­rn. Vermutlich wird es bei unse­rer Lesevorliebe eine Schnittmenge geben, aber auch so man­ches Buch, bei dem wir je die Nase rümp­fen. Du hast schon Recht, die Welt ist bunt und das ist auch gut so!
            Viele Grüße
            Frank

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