[Kunst] Beethoven bewegt

Es ist wenig ver­wun­der­lich, dass das Beethovenjahr 2020 ganz anders aus­fällt als von vie­len Stellen ange­dacht. Nahezu alle Veranstaltung, die anläss­lich des 250. Geburtstags ange­dacht waren, wur­den ent­we­der abge­sagt oder wie im Falle der Ausstellung „Beethoven bewegt“ ver­scho­ben. In Zeiten, in denen die Kunst einer der größ­ten Leidtragenden ist, kann das vor­lie­gen­de Buch zur Ausstellung die Durststrecke zumin­dest ansatz­wei­se hel­fen zu über­brü­cken.

Die Ausstellung (und somit auch das Kunstbuch) möch­te nicht nur ein­fach die Biografie Beethovens zei­gen, son­dern setzt sich ganz anders mit sei­nen Werken aus­ein­an­der. Es stellt sich näm­lich die Frage, wie Beethovens Musik Einfluss auf ande­re Menschen und Künstler genom­men hat. In diver­sen Interviews wird natür­lich auch auf sein Leben ein­ge­gan­gen und mit wel­chen wid­ri­gen Umständen Beethoven zu kämp­fen hat­te und wel­chen Einfluss dies auf sei­ne Musik hat­te. Es wer­den aber auch Parallelen zu ande­ren Künstlern gezo­gen, selbst wenn die sich nicht begeg­ne­ten oder gar von­ein­an­der wuss­ten, wie z.B. Francisco de Goya.

Es sind inter­es­san­te Gedankenspiele, die die Kuratoren der Ausstellung zustan­de gebracht haben, die zuwei­len auch sehr abs­trakt wer­den. Die Bezüge zu Beethovens Musik sind in die­sem Fall nicht immer auf den ers­ten Blick ersicht­lich, erschlie­ßen sich aller­dings durch die Texte. In ande­ren Fällen wird der Betrachter ein­fach nur zum Innehalten und Nachdenken ange­regt, wie z.B. dass es vor gar nicht all so lan­ger Zeit nicht selbst­ver­ständ­lich war, zu jeder Zeit Musik hören zu kön­nen, son­dern die­se nur live zu haben war.

Der Brückenschlag zu ande­ren künst­le­ri­schen Disziplinen ist in jedem Fall sehr anre­gend, wenn die Einflüsse auf die bild­ge­ben­de Kunst, Skulpturen oder dem Schauspiel gezeigt wer­den. Mit pas­sen­den Internetangeboten kann zudem auch jetzt schon das ein oder ande­re Musikstück genos­sen wer­den.

Fazit

Die Ausstellung des Kunsthistorischen Museums wird in jedem Fall nach­ge­holt (aktu­ell berei­tet sich das Museum auf die Wiedereröffnung Ende Mai vor). Der Leser kann aber schon jetzt in Form die­ses Buchs Impressionen sam­meln und die inter­es­san­ten Zusammenstellungen und Zusammenhänge bewun­dern. Dass das Beethovenjahr ganz im Zeichen der Coronakrise voll­kom­men anders wahr­ge­nom­men wird, tut dem Gesamtwerk des gro­ßen Künstlers sicher­lich kei­nen Abbruch.

Mehr zu die­sem Buch samt einen Blick hin­ein fin­det sich auf den Seiten des Hatje Cantz Verlags. Informationen zu den Ausstellung und wann sie nun tat­säch­lich statt­fin­den wird, fin­det sich zu gege­be­ner Zeit auf den Seiten des Kunsthistorischen Museums Wien. Dort ist schon jetzt eine Spotifyplay-List ver­linkt, um sich schon jetzt musi­ka­lisch auf die Ausstellung ein­zu­stim­men.

Ein paar Bilder zu der Ausstellung fan­den sich im Presseportal des Museums (Link wur­de ent­fernt, weil nicht mehr erreich­bar).

Übrigens hat das Museum ganz unab­hän­gig von der Ausstellung eine groß­ar­ti­ge App, die auf einer eige­nen Seite vor­ge­stellt wird.

cover beethoven bewegt

Titel: Beethoven bewegt
Autor: Kugler, Andreas (Hrgs.)
Genre: Kunst
Seitenzahl: 224
Verlag: Hatje Cantz Verlag

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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