Der erste Satz des Vorworts von Fritz Habekuß beschreibt sehr treffend dieses Buch: „Das Schönste an den Einseitigen Geschichten: dass sie unfertig sind.“ Es ist in jegliche Hinsicht ein skurriles Buch, denn es besteht hauptsächlich aus sehr kurzen handschriftlich verfassten Texten.
Handschriftlich?
Aus dem Klappentext entnimmt der Leser die Worte Grafik, Schriftbild, doppelter Sinn oder ungelenke Handschrift. Und genau das findet auch der Leser. Unlektorierte oder korrigierte Texte, die Max Kersting handschriftlich verfasst hat. Und diese Kurznotizen finden sich dann eingescannt (oder abfotografiert) in diesem Buch. Damit wird die „herrlich ungelenke Handschrift“ zur Kunst erhoben.
In seinem Vorwort gibt Max Kersting an, dass er in seinem Schreiben mittelmäßig sein möchte. Okay, so explizit hat er es nicht formuliert, sondern eher so, dass er sich zwischen literarischem „Müll“ und „eigentlich ziemlich gut“ geschrieben Texten bewegen möchte.
Tja, und nun fragt sich der Leser wie beides zusammenpasst. Eine Frage, die ich so nicht beantworten kann. Diese „einseitigen Geschichten“ bewegen sich in meinen Augen zwischen humorvoll witzig, interessanter Ansatz und überflüssig oder belanglos. Auf jeden Fall sind sie durchweg sehr kurz und bisweilen reduziert auf wenige Sätze oder Worte. Und manchmal untermalt mit kurzweiligen Skizzen.
Fazit
Ist es Kunst? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Idee, die in diesem Buch verwirklicht wurde, hat sicherlich seinen Reiz, konnte mich jetzt aber nur phasenweise mitnehmen und begeistern. Ich empfehle auf jeden Fall einen Blick ins Buch, ob der gewählte Stil für den Leser ansprechend ist.
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