Ich war wieder bei einer Reha und bin direkt danach in den Alltag geschleudert worden. Deshalb war es ein wenig ruhiger auf meinem Blog. Ich habe zwar hier und da noch einige Bücher, die ich lese und gelesen habe, aber vermutlich wird es bis zum Jahreswechsel andauern, dass ich nicht so viele Beiträge veröffentliche. Nun zur heutigen Montagsfrage, die da lautet:
Wo zieht Ihr für Euch die Grenze zwischen BuchbloggerInnen und InfluencerInnen? Und ist Euch diese Unterscheidung wichtig?
Für eine Beantwortung dieser Frage, schaue ich erstmal auf die Definition, was ein Inluencer überhaupt ist. Und wie so oft, vermisse ich ein gutes Lexikon, denn der Artikel von Wikipedia ist einfach nur schlecht, denn dort steht dieses:
„Als Influencer (von englisch to influence ‚beeinflussen‘) werden seit dem Beginn der 2000er Jahre Multiplikatoren bezeichnet, die ihre starke Präsenz und ihr Ansehen in sozialen Netzwerken nutzen, um beispielsweise Produkte oder Lebensstile zu bewerben.“
(Quelle: Wikipedia, abgerufen am 24.11.24)
Was für eine verschwurbelte Definition. Außerdem ist es meines Erachtens falsch, dass Influencer grundsätzlich irgendwas bewerben. Das mache ich nämlich als Buchblogger nur indirekt und auch nicht immer. Denn wenn ich ein Buch zerreiße, dann ist das wohl eher keine Werbung.
Sehr viel besser ist da diese Definition:
„Als Influencer (engl. to influence = beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren. […] Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer heraus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzielen.„
(Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, abgerufen am 24.11.24)
Hier werden zwei wichtige Dinge genannt. Zum einen, dass die Influencer aus eigenem Antrieb und in „hoher“ Frequenz Beiträge veröffentlichen und dass sie mit ihrer Tätigkeit eine hohe Reichweite erzielen. Und gerade letzteres ist bei Nischenblogs kaum gegeben.
Was eine hohe Reichweite ist, dürfte jeder anders definieren und ist vom Medium abhängig. Die Anzahl der Zugriffe auf einen Beitrag auf meinem Blog ist etwas anderes als die Anzahl der Sichtungen auf Facebook oder Instagramm. Ich kann mich gut daran erinnern, dass viele Buchblogger etwas verwirrt waren, als Verlage eine Reichweite jenseits der 10.000 Zugriffe bzw. Ansichten forderten, um Rezensionsexemplare anzufragen.
Soweit die Definition. Und wie sehe ich das? Nun ich schreibe natürlich aus eigenem Antrieb heraus über Bücher. Mich hat noch kein Verlag angesprochen und mich gefragt, ob ich nicht über dieses oder jene Buch schreiben möchte. Und eine hohe Frequenz hinsichtlich der Veröffentlichung meiner Beiträge habe ich auch. Und als ich in meine Statistik-Tools geschaut habe, konnte der Bücherblog einen erstaunlichen Zuwachs an Zugriffen verzeichnen. Im Schnitt besuchen mittlerweile fast 14.000 Menschen pro Monat meinen Blog (mehr Zahlen kommen sicherlich Anfang Januar 25 mit meinem Jahresrückblick).
Das sind zwar schon mehr als noch vor zwei Jahren (die Zahl hat sich mehr als verdoppelt), aber dennoch ist mein Buchblog eine Nische. Ich denke zwar schon, dass ich den ein oder anderen Leser oder Leserin beeinflusse, aber das reicht für mein Gefühl nicht aus. Deshalb gilt:
Ich sehe mich nicht als Influencer.
Und nein, ich finde es nicht wichtig. Es gibt ja die Blogger, die denken, sie würden was weiß nicht was bewirken, aber dazu gehöre ich nicht. Denn grundsätzlich ist meine Intention nicht nur über Bücher zu schreiben, sondern auch, Rezensionsexemplare zu erhalten.
Wie gehabt lese ich die Beiträge der anderen Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge veröffentlichen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende nochmals in den Originalthread.
Ich antworte nicht immer hier an dieser Stelle auf Kommentare, sondern direkt bei den Antworten der jeweiligen Blogs.
Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusammengefasst, die hier auf dem Blog von mir beantwortet wurden. Neben der Montagsfrage sind auch andere Aktionen dabei, bei denen ich mitgemacht habe.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hey Frank,
das ist ein sehr guter Ansatz, die Frage von der Definition ausgehend auszurollen. Stimmt, mit der Reichweite erübrigt sich bei den allermeisten von uns die Frage schon. Selbst bei bei monatlichen Klickzahlen von über 15.000 BesucherInnen (was wirklich ein toller Wert ist, herzlichen Glückwunsch) kann man als Webblog kaum mit Instagram oder TikTok mithalten, auf welchen man mit der richtigen Strategie sechs bis siebenstellige Aufrufzahlen generieren kann. Und allein dass das überhaupt nicht unser Ziel ist (zumindest würde ich das mal von den meisten behaupten) zeigt ja schon, dass es sich bei BuchbloggerInnen doch nochmal um eine leicht andere Kategorie handeln muss. Beziehungsweise könnte man höchstens sagen, wir sind sehr ambitionslose InfluencerInnen mit geringer Reichweite haha
Liebe Grüße
Sophia