L.T.s Theorie der Kuscheltiere (Stephen King Story Selection No. 12)

In die­ser Kurzgeschichte spie­len Haustiere die Hauptrolle. Keine Kuscheltiere. Hier liegt ein Übersetzungsfehler vor, der auch schon beim Buch “Friedhof der Kuscheltiere” gemacht wur­de. Warum das eng­li­sche Wort “pet” mit “Kuscheltier” über­setzt wur­de, bleibt im Verborgenen, denn das Wort “Haustier” macht bei die­ser Kurzgeschichte eben­so deut­lich mehr Sinn wie beim “Friedhof der Haustiere”.

Dies wird vor allem dann deut­lich, wenn King erklärt, dass “der größ­te Unterschied auf der Welt nicht zwi­schen Männern und Frauen besteht, son­dern zwi­schen Leuten, die Katzen mögen und Leuten, die Hunde mögen.”

Auf die­ser Erkenntnis fußt dann schluss­end­lich L.T.s Theorie der Kuscheltiere Haustiere, die er als Pointe sei­ner Geschichte erzählt, wie sei­ne Frau ver­schwun­den ist. L.T. ist ein Mann, der als Verpacker in einer Fleischfabrik arbei­tet. Dort erzählt er regel­mä­ßig sei­ne Geschichte, die zuwei­len durch­aus ein biss­chen Witz beinhal­tet. Allerdings nicht so viel, als dass es erklä­ren wür­de, wes­halb sei­ne Kollegen lachen. Ich als Leser habe mich eher über die­ses Verhalten gewun­dert.

Beim Lesen die­ser Geschichte wird schnell deut­lich, dass es weni­ger um das Verhältnis von Mensch zu Haustier geht, son­dern eher um innereh­li­che Beziehungen. Eine Beziehung, die nur der ver­ste­hen kann, der selbst ver­hei­ra­tet ist. Allerdings kann ich nicht jeder Weisheit fol­gen. Der Ausspruch “Ein zer­bro­che­ner Löffel kann eine Gabel wer­den.” ver­mag auf den ers­ten Blick wit­zig sein, auf dem zwei­ten möch­te sich mir der Sinn nicht erschlie­ßen.

Diese Geschichte hat ein offe­nes Ende. Oder zumin­dest hin­ter­lässt sie eine offe­ne Frage. Im Gesamtkontext der Geschichte betrach­tet, fin­de ich das unpas­send. Das Verhältnis von Ehefrau zu Ehemann, dass Verhältnis von Ehefrau und Ehemann zu den Haustieren, die Einzelschicksale der Protagonisten fügen sich nicht zu einem stim­mi­gen Bild. Die Geschichte mag zeit­wei­lig unter­hal­ten, ein Großes Ganzes ver­mag sie nicht ver­mit­teln.

Aus die­sem Grund kann ich die­se Kurzgeschichte eher nicht emp­feh­len. Sie gehört sicher­lich zu den schlech­te­ren Kurzgeschichten, die Stephen King bis­her geschrie­ben hat.

Bewertung: ✦✦✧✧✧


“L.T.s Theorie der Kuscheltiere” hat einen Umfang von net­to 22 Seiten. Im eBook ist zusätz­lich eine zir­ka 30-sei­ti­ge Leseprobe zu “Die Arena – Under The Dome” ent­hal­ten.

Dieses Geschichte war Teil einer Serie von Kurzgeschichten. Es gab ins­ge­samt 50 Kurzgeschichten, die sich in Summe zur “Stephen King Story Selection”
zusam­men­füg­ten. “L.T.s Theorie der Kuscheltiere” war Nummer 12. Das Original erschien erst­mals 1997 unter dem Titel “L.T.’s Theory of Pets” in der limi­tier­ten Kurzgeschichtensammlung “Six Stories”. In Deutschland wur­de Kurzgeschichte in der Erzählsammlung “Im Kabinet des Todes” ver­öf­fent­licht.

 

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