Montagsfrage #101: Triggerwarnungen in Büchern?

montagsfrage lauter leise

Die Idee, die sich hin­ter einer Triggerwarnung ver­steckt, besteht dar­in, dass vor Inhalten eines Mediums wie Film oder Buch gewarnt wird, die reli­giö­se, kul­tu­rel­le, sexu­el­le oder ande­re Minderheiten ver­let­zen kön­nen oder die bestimm­te Traumata den Konsumenten wie­der erle­ben las­sen und somit zu einem Rückfall füh­ren kön­nen.

Das heißt, dass zum Beispiel der gera­de gene­se­ne Alkoholiker mit einer ent­spre­chen­den Warnung dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass das Buch, das er gera­de lesen möch­te, zu einem Rückfall füh­ren könn­te.

Ob dem wirk­lich so ist? Das ist wohl nicht so ein­fach zu beant­wor­ten. Dass sich Leser an bestimm­ten Inhalten stö­ren, lässt sich aber nicht so ein­fach von der Hand wei­sen. Die Beurteilungen bzw. Rezensionen auf Verkaufsplattformen wie Amazon zeu­gen dann oft­mals davon, dass ein Buch oder Film nega­tiv bewer­tet wird, wenn etwas ent­hal­ten ist, das man nicht erwar­tet hät­te. Das kann ich durch­aus nach­voll­zie­hen.

Allerdings bezieht sich dies oft­mals auf Inhalte, die eine Altersfreigabe für ein Buch ein­for­dern (die es bei Filmen bekannt­lich schon gibt) und weni­ger auf Inhalte, die auf den ers­ten Blick harm­los erschei­nen (wenn jemand z.B. Drogen kon­su­miert (und das posi­tiv dar­ge­stellt wird) oder an einer Krankheit im wahrs­ten Sinne des Wortes lei­det).

Ihr seht schon, dass es in eine ande­re Richtung deu­tet. Ich fin­de nicht, dass Triggerwarnungen auf Büchern ange­bracht sind (zumal ich Titel ken­nen, auf denen auf dem Cover vor lau­ter Warnungen kein Platz mehr für ande­re Elemente wie Titel oder Autor wären), sehr wohl aber Altersempfehlungen. Und zwar nicht so eine miss­glück­te Einstufung wie bei der FSK oder USK son­dern eine stu­fen­freie. Aber das ist eher ein Thema für eine ande­re Montagsfrage.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

4 Kommentare

  1. Hey Frank,

    ich fin­de, man muss bei Trigger-Warnungen ganz deut­lich zwi­schen Inhalten unter­schei­den, die Menschen stö­ren und ihr Weltbild angrei­fen und Inhalten, die tat­säch­lich ein gesund­heit­li­ches Risiko dar­stel­len kön­nen. Deshalb sehe ich es gar nicht pro­ble­ma­tisch, auf die zwei­te Kategorie hin­zu­wei­sen. Natürlich müs­sen hier Grenzen gezo­gen wer­den, aber wenn man sich strikt an aner­kann­ten Krankheitsbildern ori­en­tiert, könn­te man eine prak­ti­ka­ble Lösung for­mu­lie­ren.
    Bei gene­rel­len Jugendwarnungen bzw. Altersempfehlungen möch­te ich mir hin­ge­gen kei­ne Meinung erlau­ben, da ich kei­ne Kinder habe und nicht ein­schät­zen kann, wie nötig ein sol­ches System spe­zi­ell für Eltern ist. Als Kind hät­te ich das doof gefun­den, das weiß ich. 😀

    Montagsfrage auf dem wort­ma­gie­b­log
    Liebe Grüße,
    Elli

    1. Hi Elli,
      es han­delt sich bei den Altersangaben ja um Empfehlungen. Das gilt bei Filmen und Spielen ja eben­so. Was daheim die lie­ben Kinderlein kon­su­mie­ren wird ein­zig und allein von den Eltern gesteu­ert. Und bei man­chen Büchern, die als Jugendbücher ver­kauft wer­den, geht es nach mei­nem Empfinden manch­mal etwas zu hef­tig zur Sache. Aber dar­über wur­de in der Vergangenheit des öfte­ren dis­ku­tiert, aber kom­men wird sowas ver­mut­lich nicht.
      Viele Grüße
      Frank

  2. So etwas wie Altersbegrenzungen rei­chen nur lei­der längst nicht, um jeman­den z.B. vor einer Szene mit sexu­el­ler Gewalt zu war­nen – ein klei­ner Kasten mit all­ge­mei­nen, vor­de­fi­nier­ten Begriffen schon sehr viel eher, und das passt auch noch auf die Rückseite oder sonst in den Buchdeckel innen, oder online auf der Seite des Verlags. 🙂

    1. Hallo Anica,
      so hat­te ich das auch nicht gemeint, dass eine Altersempfehlung eine Triggerwarnung ersetzt, son­dern viel­mehr, dass ich eher für das eine als für das ande­re bin.
      Viele Grüße
      Frank

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