Ich werde Buchblogger – Teil 3: Das E‑Book als Alternative

notebook 647761 640Wie ein Buch als Print zu lesen ist, ver­steht sich von selbst. Bei den E‑Books schaut es anders aus. Hier gibt es deut­li­che Unterschiede je nach E‑Book-Reader und Dateiformat.

Bevor ich auf die Möglichkeiten ein­ge­he, auf wel­chen Endgeräten man E‑Books lesen kann, zei­ge ich die mög­li­chen Bezugsquellen für Bücher. Ich bezie­he E‑Books aus ganz ver­schie­de­nen Quellen.

Bezugsquelle Nr. 1 sind natür­lich die klas­si­schen Onlineshops. Da ich sel­ber u.a. einen Kindle Paperwhite nut­ze, kau­fe ich mei­ne Bücher meist bei Amazon.
Der Tolino ist eine gute Alternative, die ich aber bis­her nur bei Bekannten gese­hen habe. Im Netz fin­den sich diver­se Vergleiche zwi­schen den bei­den Systemen. Ich per­sön­lich den­ke, dass es kaum einen Unterschied macht und jeder die Ausstattung aus­wäh­len kann, die zu ihm am bes­ten passt.

Die zwei­te gro­ße Bezugsquelle für E‑Books sind Rezensionsexemplare, die mir zur Verfügung gestellt wer­den. Diese wer­den mir ent­we­der direkt als Datei im mobi-Format (für den Kindle) oder epub-Format (für alle ande­ren Reader) zur Verfügung gestellt. Was mich direkt zum eigent­lich inter­es­san­ten Thema bringt: Die Dateiformate.

E‑Book Dateiformate

mobi – Das Buchformat von Amazon

Wird das Buch bei Amazon gekauft, so steht es einem direkt auf dem Kindle zur Verfügung. Über die Kindle-Leseapp kann das Buch auch auf jedem Smartphone und Tablet gele­sen wer­den, das sich mit dem Internet ver­bin­den kann. Dabei spielt das Betriebssystem kei­ne Rolle, da Amazon
für iOS, Android, Windows Mobile und Windows Desktop eine App zur Verfügung stellt, um das Buch zu lesen.

Zusätzlich kann das Buch online im Webbrowser gele­sen wer­den. Über die Adresse https://lesen.amazon.de/ kann man die Bücher direkt im Browser lesen.
Das gilt aller­dings nicht für Dokumente, die man auf sei­nen Kindle schickt, son­dern aus­schließ­lich für gekauf­te Bücher!

Wird mir das Buch per Mail vom Autor oder einem Verlag als Rezensionsexemplar zur
Verfügung gestellt, so kann ich mir das direkt auf den Kindle wei­ter­lei­ten. Dabei erkennt der Kindle den Anhang auto­ma­tisch.

Zuerst muss man aber in sei­nem Amazon-Konto eine Mailadresse für den Kindle frei­schal­ten las­sen, damit nur von die­ser Mailadresse Bücher an den Kindle gesen­det wer­den kön­nen.

Auf der Website von Amazon kön­nen unter Mein Konto – Meine Inhalte und Geräte – Einstellungen die Mailadressen fest­ge­legt wer­den.

Liest man das E‑Book in den Apps, so syn­chro­ni­siert sich der Lesefortschritt über alle Geräte, sobald die­se mit dem Internet ver­bun­den sind. Kann man dar­auf ver­zich­ten, ist es alter­na­tiv mög­lich, ein mobi-E-Book auch am PC mit einer E‑Book-Software lesen. Derer gibt es mitt­ler­wei­le zahl­rei­che. Empfehlenswert ist das kos­ten­lo­se Sumatra PDF, mit dem jedes mobi­le Dateiformat gele­sen wer­den kann (mobi, epub, pdf, usw.), das nicht geschützt ist.

Über das Onlineportal NetGalley zur Verfügung gestell­te E‑Books kön­nen direkt an den Kindle gesen­det wer­den, so man die NetGalley Mailadresse im Amazon-Konto ein­ge­ge­ben wur­de.

epub – Das Dateiformat der anderen

Alle außer Amazon ver­wen­den das epub-Dateiformat. Dafür gibt es kei­nen ein­heit­li­chen Standard, im Gegenzug kön­nen die­se Bücher auf nahe­zu jedem Endgerät gele­sen wer­den. Welche Software oder App man zum Lesen ver­wen­det, ist dem Benutzer selbst über­las­sen. Auf einem Apple-Tablet kann man z.B. mit iBooks jedes epub-Buch lesen.

Auch das schon erwähn­te Sumatra PDF kann mit epubs umge­hen, solan­ge die epubs nicht geschützt sind.

Das führt mich direkt zu ein­zi­gen Einschränkung des Formats: Manche Verlage ver­se­hen ihre Bücher mit einem Kopierschutz, so dass die­se Bücher nicht mehr mit jeder App gele­sen wer­den kön­nen. Neben dem schon erwähn­ten iBooks hat sich mei­ner Erfahrung nach das Programm Digital Editions von Adobe ganz gut eta­bliert.

Update: Adobe Digital Editions macht immer mehr Probleme, so dass ich die­ses Programm nicht mehr emp­feh­len kann. Unter iOS hat sich der BlueFireReader als zuver­läs­si­ger Reader eta­bliert, der mitt­ler­wei­le ADE bei uns ersetzt hat. Den BlueFireReader gibt es auch als Android und Windwos-Version, kann sich aber wie der ADE nicht syn­chro­ni­sie­ren.

Zusammenfassung

Als Buchblogger ist man gut bera­ten sowohl Lesemöglichkeiten für das mobi als auch epub zu ken­nen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Kindle und ADE BlueFireReader gemacht. Zusätzlich könn­te man noch Calibre ver­wen­den, um sei­ne E‑Books zu ver­wal­ten und ggf. in ande­re Formate umzu­wan­deln, aber ich kom­me bis­her sehr gut auch ohne eine sol­che Verwaltungssoftware aus.

Ich habe das E‑Book als eine ech­te Alternative zum Print ken­nen­ge­lernt und gera­de das Lesen von Büchern über den E‑Book-Reader macht eben­so viel Spaß wie das Lesen eines Prints. Und gera­de Buchblogger soll­ten sich der Möglichkeit nicht ver­schlie­ßen, neue Werke auch digi­tal zu lesen.

 

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7 Kommentare

  1. Hey
    Schöne Übersicht, aber ich erlau­be mir mal als toli­no-Besitzer zu sagen, dass Amazon nicht mehr .mobi ver­schickt, son­dern das Format .azw Und das macht das Umwandeln über Calibre bei unge­schütz­ten Büchern jetzt schwer bis unmög­lich. Aber die Calibre-Mitarbeiter arbei­ten da wohl dran.

    Gruß Isbel

    1. Hallo Isbel,

      dan­ke für Deinen Kommentar. Das stimmt natür­lich. Es ist der ewi­ge “Wettstreit” zwi­schen Anbietern, die ihre Bücher schüt­zen wol­len, und den Usern, die die­sen umge­hen möch­ten. Für gewöhn­lich wer­den Bücher aber immer sowohl für den Kindle als auch für den Tolino ange­bo­ten. Den DRM-Schutz von Büchern zu umge­hen bzw. die­sen auf­zu­he­ben ist in Deutschland aller­dings ille­gal und ich fin­de, dass in solch einer Übersicht nur lega­le Wege etwas zu suchen haben.

      Übrigens heißt das neus­te Format von Amazon “Kindle-Books-Format (KFX)”, bei dem bis heu­te eine Entfernung des Schutzes nicht gelun­gen ist (das azw- bzw. azw3-Format ist geknackt).

      Ich fin­de, dass vor allem Buchblogger die Verlage auf lega­lem Wege unter­stüt­zen soll­ten und kön­nen ggf. auf Rezensionsexemplare zurück­grei­fen.

      Viele Grüße
      Frank

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