[Meinung] Das E‑Book ist kein Buch?

ddt ebookEs gibt ja ein­ge­fleisch­te Print-Leser. Menschen, die das Papier und die Druckerschwärze rie­chen möch­ten. Den Geruch für den Rest des Tages an den Fingern haf­ten haben wol­len. Das Knistern des Papiers beim Umblättern hören. Oder ein­fach nur das Gewicht eines Buch  spü­ren ein­her­ge­hend mit dem Gefühl etwas in der Hand zu haben.

Ich ken­ne natür­lich sol­che E‑Book-Verweigerer, die mit den Vorzügen eines leich­ten, hand­li­chen, im Dunkeln leuch­ten­den Geräts wenig anfan­gen kön­nen. Nicht sel­ten sind es Menschen, die den elek­tro­ni­schen Geräten eher skep­tisch gegen­über ste­hen und viel­leicht sogar Bedenken hin­sicht­lich Elektrosmog haben.

Aber das, was mir kürz­lich pas­siert ist, topt das Ganze irgend­wie. Als ich ein Buch auf einem E‑Book-Reader gele­sen habe, wur­de ich mit dem Spruch “Na, spielst Du wie­der?” kon­fron­tiert? Meinen dar­auf fol­gen­den fra­gen­den Blick habe ich so akus­tisch unter­malt: “Wie meinst Du das jetzt?”.

Ich kür­ze die dar­auf fol­gen­de Diskussion, die mit dem Satz ende­te: “Für mich macht es kei­nen Unterschied, ob Du vor einem Tablet oder dem Reader spielst.”

Mir blieb nichts ande­res übrig, als sprach­los das Thema zu wech­seln. Ja, die Person ken­ne ich schon län­ger und weiß, dass sie mit elek­tro­ni­schen Geräten grund­sätz­lich wenig gut zurecht kommt (als die DVDs auf­ka­men, konn­te ich sie auf­mun­tern, die­se zurück­zu­spu­len, damit wir sie in die Videothek zurück­brin­gen kön­nen – das war ein sehr erhei­tern­der Moment, als sie merk­te, dass der “Zurück”-Button der Fernbedienung nichts mit dem Zurückspulen einer VHS-Kassette zu tun hat).

Dass Leser einem Hörbuch etwas kri­ti­scher gegen­über ste­hen, kann ich ja noch ver­ste­hen, da die Sprecher dem Buch eine sehr indi­vi­du­el­le Note ver­lei­hen, wenn sie ein Buch vor­le­sen. Aber bei einem E‑Book kann ich das rein gar nicht nach­voll­zie­hen, wie­so die tem­po­rär gedruck­ten Buchstaben einen ande­ren Stellenwert haben sol­len als etwas dau­er­haft gedruck­tes.

Und es ist tat­säch­lich nicht so, als wäre es das ers­te Mal gewe­sen, dass ich das von Lesern gehört habe, dass ein E‑Book kein Buch sei. Es gibt tat­säch­lich Menschen, die ein E‑Book nicht wegen der Haptik und Optik ableh­nen, son­dern tat­säch­lich ein­fach nur des­halb, weil es ein elek­tro­ni­sches Gerät ist. Sorry, aber da kann ich mir nur an den Kopf fas­sen und sel­bi­gen schüt­teln.

Also noch­mals für alle E‑Book-Skeptiker: In einem E‑Book wird genau der glei­che Text ange­zeigt wie in einem gedruck­ten Buch. Ich kann aller­dings Schriftart und ‑grö­ße am E‑Book-Reader anpas­sen, so dass die Optik durch­aus unter­schied­lich sein kann. An der Aussagekraft der Worte ändert dies selbst­re­dend nichts!


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