Ich mag die bunte Buchbloggerwelt! Und das viel lieber als Instagram oder Facebook, wo mir irgendwelche Algorithmen Bücher und massenweise Werbung präsentieren, die überhaupt nichts mit dem Hobby “Lesen” zu tun haben. Ganz nebenbei bemerkt, glaube ich, dass deshalb die klassischen Blogs nicht aussterben werden. Nur bei aller Fülle unterschiedlicher Ansichten und Meinungen, frage ich mich manchmal, was die Beweggründe von manchen sind, so zu handeln, wie sie es tun.
So gibt es Blogger, die nicht gern verlinkt werden möchten, die keine Tags benutzen, die kein Wertungssystem verwenden und eben auch solche, die ganz bewusst kein Fazit schreiben.
Die Begründung dieser Blogger ist, dass die Leser ja dann viel zu kurz auf dem Blog verweilen und eben nur das Fazit und nicht den “Haupttext” lesen. Wenn das Fazit fehlt, muss der Leser zumindest den Beitrag querlesen, um dort die Essenz herauszukitzeln, was vor allem dann gilt, wenn dieser Blogger gleichzeitig auch auf ein Wertungssystem verzichtet.
In meinen Augen hat das gleich mehrere Nachteile. Zum einen habe ich schon sehr oft Buchvorstellungen gelesen, wo ich am Ende gar nicht wusste, ob das Buch nun gut oder schlecht ist bzw. ob der Blogger das Buch nun empfiehlt oder nicht. Zum anderen sind diese Reviews oftmals recht ausufernd, so dass es dem Leser noch schwerer gemacht wird, herauszufinden, was denn nun mit dem Buch ist.
Da frag ich mich, was wird der Leser dieser Rezension nun machen?
Da muss ich doch mal für all jene Blogger in die Bresche springen, die ein Fazit und/oder Wertungssystem verwenden. Natürlich gibt es Leser, die nur auf das Fazit oder ausschließlich die Wertung schauen. Da sag ich: Na und? Das ist doch genau Sinn der Sache. Wenn jemand ein Buch nicht kennt, es auf einem Blog entdeckt und für interessant einstuft, dann ist es doch vollkommen okay, dass er sich einen Ersteindruck über das Fazit oder die Wertung macht.
Und erst, wenn das Interesse verstärkt wurde, macht sich der Leser auf und erkundet, weshalb das Buch denn nun so bewertet wurde. Und dann liest der Leser auch das komplette Review. Die anderen Leser, denen das Buch nach meiner Wertung oder meinem Fazit uninteressant erscheint, ziehen wieder von dannen.
Was aber vollkommen okay ist. Denn ist gibt noch immer viele Hunderte Buchblogs, die gern besucht werden möchten. Das Streifen durch die Blogs ist zwar nicht ganz so schnelllebig und vergänglich wie die sozialen Netzwerke, aber es muss ja nicht heißen, dass es schnarchlangsam sein muss.
Das Lesen der Blogs ist nämlich ein Mittelding und genau das gefällt mir an ihnen. Zudem sind die Beiträge auch noch Jahre später gut von Suchmaschinen zu finden (ein extrem großer Mehrwert von Blogs). Wenn ich nach einem Buch suche, so wird mir bei keiner Suchmaschine ein Ergebnis von Facebook oder Instagram angezeigt. Sehr wohl aber von vielen Blogs! Aber das ist ein anderen Thema.
Aber zurück zu meinem Fazit. Natürlich gibt es auch hier “Extremfälle”, die keine Bücher lesen, die nicht mehr als 4 Sterne bei einem 5‑Sterne-Wertungssystem aufweisen. Aber letzten Endes ist auch das okay. Es gibt mittlerweile so viele Neuerscheinungen, dass der Leser und Buchblogger zwangsläufig eine Wahl treffen muss. Und das System, sich bei anderen Buchblogs Anregungen und Tipps über das Wertungssystem oder Fazit zu holen, finde ich sehr angenehm.
Ich denke, dass viele Blogger, die kein Fazit und keine Wertung nutzen, dies auch tun, um sich ganz bewusst gegenüber Onlinehändlern wie Amazon abzugrenzen. Oder ganz konkret ausschließlich gegenüber Amazon. Nun, auch das ist okay, allerdings wünsche ich mir bei solchen Buchbesprechung, dass ich am Ende weiß, ob das Buch nun lesenswert oder nicht und idealerweise auch warum.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hi Frank!
Joa ^^ Also ich hab mich tatsächlich von meinem “Fazit” distanziert, aus genau den Gründen, die du nennst. Wenn man sich so viel Mühe gibt mit der Rezension ist es schon ein kleiner Stich wenn man immer wieder hört, dass “Leser” nur auf das Fazit schauen …
Natürlich freue ich mich über jeden Besucher, auch wenn er nur überfliegt oder nur auf die Bewertung schaut. Aber ich gebe mir schon Mühe, meine Rezensionen nicht zu lang zu schreiben (das mag ich nämlich auch nicht bei anderen) und trotzdem meine pro und kontra Punkte so darzustellen, das man weiß, was mir am Buch gefallen hat und was nicht.
Und dafür gibts am Ende dann auch die übliche Sternebewertung als “Gesamtfazit” ^^
Die Unterschiede in der Bloggerwelt sind vielfältig und das ist ja auch schön so und jeder sollte es so machen wie er mag.
Mich persönlich stört eher, dass die “Sterne” fehlen, denn oftmals, trotz Fazit, weiß ich nicht wie das Buch insgesamt ankam, weil es so drumherum beschrieben wird und vorsichtig ausgedrückt, dass es genauso gut wie schlecht hätte sein können.
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
klar darf und sollte jeder Blogger es so machen, wie er es für richtig hält. Aber es fehlt bekanntlich ein bisschen das Feedback, wie das, was ich schreibe, auch bei meinen Lesern ankommt. Und da ist es vielleicht nicht verkehrt, wenn die ein oder andere Meinung auftaucht, die ein Thema zumindest grundsätzlich aufgreift.
Ja, es gibt viele Punkte, auf die jeder Blogger unterschiedlich Wert legt. Die Länge ist dabei auch ein Punkt, den ich auch versuche so zu berücksichtigen, dass das Review nicht zu lang wird (was mir aber nicht immer gelingt).
Bei Deinen Reviews gefällt mir nicht nur, dass wir einen ähnlichen Lesegeschmack haben und sehr oft Bücher ähnlich einschätzen, sondern dass Du auch ein Fazit ziehst, auch wenn Du es nicht so nennst 😉 Allerdings sind Fazit und Sterne nur ein Aspekt, wie Reviews bei Lesern ankommen, denn auch ein Blogger hat einen Schreibstil, der bei seinen Lesern ankommt oder eben nicht …
Viele Grüße
Frank
Klar! Ich finde es auch immer spannend, was andere dazu meinen! Und vor allem aus welchen Gründen sie es so machen, wie sie es machen 😉
Ich finde deine Rezensionen tatsächlich manchmal sogar ein bisschen zu kurz. Da hätte ich oft noch gerne einen etwas tieferen Einblick. Obwohl du es meistens wirklich gut schaffst, es kurz und gut zusammen zu fassen.
Auf einem Blog, ich weiß grade nicht mehr auf welchem, schreibt eine ganz liebe Bloggerin immer ellenlange Rezensionen *lach* Ich finds ja faszinierend wie ihr zu jedem Buch so viel einfällt, aber mir ist das tatsächlich zu mühselig so viel zu lesen ^^
Dankeschön! Das freut mich natürlich 😀 Das wir in unserem Buchgeschmack recht ähnlich sind ist super für Buchtipps und auch immer wieder spannend zum Vergleichen. Joa, ich nenns nicht so, aber schreibe wahrscheinlich am Ende manchmal einen Satz der es zusammenfasst? Ich könnte es jetzt gar nicht sagen, mach ich wahrscheinlich automatisch.
Danke 🙂 Wenn meine Rezension kurz sind, dann ist oftmals das Buch auch nicht so umfangreich oder aber es fällt mir extrem schwer, etwas über das Buch zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Ich weiß ja, dass Du auch manchmal vor diesem Problem stehst. Irgendwie merkt man das den Rezensionen an, aber ich habe noch kein Mittel gefunden, wie ich es anders machen kann.
Ja, vermutlich resümierst Du in Gedanken am Ende doch – das machen ja viele und wenn Du so willst ist das natürlich auch eine Art von Fazit.
Das ist definitiv so … grade bei kurzen Bänden fällt mir oft nicht viel ein oder bei einem Kurzgeschichtenband. Aber auch bei längeren Büchern kann es vorkommen, dass mir nicht einfällt oder es einfach nicht so viel zu sagen gibt.
Ich lass das dann auch einfach so, egal ob kurz oder lang: das was ich zu sagen habe schreibe ich, egal wie es dann ausfällt 😉
Zu “Eine kurze Geschichte der Menschheit” ist meine Rezension sehr lang geworden *lach* Da war ich selber etwas erschrocken, weil ich mir schon dachte, das liest sich eh keiner durch ^^ Aber ich hab einfach alles, was mir dazu eingefallen ist aufgeschrieben – mal sehen ob ich es noch kürzen werde.
Ich mag mich da auch an kein Muster halten oder so. So wie es kommt ist es dann eben 🙂
Bei dir merkt man auch oft, dass es kurz und trotzdem aussagekräftig sein kann. Das gelingt mir z. B. weniger 😀
Manchmal fällt aus Zeitgründen oder weil man über das Buch, welches gerade bewertet werden will, nicht viel ein. Ich lese mir auch nicht immer alles durch, wenn die Rezension arg lang ist und ohne Absätze.
Ich finde die Fragestellung sehr interessant. Bisher – und ich blogge eine zweistellige Jahresanzahl – wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass man bestimmte Dinge haben “muss”, also etwas wie ein Sternesystem oder ein Fazit. Ich muss sogar ein bisschen darüber grinsen. Denn ich erinnere mich, dass wir vor zig Jahren auch mal über etwas ähnliches debattiert haben. Schon komisch, dass die Dinge, die mal optional waren, heute ein “Muss” sind (im Sinne von: wird erwartet). 🙂 Und sei es auch nur, weil sie heute fast überall anzutreffen sind, während es einst anders war. Heute ist “Exot”, wer es anders als die Masse macht. Aber ging es nicht einmal genau darum bei Blogs? *grübel*
Ich selbst hatte tatsächlich mal ein Bewertungssystem, habe es aber irgendwann abgeschafft. Wer aus dem Rezensionstext heraus nicht erkennt, ob und wie mir ein Buch gefallen hat bzw. wie ich dieses einschätze, dem helfen die Sternchen (in meinem Fall Herzchen) auch nicht weiter. Hier muss allerdings eingeworfen werden, dass man es aus manchen Texten wirklich nicht ableiten kann, was aber nicht selten auch daran liegt, dass eben jene qualitativ nicht unbedingt mehr hergeben oder schlicht zu vorsichtig und allgemeingültig formuliert wurden. Irritiert hat mich besonders, wenn im Text zu lesen war, dass vieles am Roman nicht stimmte, dann aber trotzdem fünf von fünf Sterne vergeben wurden. Wir haben, wenn ich mich recht erinnere, dann auch über die Länge von Rezensionen debattiert, bis jemand sogar sog. “SMS-Rezensionen” geschrieben hat. Ich sage nicht, dass man es nicht auch kurz und bündig auf den Punkt bringen kann, aber sollte man das in einem Blog? Und ist ein Fazit nicht quasi eine SMS? 🙂 Wer es als Zusatzangebot für seine Leser bietet, das kann ich mir noch vorstellen. Aber es erwarten würde ich nie. Allerdings schaue ich auch nicht bei so vielen Blogs rein wie ich nur kann, sondern suche mir gezielt die, mit deren Beiträgen ich gut leben kann (die auch super gerne völlig anders ticken können, so lange es nur gut geschrieben ist).
Fazit: In der Vielfalt der Bloggerwelt – und ich hoffe auch, dass sie nie aussterben wird – soll es jeder machen wie er (sie, es) es braucht und gut findet. Passiert ja offenbar auch, also alles gut. 🙂
Hallo Soleil,
in der Bloggerwelt gibt es natürlich kein “Muss”. Jeder darf und soll seinen Blog so betreiben, wie er es für richtig hält. Mir begegnen natürlich auch die Reviews, die zu 90% aus Klappentext und Cover bestehen. SMS-Rezension ist ein sehr schöner und passender Begriff dafür 😀 Und auch mir begegnen immer wieder Reviews, die ein Buch förmlich verreißen, um es am Ende mit 4 oder gar 5 Sternen zu bewerten. Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass die Blogger sehr verschnupft reagieren, wenn man sie darauf anspricht.
Ja, wenn Du das Fazit alleine betrachtest, dann ist das durchaus eine SMS-Rezension. Allerdings sollte ein Fazit idealerweise neugierig machen, auch das Für und Wider zu erfahren, das im Text über jenem Fazit stehen sollte.
Deshalb tu ich meine Meinung in solch allgemeineren Beiträgen kund. Da braucht sich dann kein Blogger angegriffen fühlen, denn auch das begegnet mir häufig (so manch einer nimmt seinen Blog vielleicht ein wenig zu ernst). Nicht selten werden meine Kommentare erst gar nicht veröffentlicht.
Ich wünsche mir lediglich, dass wenn ich eine Buchvorstellung lese, ich am Ende weiß, woran ich bin. Das ist aber erstaunlich oft nicht der Fall.
Viele Grüße
Frank
Hallo Frank,
Ich versuche mal als Neuling in der Bloggerszene meine Gedanken dazu einzubringen. Als Blogger möchte man natürlich gelesen werden, möchte man seine Liebe zur Literatur teilen und sich austauschen über seine Leidenschaft. Sonst könnte man seine Leseeindrücke auch einfach auf einem Stück Papier aufschreiben, so weit, so offensichtlich. Dazu sind Blogs in meinen Augen das beste Medium, viele Foren, die noch vor über einem Jahrzehnt rege gefüllt waren, sind mehr oder weniger tot und ob soziale Medien diesen Austausch aufgefangen haben, wage ich mal anzuzweifeln. Mein Eindruck ist, dass dort eher tagesaktuelle Themen im Vordergrund stehen, und nicht Bücher, die womöglich mehrere Jahrzehnte/Jahrhunderte auf dem Buckel haben.
Um gelesen zu werden, braucht man die wertvollste Ressource unserer Zeit: Aufmerksamkeit. Vom Aufstehen bis um Schlafen gehen ziehen Privatleben, Arbeit/Schule/Studium, Smartphone, Computer, Streamingdienste, soziale Medien und Werbung in jeglicher Form unsere Aufmerksamkeit auf sich, ob wir es nun bewusst wahrnehmen oder nicht. Wenn sich nun ein Leser auf einem Blog wiederfindet, dann muss man ihm gute Argumente liefern diesen Beitrag zu lesen oder eben nicht, denn unzählige andere Einflüsse konkurrieren mit dem Beitrag.
Auch ich als Leser stehe bei jedem neuen Eintrag in meinem Feed-Reader vor der Entscheidung, ob ich den Beitrag ganz lesen soll. Wenn ich mich dann dazu entschieden habe, dann lese ich den Beitrag mit voller Konzentration und in ganzer Länge, aber davor brauche ich eben eine Entscheidungshilfe, die über den Titel und das Cover hinausgeht.
Und da kommen Bewertungssysteme ins Spiel. Idealerweise kann ich dann innerhalb weniger Sekunden entscheiden und entweder lesen oder weiterziehen. Ob es nun ein Fazit, Sterne oder Herzen sind, ist letzten Endes egal, entscheidend ist, dass das entsprechende Hilfsmittel zielführend ist.
Viele Grüße,
Eugen
Ah, ein Gleichgesinnter 😉 Schön, dass sich jemand gefunden hat, der das ähnlich wie ich sieht – da fühle ich mich nicht so allein auf weiter Flur 😀 Mir ergeht es genauso wie Dir, vor allem, wenn die frei zur Verfügung stehende Lebenszeit kostbar ist. Ich kann bei jedem von Dir genannten Punkten nur zustimmend den Kopf nicken 👍
Und direkt einen neuen Blog entdeckt, da schau ich gleich mal rein xD
Hi Frank!
Dein Beitrag ist heute bei meiner Stöberrunde dabei 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Frank,
danke für diesen interessanten Artikel. Tatsächlich verwende ich als Buchbloggerin sowohl ein Fazit, als auch ein Bewertungssystem und finde es praktisch, wenn zumindest eines von beiden auch von anderen genutzt wird. Ist es wirklich die Mehrheit, die das nicht tut?
Letztendlich habe ich auch nicht immer die Lust oder Zeit eine ellenlange Rezension zu lesen, vor allem, wenn vieles redundant für mich ist, oder mir der Schreibstil nicht gefällt. Deine Eindrücke waren jedenfalls sehr interessant und ich hoffe, man liest sich mal wieder.
Liebe Grüße
Lara
Hallo Lara,
keine Ahnung, ob die Mehrheit der Buchblogger ein Fazit schreibt, aber mir sind schon etliche untergekommen, die es nicht machen. Und immer wieder lese ich Berichte zu Büchern, wo ich am Ende nicht weiß, wo ich dran bin. Solche Reviews mag ich dann weniger, denn ich möchte ja eine Empfehlung haben und wissen, wie das Buch auf den Leser wirkt.
Sehr schön übrigens, dass Dein Kommentar noch vorhanden ist. Es hat nämlich heute diesen Blog zerlegt und ich musste ihn neu aufsetzen. Es scheint mit meinen Backups gut geklappt zu haben 😉
Viele Grüße
Frank
Lieber Frank,
wenn du mit deinem Artikel eine Lanze für eine vielfältige Buch-Bloggerkultur (statt seichten Social Medias) brechen wolltest, hast du meine volle Unterstützung.
Dass mangelnde klare Meinungsbekundung ein Problem in der Szene sein sollte, ist mir allerdings noch nicht aufgefallen. Ich tue mich eher schwer mit den vielen emotional sehr eindeutigen Meinungstweets, die eine Begründung oder gar textliche Nachweise (was wohl zu viel verlangt scheint) komplett vermissen lassen. Ein bisschen mehr Butter-bei-der-Fische bei den emotionalen Wertungen fände ich sehr hilfreich.
Bücherblogs sind ja auch nicht auf den Zweck der “Empfehlung” beschränkt. Das mag überhand genommen habe, aber zunächst ist es ja mal Auseinandersetzung mit Literatur, die man öffentlich teilen mag. Ob das dann dem Austausch dient oder dem einen oder anderen als Orientierung für das Lesen oder gar Kaufentscheidung … das ist sekundär.
Es wäre also schade, wenn ein Bewertungssystem als Standard gelten sollte. Wenn sich die Buchblogger selbstreflektierend Rechenschaft ablegen, warum sie schreiben und nach welchen Kriterien sie dies machen wollen, bin ich schon froh.
Grüße von David
Hatte zurerst nur den Haupttext gelesen … der war für mich etwas unklar. Aber in deinen weiteren Kommentaren, lieber Frank, hab ich verstanden, dass du auch für mehr Klarheit kämpfst. Da sind wir uns mehr einig, als ich zuerst dachte! Ich würde mir mehr sachliche und inhaltliche Begründungen der Urteil wünschen, du weniger Blabla und klar Urteile – läuft auf das Gleiche raus, würde ich sagen:
Bitte liebe Bloggerkollegen, lasst uns an euren Gedankengängen über Eure Einschätzung präzise Anteil nehmen und bleibt trotzdem kurz und unterhaltsam … Äh, ja … das muss ich dann selbst auch erst mal hinkriegen (ich bin leider einer der Vielschreibtäter !!).
Hallo David,
danke für Deine ausführlichen Kommentare. Da muss ich mir erstmal meine Gedanken zu machen. Du hast recht, denn ich strebe überhaupt nach einer Vereinheitlichung oder Standardisierung. Ganz im Gegenteil liebe ich die Vielfalt und erfreue mich daran, dass jeder Blogger und jede Bloggerin ihre Blogs so führt, wie sie es möchten. Das Einzige, das ich mir wünsche ist, dass ich am Ende weiß, ob mir jemand ein Buch empfehlen kann oder nicht. Und auch hier hast Du recht, denn es wäre schön, auch den Grund dafür zu erfahren.
Diese Gratwanderung ist aber beliebig schwierig. Und sie gelingt mir mitnichten immer, denn ich erhebe für mich den Anspruch, dass ich den Inhalt nicht spoilern, aber dennoch vermitteln möchte, was mich an dem Buch fasziniert hat – oder eben nicht.
Das mit der Länge ist so eine Sache. Kurz und prägnant seine Meinung kundzutun ist wohl noch schwieriger – woran Du auch “krankst”, wie ich auf Deinem Blog gesehen habe 😀
Viele Grüße
Frank
Lieber Frank,
das als Kompliment: Ich finde, dass du deinem eigenen Prinzip völlig gerecht wirst. Trotz deiner sehr knappen inhaltlichen Darstellung trifft das Urteil genau die richtigen Punkte. Deshalb wirst du als Lese-Empfehlung auch sehr von den vielen Usern geschätzt! Das ist eine echte Qualität deines Bücherblogs.
Bei meinem Blog allerdings geht es nicht um Leseempfehlung, sondern um die intensive Auseinandersetzung mit Literatur. Längere und lange Beiträge, aber auch Spoilern gehört da zum Konzept. Das ist eine andere Ausrichtung und natürlich auch nicht von einem breiten Publikum nachgefragt.
So ist die Welt halt bunt.
Viele Grüße von David
Hallo David,
ja, das stimmt. Ich setze mich in der Form nicht so intensiv mit der Literatur auseinander wie Du. Ich tauche in die Welten ab, nur um anschließend andere zu besuchen, ohne den Text auseinanderzuklamüsern. Vermutlich wird es bei unserer Lesevorliebe eine Schnittmenge geben, aber auch so manches Buch, bei dem wir je die Nase rümpfen. Du hast schon Recht, die Welt ist bunt und das ist auch gut so!
Viele Grüße
Frank