[Jugendbuch] Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss

Ich mag unge­wöhn­li­che Szenarien, die auf mehr oder min­der unver­brauch­ten Idee fußen, auch wenn in einem Debüt-Roman sich nicht alles per­fekt ist, aber dazu spä­ter mehr. Ich mag es eben­so, wenn ich als Leser direkt in die Geschichte gewor­fen wer­den und die­se mir nach und nach erschlos­sen wird.

Direkteinstieg

Natürlich muss man sich vor Augen füh­ren, dass es sich um ein Jugendbuch han­delt, in dem eine weib­li­che Hauptfigur ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive schil­dert, denn schon im ers­ten Kapitel wird dies in jeg­li­cher Hinsicht deut­lich. Sprachwahl, Charaktere und Handlung ver­sprü­hen direkt von Beginn an jugend­li­chen Flair, was ich durch­aus posi­tiv mei­ne, denn so wird der Leser direkt in die Geschichte geso­gen, auch wenn er nicht weiß, wor­um es eigent­lich geht.

Die gute Inszenierung wird von sym­pa­thi­schen Figuren unter­malt, die sicher­lich bei der Leserschaft gut ankom­men wer­den, wobei das Buch allein von der Aufmachung an ein jun­ges, weib­li­ches Publikum aus­ge­rich­tet wird. Zu Unrecht, wie ich anmer­ken möch­te, denn auch die männ­li­chen Vertreter wer­den sich von der Geschichte begeis­tern las­sen kön­nen. Es sind zwar typi­sche „Mädchen-Elemente“ vor­han­den, die aber nicht stö­rend wir­ken, son­dern nicht über­trie­ben und pas­send zu den Figuren gewählt wur­den.

Jugendbuch für Jedermann

Für ein Jugendbuch hat die Geschichte durch­aus eine gewis­se Komplexität zu bie­ten, wobei das klas­si­sche schwarz-wei­ße Gut-Böse-Weltbild, das zu Beginn auf­ge­baut wur­de, nach und nach ins Wanken gerät. Ich den­ke aber nicht, dass jemand Schwierigkeiten haben wird, der Geschichte zu fol­gen. Ein biss­chen zu kurz kam hin­ge­gen der Ausbau der unter­schied­li­chen Fraktionen, was aber (so mei­ne Vermutung) in den kom­men­den Teilen nach­ge­holt wer­den wird.

Der Verlag nennt in sei­ner Ankündigung in Anspielung auf die dys­to­pi­sche Trilogie “Die Tribute von Panem” den Namen “Katniss Everdeen”. Und auch wenn mich das Buch mehr an die Trilogie “Die Bestimmung” von Veronica Roth erin­nert, so fin­de ich sol­che Vergleiche immer etwas schwie­rig. Ich for­mu­lie­re es lie­ber so, dass die­je­ni­gen, die sich an den bei­den genann­ten Trilogien erfreu­en konn­ten, sicher­lich auch von die­sem ers­ten Band der Vortex-Saga (die eben­falls als Trilogie ange­dacht ist) begeis­tert sein wer­den.

Fazit

In mei­nen Augen ist die­ser Roman ein sehr gelun­ge­nes Debüt, das nicht nur jugend­li­che Leser anspre­chen wird. Die Autorin hat eine sehr gute Wahl bei der Inszenierung der Welt und Platzierung der Figuren getrof­fen und ein Händchen für mit­rei­ßen­de Geschichten.

Es han­delt sich bei dem Buch um den Auftakt zu einer Trilogie. Eine Leseprobe des zwei­ten Teils ist die­sem Buch hin­ten bei­gefügt (die sich aller­dings im Rahmen hält). Die Fortsetzung wird für den Herbst 2020 erwar­tet. Die Autorin gibt auf ihrer Homepage einen Einblick in den jewei­li­gen Stand ihrer Arbeit. Auf den Seiten der Fischer Verlage fin­det sich eine Leseprobe zu die­sem Buch.

Der Verlag bezeich­net das Buch als Future-Fantasy-Trilogie. In der Literaturwelt gän­gi­ger ist das Genre Science Fantasy, das aus der Mischung von Science Fiction und Fantasy ent­stan­den ist.

Als klei­ne Anmerkung: Mit dem lila Farbanschnitt des Prints, mit dem das Buch in der Erstauflage bewor­ben wird, soll die vor­nehm­li­che Leserschaft der weib­li­chen Jugendlichen ange­spro­chen wer­den. In mei­nen Augen wird die Wahl der Zielgruppe damit zu eng gesteckt.

cover vortex

Titel: Vortex – Der Tag, an dem die Welt zer­riss
Autor: Benning, Anne
Genre: Jugendbuch / Science Fantasy
Seitenzahl: 496
Verlag: Fischer KJB

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das klingt wirk­lich gut und viel­ver­spre­chend, aber es passt ein­fach gra­de nicht in mein Beuteschema ^^ Grade mit den vie­len “Jugendbüchern” hab ich mich in den letz­ten Jahren über­le­sen – es waren ein­fach zu vie­le und auch wenn es sicher span­nend ist, kann ich gra­de mit dem jugend­li­chen Flair ein­fach nicht mehr so viel anfan­gen. Vielleicht ändert sich das ja wie­der bei mir 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,

      kann ich voll und ganz nach­voll­zie­hen. Ich brau­che auch immer wie­der einen guten Mix von ver­schie­de­nen Arten von Geschichten 😉

      Viele Grüße
      Frank

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