Titel: Die dunklen Strassen von Köln |
Ich hätte sicherlich auch so meine liebe Mühe gehabt, zu diesem Krimi einen geeigneten Klappentext zu schreiben, ohne den Inhalt zu spoilern. Und so mache ich dem Verlag keinen Vorwurf, dass der Klappentext kaum auf das vorzubereiten vermag, was ihn bei diesem Krimi erwartet.
Viel
Das liegt sicherlich an der doch in meinen Augen für einen Kriminalroman doch recht hohen Komplexität der Erzählung. Natürlich ist mir klar, dass sich Autoren bei der hohen Anzahl an jährlich erscheinenden Kriminalromanen immer wieder etwas neues einfallen lassen müssen, aber im Falle von „Die dunklen Strassen von Köln“ frage ich mich, ob hier nicht ein bisschen zu dick aufgetragen wurde.
Es gibt in diesem Buch relativ viele Charaktere und Schauplätze, die am Ende dann aber doch irgendwie zueinanderfinden, auch wenn gerade zu Beginn die einzelnen Erzählstränge wenig miteinander gemein haben.
Charaktere
Auch wenn die Handlungsweise der Protagonistin manchmal den Leser den Kopf schütteln lässt, vermag Angelowski ein sehr bedrückendes Bild von den Menschen zu zeichnen, die am Rande der Gesellschaft leben. Vor allem diejenigen, die jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen, werden in diesem Roman sehr eindringlich beschrieben und erhalten sehr viel Raum.
Ebenso wie andere Figuren mitsamt ihrem Leben sehr viel Platz finden und die eigentlichen Ermittlungen zu den Mordfällen manchmal in den Schatten stellen. Mir persönlich hat es gefallen, dass derart viel persönliche Facetten aus dem Leben der Figuren in diesen Roman eingeflossen sind.
Köln
Ein Köln-Krimi spielt natürlich in Köln und Umgebung. Dabei streunt die Autorin durch das gesamte Stadtgebiet und zeigt nicht nur stadtbekannte Orte, sondern scheut auch nicht davor, Kölns ewige Baustellen dem Leser vor Augen zu führen. Wie zum Beispiel die chronische Überlastung der Straßen und dass der öffentliche Nahverkehr oftmals dennoch keine Alternative ist.
Hin und wieder nimmt sich die Autorin allerdings ein paar Freiheiten heraus und ändert Örtlichkeiten oder Geschäfte, wenn es der Geschichte zugute kommt. Als Kölner ist mir das natürlich aufgefallen, wirklich gestört hat es nicht.
Fazit
Ein durchaus gelungener Krimi mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit, der aber dennoch für Nicht-Kölner lesenswert ist, auch wenn auf manche örtliche Besonderheit nicht weiter eingegangen wird, sondern einfach als bekannt vorausgesetzt wird. Das wird das Verständnis eher nicht beeinträchtigen. Sehr wohl aber vielleicht die Komplexität der Geschichte. Wer einfach nur einen seichten Abendkrimi sucht, sollte nicht nur deswegen Abstand nehmen, sondern auch wegen teilweise bedrückenden Atmosphäre, die entsteht, wenn man in das Leben der „Vergessenen der Gesellschaft“ blickt.
Wer sich davor nicht scheut, der wird mit diesem außergewöhnlichen Krimi sicherlich nichts verkehrt machen.
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