Montagsfrage #159: Wie steht Ihr zu expliziten Szenen in Büchern?

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Ich lese ger­ne Horror und Fantasy-Bücher und benut­ze eine sol­che Trigger-Warnung, wie sie im fol­gen­den Kasten zu sehen ist.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Sex und Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

Es ist in der Tat so, dass ich sehr vie­le Bücher lese, in denen es recht rup­pig zugeht. In Fantasy-Romanen gibt es durch­aus auch so man­che recht detail­lier­te Beschreibung der Gewalt und es gibt Autoren, die ein­fach ger­ne “Blut sprit­zen las­sen”, wie z.B. Markus Heitz. Und es gibt sogar Verlage, die sich die Gewalt auf die Fahne schrei­ben, wie z.B. der Luzifer-Verlag.

Beschreibungen von Gewalt gibt es aber quer durch alle Genres, wenn man mal von der kusche­li­gen Liebesschnulzen und ‑roman­zen­wel­le absieht, die aktu­ell durch die Buchhandlungen rollt. In Krimis oder Thrillern fin­den sich hef­ti­ge Beschreibung eben­so wie in Science Fiction oder den oben genann­ten.

Ich fin­de auch gar nicht die Darstellung sol­che Szenen pro­ble­ma­tisch, son­dern die man­geln­de Kennzeichnung. Ja, ich weiß, dass die­se Diskussion einen lan­gen Bart hat, aber gera­de bei sol­chen Fragen wäre eine ent­spre­chen­de Kennzeichnung sehr hilf­reich. Wie wir letz­te Woche gemerkt haben, kann das Cover mit dem Klappentext nicht für Aufklärung sor­gen.

Neben diver­sen Horror- und Fantasy-Romanen gibt es aber ein ganz ande­res Medium, in dem es gern zur Sache geht: Die Graphic Novels und Comics. Hier wer­den sol­che Szenen sehr, sehr oft dar­ge­stellt. Ich glau­be, dass so man­cher Autor es als Ventil nutzt, wenn er sol­che Szenen zeich­nen oder kolo­riert.

Ein sehr gro­ßer Unterschied zwi­schen den bei­den Medien besteht dar­in, dass die “Comic-Verlage” drauf­schrei­ben, wenn eine ent­spre­chen­de Altersempfehlung ange­ra­ten ist. Es ist nur lei­der nicht durch­gän­gig zu sehen, aber den Trend fin­de ich gut, dass bei Büchern, in denen Gewalt bzw. Sex sehr expli­zit dar­ge­stellt wird, der Hinweis zu fin­den ist, dass die Verlage die­se Bücher für Leser ab 16 Jahren emp­feh­len.

Als es in Städten sehr vie­le und auf dem Land eini­ge weni­ge Buchhandlungen gab, wur­de von den Inhabern bzw. Mitarbeitern eine Sortierung vor­ge­nom­men. In der Kinderbuchabteilung waren eben nur Kinderbücher zu fin­den. Und die Bücher, in denen es zur Sache ging, hat man weit nach hin­ten ver­bannt. Nur hat sich dies mit den gro­ßen Onlinebuchhandlungen geän­dert. Dort wer­den die Bücher den unsin­nigs­ten Kategorien zuge­ord­net und es wer­den sehr bescheu­er­te Zusammenhänge gene­riert, so dass es pas­sie­ren kann, dass unter einem Kinderbuch Empfehlungen für der­ar­ti­ge Bücher zu fin­den sind.

Ja, der Beitrag ist nun doch was län­ger gewor­den, aber ich beschäf­ti­ge mich (als Hobby) schon sehr lan­ge mit Gewalt in Medien. Angefangen mit den Diskussionen, ob Ego-Shooter aus einem fried­li­chen Kind einen Amokläufer machen kann. Interessant dass dies über­haupt kein Thema mehr ist und statt­des­sen die Handynutzung im Allgemeinen zur Diskussion steht und die Kinder damit auch viel mehr Probleme haben. Aber das ist ein ganz anders Thema.

Schon gesehen?

Wer mag, der kann ab mor­gen früh in mei­nem Monatsrückblick auf den März stö­bern.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

Ein Kommentar

  1. Hey Frank,

    in den Punkten Sortierung und Kennzeichnung kann ich dir nur zustim­men. Ich fin­de es auch wich­tig, dass man sich dar­auf ein­stel­len kann (egal ob als sen­si­ble­rer Leser, als Eltern oder als Person mit gewis­sen Triggern), wie explizit/belastend die Inhalte in einem Buch sind. Da sehe ich Verlage, Buchhandlungen und Onlineportale genau­so in der Verantwortung wie das bei Filmen, Videotheken, Kinos oder Videospielen gehand­habt wird.

    Liebe Grüße
    Sophia

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