Montagsfrage #13: Typische Erzählmuster?

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Heute ist Rosenmontag. Ursprünglich wurden die Rosenmontagszüge aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Dann entspannte sich die Corona-Lage ein wenig, aber es war zu wenig Zeit, um spontan einen Rosenmontagszug aus dem Boden zu stampfen (die Jecken investieren tatsächlich sehr viel Zeit, um den Höhepunkt des Straßenkarnevals zu zelebrieren). Also hat sich das Kölner Festkomitee ein Rosenmontagsfest ausgedacht, auf dem anstelle des Umzugs gefeiert werden sollte. Und dann kam Putin.

Deshalb gibt es in Köln eine Friedensdemonstration statt Rosenmontagszug. Unterstützt von vielen Kölnern Künstlern und Initiativen, die sich im Zuge anderer menschlicher Verfehlungen in der Vergangenheit gebildet haben, wird gerade in diesem Moment gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert.

Das Lesen nutze ich schon seit jeher, um mich abzulenken. Und so ist es auch in diesem Fall. Um den Bogen zur heutigen Montagsfrage irgendwie hinzukriegen, was beliebig schwierig ist. Nun zur Frage, bei der es heute um typische Erzählmuster geht. Muss das Rad immer wieder neu erfunden werden?

In ein paar Antworten habe ich die Trope-Wortkreationen gesehen und stelle deshalb voran, dass damit keine geografische Region gemeint ist, sondern bestimmte Erzählklassen in der Rhetorik. Begrifflichkeiten, die ich für gewöhnlich nicht nutze. Und ehrlich gesagt bin ich etwas überfragt bei den ganzen “Tropes”, die bei Sophia und anderen Antwortlern verwendet werden. Alles Begriffe, die ich nicht benutze und bisher auch nicht oft gesehen habe.

Stört es mich, wenn bestimmte Erzählmuster immer wieder verwendet werden? Ich bin da etwas zwiegespalten. Ja, es gibt mittlerweile unsagbar viele Geschichten und Erzählungen und ja, oftmals verwendet der Mensch immer wieder altbekannte Szenarien.

Aber auch wenn zwei Autoren das gleiche Erzählmuster, die gleiche Erzählstruktur und sogar die gleichen klischeebehafteten Figuren verwenden, so werden höchstwahrscheinlich zwei vollkommen unterschiedliche Geschichten herauskommen.

Und so stört es mich nicht, wenn Fantasy-Autoren eine Heldengruppe auf Wanderschaft schicken, weil jede Wanderschaft anders erzählt wird und somit für Abwechslung sorgt.

Mir fällt nur ein einziges Erzählelement ein, das auf mich ein wenig störend wirkt. Und das sind die abgehalfterten Kommissare und Ermittler in Krimis und Thrillern. Es scheint, als wären diese alle in unglücklichen Beziehungen, haben Drogenprobleme und oftmals Probleme sich in der Hierarchie der Polizei-Organisation sich unterzuordnen. Aber selbst dieses Erzählelement kann durch einen unverkennbaren und sehr guten Erzählstil eines Autors kompensiert werden.

Schon gesehen?

Es ist mal wieder soweit und ein Monat geht zu Ende. Und ich schaue wieder zurück auf meine Lesegewohnheiten.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der anderen Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge veröffentlichen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende nochmals in den Originalthread.

Ich antworte nicht immer hier an dieser Stelle auf Kommentare, sondern direkt bei den Antworten der jeweiligen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusammengefasst, die hier auf dem Blog von mir beantwortet wurden. Neben der Montagsfrage sind auch andere Aktionen dabei, bei denen ich mitgemacht habe.

2 Kommentare

  1. Hey Frank,

    bei uns gibt es heute auch eine Friedensdemonstration anstatt eines Rosenmontagsumzugs, was ich aus gleich zwei Gründen eine wunderbare Idee finde: erstens denke ich, dass es gerade sehr wichtig ist, Solidarität zu zeigen und zweitens konnte ich sowieso noch nie besonders viel mit Fasnacht/Karneval/Fasching anfangen 😉
    Doch jetzt zum Wesentlichen: Über einige der Trope-Namen bin ich auch erst gestern beim Beantworten der Frage gestoßen, andere habe ich über die Zeit mal in Rezensionen, Filmkritiken oder Gesprächen aufgeschnappt. Die Wortkreationen, die das, was man als Vielleser üblicherweise kennt, prägnant zusammenfassen, habe ich mir dabei gemerkt, viele andere, die mir nichts gesagt haben, kenne ich aber auch weiterhin nicht. Ich finde es nur spannend, einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen, welche bekannten Motive denn in der Geschichte auftauchen.
    Was die Bewertung der Tropes angeht bin ich aber total deiner Meinung: da kommt es einfach auf die Machart an und manche haben sich auch zurecht durchgesetzt und funktionieren einfach!

    Liebe Grüße
    Sophia

    1. Hallo Sophia,
      ich bin mittlerweile auch ein Karnevals-Muffel geworden, aber der Rest der Familie feiert noch.
      Bei den ganzen Trope-Namen war ich ahnungslos und werde auch künftig ahnungslos bleiben 🙂 Man muss ja nicht alles wissen. Und Einfluss auf das Lesen haben sie auch nicht. Ich bin schon sehr froh, dass ich keine Germanistik oder Literatur studiert habe 😀
      Viele Grüße
      Frank

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