Kränkungen: Verständnis und Bewältigung alltäglicher Tragödien

cover kränkungen

Titel: Kränkungen: Verständnis und Bewältigung all­täg­li­cher Tragödien
Autor: Staemmler, Frank‑M.
Genre: Ratgeber
Verlag: Klett-Cotta
Wertung: ★★★★★
Bei Amazon kau­fen

Jeder Mensch hat schon mal in sei­nem Leben eine Kränkung erfah­ren. Sei es in einer Paarbeziehung oder von Freunden, so man­ches Mal trifft einen eine Aussage bis ins Mark. Mit die­sem Buch geht der Autor Frank‑M. Staemmler sys­te­ma­tisch an die Thematik her­an und zeigt, wie Kränkungen ent­ste­hen und wie wir ihnen begeg­nen kön­nen.

Zweiteilung

Dafür hat Staemmler das Buch im Großen und Ganzen in zwei grund­sätz­li­che Abschnitte geteilt. Im ers­ten Teil des Buchs zeigt er, wie übli­cher­wei­se bzw. in vie­len Fällen Kränkungen in unse­rer Kultur enste­hen und ver­stan­den wer­den. Zusätzlich zeigt er alter­na­ti­ve Modelle, wie eine Kränkung zu ver­ste­hen ist und wor­in ihre Ursache zu suchen ist.

Besonders der Aspekt, dass eine Kränkung kei­ne Einbahnstraße ist, hal­te ich für beson­ders erwäh­nens­wert.

»Ich hal­te es für sinn­voll, Kränkungen als eine gemein­sa­me kom­mu­ni­ka­ti­ve Handlung von min­des­tens zwei Personen zu ver­ste­hen.« (S. 100)

Damit schafft er eine Basis, um im zwei­ten Teil des Buchs näher dar­auf ein­zu­ge­hen, wie mit Kränkungen umge­gan­gen wer­den kann.

Kein Kochbuch

Sehr gut gemacht sind die Zusammenfassung in dem zwei­ten Teil des Buchs, in denen Staemmler noch­mals resü­miert und sei­ne Vorschläge bün­delt, wie der Einzelne in der Paarbezeihung kon­kret mit Kränkungen umge­hen kann. Konkret natür­lich nur inso­fern, als dass es kei­ne Rezepte für zwi­schen­mensch­li­che Beziehungen geben kann. Es ist deut­lich mehr als ein »psy­cho­lo­gi­sches Wischiwaschi« mit schwer ver­ständ­li­chen Floskeln, mit denen Otto-Normalleser wenig anzu­fan­gen weiß.

»Gute Beziehungen sind nicht dar­an zu erken­nen, dass nie Kränkungen pas­sie­ren, son­dern dar­an, dass die Beteiligten Wege fin­den, sie im Sinne einer Festigung und Intensivierung ihrer Verbindung zu ver­ar­bei­ten.« (S. 140)

Das Buch lebt in mei­nen Augen davon, dass der Autor eine offe­ne und kla­re Sprache gefun­den hat, die mit wenig Fremdworten daher­kommt und auch für Laien gut ver­ständ­lich ist.

Fazit

Gegen Ende des Buchs wirft der Autor fol­gen­den Satz in den Raum:

»Für alle Beteiligte habe ich vor Perfektionismus gewarnt und betont, dass Kränkungen – auch bei bes­tem Willen – nie ganz zu ver­mei­den sein wer­den.« (S. 172)

Damit ist klar, dass er kei­ne Strategien zeigt, wie wir Kränkungen ver­mei­den, son­dern wie wir mit ihnen umge­hen kön­nen. Dabei erhebt er kei­nes­wegs den Anspruch, dem Leser etwas vor­schrei­ben zu wol­len, son­dern gibt sprach­lich gewandt und ein­fach ver­ständ­lich viel­mehr einen Leitfaden, wie man selbst Kränkungen ver­ste­hen und dar­aus resul­tie­rend auf sie reagie­ren kann.


Direkt ins Buch her­ein­le­sen geht mit der Amazon Direktvorschau:

Werbung


Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite die­ses Blogs.
Die Verweise zu Amazon sind mit soge­nann­ten Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert