Montagsfrage 130: Tabuthemen der Literatur

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WordPress Blogs sind lei­der wie­der ver­mehrt ange­grif­fen wor­den. Das hat man dann davon, dass vie­le Besucher auf den Blog auf­merk­sam gewor­den sind. Mit eini­gen Beitrag in der Top-Ten der Google-Suche bleibt das lei­der nicht aus. Hat mich in den ver­gan­ge­nen Tagen aber viel Zeit und Nerven gekos­tet. Jetzt hof­fe ich, dass ich alle Sicherheitslücken schlie­ßen konn­te und die­ser Blog wie gewohnt funk­tio­niert.

Welche Artikel (außer den Rezensionen ver­steht sich) auf mei­nem Blog der­weil ver­öf­fent­licht wur­den, habe ich wie immer wei­ter unten ver­linkt. Ein Blick lohnt sich 😉

Nun zum Wochenstart die Montagsfrage. Es ist in die­ser Woche kei­ne aktu­el­le, da Antonia von Lauter-und-Leise sich noch aus­ku­riert, so dass ich mir eine der älte­ren vor­ge­nom­men habe, die ich bis­her noch nicht beant­wor­tet habe. In die­sem Fall:

Gibt es in der Literatur Tabuthemen?

Ich per­sön­lich bin sehr froh, in einer Demokratie wie in Deutschland zu leben. Klar, auch in Deutschland ist nicht alles Gold, was glänzt, aber unser Staatssystem ist schon eines der erstre­bens­wer­tes­ten. Neben vie­len Freiheiten gehört dazu die Meinungsfreiheit. Dass man qua­si nach frei Schnauze alles von sich geben kann, was man möch­te, gehört mit zu den höchs­ten Gütern unse­rer Kultur. Ich gebe zu, dass ich es manch­mal sehr befremd­lich fin­de, wie weit es z.B. in den sozia­len Medien gehen darf, aber das gehört eben auch dazu.

Mit zu die­ser Meinungsfreiheit gehört auch die kul­tu­rel­le Freiheit (auch wenn das juris­tisch ver­mut­lich anders defi­niert ist), über alles schrei­ben zu dür­fen. Auch wenn es kri­tisch ist. Hier macht aller­dings der Ton die Musik. Ich den­ke näm­lich nicht, dass es Tabuthemen in der Literatur gibt, aber sehr wohl eine Grenze, wie über ein Thema geschrie­ben wird. Und da gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, son­dern auch vie­le Grautöne.

Eindeutig gehen Themen wie Verherrlichung von extre­men Gedankengut eben­so zu weit, wie der Aufruf zu ver­fas­sungs­wid­ri­gen oder straf­recht­li­chen Handlungen. Solche Bücher kom­men mir im Bereich der Belletristik aller­dings nur sel­ten unter. Häufiger sieht man sowas bei den Sachbüchern. Hier geht es ein­fach nicht, Tatsachen falsch dar­zu­stel­len und somit Missinformation zu betrei­ben. Wobei so rich­tig ver­bo­ten dies in Deutschland nicht. Die Querdenker-Szene hat näm­lich so man­ches Buch auf den Markt gebracht, das Tatsachen ein­fach falsch dar­stellt.

In Deutschland wer­den tat­säch­lich auch Bücher indi­ziert, so dass sie nicht ohne wei­te­res auf dem frei­en Markt erhält­lich sind. Das sind aber sehr weni­ge, wie z.B. “Mein Kampf”. Bücher lan­den i.d.R. nur dann auf dem Index, wenn sie gezielt gemel­det wer­den. Es gibt kei­ne Prüfstelle, die jedes Buch liest und ent­spre­chend ein­ord­net, so wie das bei Filmen und Computerspielen der Fall ist.

In der Belletristik haben die Autoren hin­ge­gen Narrenfreiheit. Hier ent­schei­den die Leser, ob Grenzen über­schrit­ten wur­den oder nicht. Es gibt für mich per­sön­lich Tabuthemen, über die ich ein­fach nicht lesen möch­te. Aber da geht es eher um die Art und Weise, wie etwas beschrie­ben wird. Wenn z.B. Krieg das Thema ist, so kann man durch­aus schrei­ben, dass Dörfer samt Frauen und Kinder nie­der­ge­met­zelt wer­den oder die Autoren füh­ren das bis ins kleins­te Detail aus, wie Menschen getö­tet und geschän­det wer­den. Das muss zum Beispiel in mei­nen Augen nicht sein. Das Grauen kann man auch sehr gut anders beschrei­ben.

Und so gibt es in mei­nen Augen kaum ein gene­rel­les Tabuthema (solan­ge deut­sche Gesetze nicht ver­letzt wer­den), son­dern viel­mehr per­sön­li­che Vorlieben. Die Leserschaft ent­schei­det, wie weit Autoren gehen dür­fen oder eben nicht.

Schon gesehen?

Seit der letz­ten Montagsfrage sind hier ein paar inter­es­san­te Artikel erschie­nen. Wie zum Beispiel mein Beitrag zum IndieAuthorDay 2021. Oder mein Rückblick auf den Monat September. Oder der Blick auf mei­ne Besucher bzw. von woher sie kom­men.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

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