[Krimi] Schrei

Wie in jedem deut­schen Krimi, so gibt es auch in »Schrei« kei­ne nor­ma­len Ermittler, unab­hän­gig davon wie der Hörer »nor­mal« defi­niert. Und die­ses Buch ist defi­ni­tiv mehr Krimi als Thriller, auch wenn die Grenzen zwi­schen den Genres mitt­ler­wei­le ver­schwom­men sind. Aber ein oder meh­re­re Morde, die ganz klas­sisch auf­ge­klärt wer­den, ist in mei­nen Augen eben ein Krimi. Und genau die­se Standard-Krimi-Kost erhält der Hörer.

Die Zutaten sind hin­läng­lich bekannt. Bizarre Morde, wech­seln­de Tatverdächtige, mehr oder weni­ger plum­pe Lenkung des Hörers auf ein bestimm­tes Opfer bzw. auf einen bestimm­ten Täter und eine klas­si­sche Auflösung. Neben der Standardkost gab es auch in die­sem Krimi immer wie­der merk­wür­di­ge Stellen, wenn z.B. ein Pfeil »aus Versehen« einen Vogel trifft. Da soll­te der Schütze drin­gend Lotto spie­len und er gewinnt sicher den Jackpot.

Die raue Stimme von Hans-Benno Pest passt wei­test­ge­hend ganz gut zu die­sem Hörbuch, aller­dings gibt es auch »quä­ken­de Momente«, wenn er das Schreien einer Figur ein­spricht. Das klingt sehr nerv­tö­tend. Auch fin­det sich wenig Abwechslung in sei­ner Intonation, was mir aber weni­ger stö­rend auf­ge­fal­len ist.

Wer also ger­ne in der deut­schen Krimi-Landschaft unter­wegs ist, wird mit der Hörbuchfassung von »Schrei« nicht ver­kehrt machen und wird ganz klas­sisch unter­hal­ten.