Montagsfrage #142: Ab wann sind Buchblogger Influencer?

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Ich war wie­der bei einer Reha und bin direkt danach in den Alltag geschleu­dert wor­den. Deshalb war es ein wenig ruhi­ger auf mei­nem Blog. Ich habe zwar hier und da noch eini­ge Bücher, die ich lese und gele­sen habe, aber ver­mut­lich wird es bis zum Jahreswechsel andau­ern, dass ich nicht so vie­le Beiträge ver­öf­fent­li­che. Nun zur heu­ti­gen Montagsfrage, die da lau­tet:

Wo zieht Ihr für Euch die Grenze zwi­schen BuchbloggerInnen und InfluencerInnen? Und ist Euch die­se Unterscheidung wich­tig?

Für eine Beantwortung die­ser Frage, schaue ich erst­mal auf die Definition, was ein Inluencer über­haupt ist. Und wie so oft, ver­mis­se ich ein gutes Lexikon, denn der Artikel von Wikipedia ist ein­fach nur schlecht, denn dort steht die­ses:

Als Influencer (von eng­lisch to influence ‚beein­flus­sen‘) wer­den seit dem Beginn der 2000er Jahre Multiplikatoren bezeich­net, die ihre star­ke Präsenz und ihr Ansehen in sozia­len Netzwerken nut­zen, um bei­spiels­wei­se Produkte oder Lebensstile zu bewer­ben.” 
(Quelle: Wikipedia, abge­ru­fen am 24.11.24)

Was für eine ver­schwur­bel­te Definition. Außerdem ist es mei­nes Erachtens falsch, dass Influencer grund­sätz­lich irgend­was bewer­ben. Das mache ich näm­lich als Buchblogger nur indi­rekt und auch nicht immer. Denn wenn ich ein Buch zer­rei­ße, dann ist das wohl eher kei­ne Werbung.

Sehr viel bes­ser ist da die­se Definition:

Als Influencer (engl. to influence = beein­flus­sen, ein­wir­ken, prä­gen) wer­den Personen bezeich­net, die aus eige­nem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regel­mä­ßi­ger Frequenz ver­öf­fent­li­chen und damit eine sozia­le Interaktion initi­ie­ren. […] Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer her­aus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzie­len.
(Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, abge­ru­fen am 24.11.24)

Hier wer­den zwei wich­ti­ge Dinge genannt. Zum einen, dass die Influencer aus eige­nem Antrieb und in “hoher” Frequenz Beiträge ver­öf­fent­li­chen und dass sie mit ihrer Tätigkeit eine hohe Reichweite erzie­len. Und gera­de letz­te­res ist bei Nischenblogs kaum gege­ben. 

Was eine hohe Reichweite ist, dürf­te jeder anders defi­nie­ren und ist vom Medium abhän­gig. Die Anzahl der Zugriffe auf einen Beitrag auf mei­nem Blog ist etwas ande­res als die Anzahl der Sichtungen auf Facebook oder Instagramm. Ich kann mich gut dar­an erin­nern, dass vie­le Buchblogger etwas ver­wirrt waren, als Verlage eine Reichweite jen­seits der 10.000 Zugriffe bzw. Ansichten for­der­ten, um Rezensionsexemplare anzu­fra­gen.

Soweit die Definition. Und wie sehe ich das? Nun ich schrei­be natür­lich aus eige­nem Antrieb her­aus über Bücher. Mich hat noch kein Verlag ange­spro­chen und mich gefragt, ob ich nicht über die­ses oder jene Buch schrei­ben möch­te. Und eine hohe Frequenz hin­sicht­lich der Veröffentlichung mei­ner Beiträge habe ich auch. Und als ich in mei­ne Statistik-Tools geschaut habe, konn­te der Bücherblog einen erstaun­li­chen Zuwachs an Zugriffen ver­zeich­nen. Im Schnitt besu­chen mitt­ler­wei­le fast 14.000 Menschen pro Monat mei­nen Blog (mehr Zahlen kom­men sicher­lich Anfang Januar 25 mit mei­nem Jahresrückblick).

Das sind zwar schon mehr als noch vor zwei Jahren (die Zahl hat sich mehr als ver­dop­pelt), aber den­noch ist mein Buchblog eine Nische. Ich den­ke zwar schon, dass ich den ein oder ande­ren Leser oder Leserin beein­flus­se, aber das reicht für mein Gefühl nicht aus. Deshalb gilt:

Ich sehe mich nicht als Influencer.

Und nein, ich fin­de es nicht wich­tig. Es gibt ja die Blogger, die den­ken, sie wür­den was weiß nicht was bewir­ken, aber dazu gehö­re ich nicht. Denn grund­sätz­lich ist mei­ne Intention nicht nur über Bücher zu schrei­ben, son­dern auch, Rezensionsexemplare zu erhal­ten. 

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

Ein Kommentar

  1. Hey Frank,

    das ist ein sehr guter Ansatz, die Frage von der Definition aus­ge­hend aus­zu­rol­len. Stimmt, mit der Reichweite erüb­rigt sich bei den aller­meis­ten von uns die Frage schon. Selbst bei bei monat­li­chen Klickzahlen von über 15.000 BesucherInnen (was wirk­lich ein tol­ler Wert ist, herz­li­chen Glückwunsch) kann man als Webblog kaum mit Instagram oder TikTok mit­hal­ten, auf wel­chen man mit der rich­ti­gen Strategie sechs bis sie­ben­stel­li­ge Aufrufzahlen gene­rie­ren kann. Und allein dass das über­haupt nicht unser Ziel ist (zumin­dest wür­de ich das mal von den meis­ten behaup­ten) zeigt ja schon, dass es sich bei BuchbloggerInnen doch noch­mal um eine leicht ande­re Kategorie han­deln muss. Beziehungsweise könn­te man höchs­tens sagen, wir sind sehr ambi­ti­ons­lo­se InfluencerInnen mit gerin­ger Reichweite haha

    Liebe Grüße
    Sophia

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