Montagsfrage #169: Wie viel Zeit verbringt Ihr auf anderen Blogs?

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Ich bin schon seit gerau­mer Zeit im Netz (sie­he auch mei­nen klei­nen Rückblick), habe die Anfänge des Bloggens eben­so mit­er­lebt wie des­sen Zenit. Es gab rela­tiv vie­le Blogs und einen regen Austausch zwi­schen den Bloggern. Viele Blogparaden hat­ten die Blogs unter­ein­an­der ver­netzt und ich hat­te rela­tiv viel Zeit auf ande­ren Blogs ver­bracht. 

Es gab natür­lich auch die Schattenseiten. Blogger, die sich außer­or­dent­lich wich­tig genom­men haben und ver­sucht haben, ande­ren ihre Sicht auf die Welt aufs Auge zu drü­cken. Ich kann mich noch gut an Beiträge erin­nern, in denen ver­sucht wur­de, eine Art Standard für Buch Rezensionen von Buchbloggern zu bestim­men. Es hat­te zum Teil den Charme einer Übermoderation, wie es sie heut­zu­ta­ge noch auf Facebook gibt.

Seither hat sich viel geän­dert. Vielen Bloggern wur­den die Flügel gestutzt und sie sind ent­we­der auf ande­re Plattformen gewech­selt oder haben das Bloggen gleich ganz sein­ge­las­sen. Das hin­ter­ließ bei so man­chem den Eindruck, als wäre das Bloggen auf dem abstei­gen­den Ast und die Blogs wür­den irgend­wann ganz aus­ster­ben. Verstärkt wur­de dies durch die Einführung der DSGVO, die bei vie­len eine gro­ße Verunsicherung aus­ge­löst hat. Zu unrecht, wie ich im Nachhinein fest­stel­le, denn es gibt noch immer zahl­rei­che Blogs, die noch nicht mal ihrer Impressumspflicht nach­kom­men und den­noch nicht abge­mahnt wur­den.

Das hat­te aber zur Folge, dass der Austausch zwi­schen den Bloggern ein wenig gelit­ten hat. Ich ken­ne Blogs, bei denen mitt­ler­wei­le die Kommentarfunktion deak­ti­viert ist, ich habe Blogger ken­nen­ge­lernt, die mei­ne Kommentare nicht ver­öf­fent­licht haben, weil ihnen mei­ne Meinung nicht gepasst hat und es gibt Blogs, auf denen grund­sätz­lich mei­ne Kommentare nicht ver­öf­fent­licht wer­den.

Ich bin Demokrat und ver­tei­di­ge die Grundrechte der Demokratie. Dazu gehört auch die Meinungsfreiheit, natür­lich in den gesell­schaft­lich übli­chen Grenzen. Wenn die­se von den Bloggern nicht akzep­tiert wird, dann gebe ich dort auch mei­ne Meinung nicht mehr preis. Das führ­te dazu, dass ich nur noch wenig auf Blogs unter­wegs bin und der Austausch gesun­ken ist. Hinzu kommt natür­lich die man­geln­de Zeit, die durch Arbeit, Familie und ande­re Hobbys ander­wei­tig aus­ge­füllt wird.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

6 Kommentare

  1. Hallo Frank,

    ja, frü­her gab es Blogparaden, die hat­te ich ganz ver­ges­sen. Ich habe aber tat­säch­lich nicht ver­ges­sen, dass mir damals durch teil­wei­se Neid und Missgunst, die Lust am Bloggen ver­gan­gen ist. Es gab auch noch ande­re Gründe, das allei­ne war es nicht. Aber du hast recht, man­che haben sich sehr wich­tig genom­men.
    Ich bin ja erst Ende letz­ten Jahres zurück gekom­men und fin­de es jetzt viel ange­neh­mer unter den Buchbloggern, das Klima wirkt viel ent­spann­ter und ich wur­de wirk­lich nett auf­ge­nom­men. Leider ist es inzwi­schen nur so, dass sich fast alles auf Social Media abspielt (wozu ich nicht so die gro­ße Lust habe) und die “nor­ma­len” Buchblogs” weni­ger gele­sen wer­den als frü­her. Damals war zwar Facebook schon sehr popu­lär, die Leute sind aber trotz­dem auf die Blogs gekom­men. Mal sehen, wohin sich alles in Zukunft ent­wi­ckelt. 🙂

    Neben den Blogger-Aktionen habe ich mir vor­ge­nom­men, zumin­dest ein­mal in der Woche, ande­re Blogs zu besu­chen und auch zu kom­men­tie­ren. Ich hof­fe, ich bekom­me das dau­er­haft hin. 🙂

    Liebe Grüße, Andrea

    1. Hi Andrea,

      ja die sozia­len Medien spie­len sicher­lich auch eine Rolle, aber des­halb habe ich nicht den Eindruck, als wären die Blog “out” (ich bin in einem Alter, da darf ich sowas schrei­ben :)). Es ver­schwin­den zwar immer wie­der Blogs, aber oft­mals sind die Blogger dann kom­plett weg. So zumin­dest mein Eindruck.

      Die Blogger-Aktionen hel­fen schon, unter­ein­an­der in Kontakt zu blei­ben, wobei bei vie­len Bloggern eben ande­re Dinge im Leben eben­so wich­tig sind. Und wir haben ja lei­der eine begrenz­te Freizeit 🙂

      Falls Du im pas­sen­den Bundesland wohnst, einen schö­nen Feiertag. Ansonsten eine schö­nes Restwoche.
      Viele Grüße
      Frank

  2. Hallo Frank,
    stimmt, die Blogparaden, da kann ich mich auch dran erin­nern. 🙂
    Ich respek­tie­re es wenn jemand sei­ne Kommentarfunktion am Blog aus­stellt, denn wahr­schein­lich hat die oder der­je­ni­ge sei­ne bzw. ihre Gründe. Aber für mich fehl­te dann immer etwas am Blog, denn ich fin­de den Austausch nach wie vor schon wich­tig. Deshalb habe ich eini­ge Blogs, denen ich davor gefolgt bin, aus­sor­tiert. Eben weil ich lei­der nicht auf Beiträge reagie­ren konn­te.
    Aber ich habe grund­sätz­lich schon das Gefühl, dass es weni­ger Blogs gibt und es sich momen­tan mehr auf Social Media ver­la­gert.
    Ich bin aber froh, dass es zumin­dest für die Montagsfrage immer noch inter­es­sier­te Blogger*innen gibt, bei denen ich etwas stö­bern kann. Obwohl es mir wie dir geht, die Zeit im Alltag ist doch lei­der knapp bemes­sen.
    Liebe Grüße
    Diana

    1. Hallo Diana,

      tat­säch­lich habe ich die Blogs eben­falls nicht mehr besucht, wobei die meis­ten die­ser Blogs sowie­so ver­schwun­den sind. Ebenso wie die pri­va­ten Blogs, die nicht öffent­lich zugäng­lich sind. Heutzutage gibt es gute Tagebuch-Apps, die den Blogs meist weit über­le­gen sind.

      Ich glau­be aber nicht, dass sich die gesam­te Szene in Richtung sozia­le Medien ver­schiebt. Ich glau­be, dass vie­le sehen, dass die dor­ti­gen Aktivitäten deut­lich grö­ße­re Zeitfresser sind als die Aktivitäten auf einem Blog. Deshalb wird es auch immer die klei­ne, aber fei­ne Gemeinde der Buchblogger geben. Wie lan­ge? Tja, wer weiß das schon 🙂

      Viele Grüße
      Frank

  3. Hey Frank,

    ich habe auch das Gefühl, dass die Atmosphäre unter­ein­an­der zwi­schen den Buchblogs deut­lich ent­spann­ter gewor­fen ist und der Umgangston freund­schaft­li­cher und weni­ger kom­pe­ti­tiv als ich es aus den Anfangszeiten in Erinnerung habe.
    Dass du Erfahrungen gemacht hast, dass dei­ne Kommentare nicht ver­öf­fent­licht wur­den, fin­de ich ziem­lich krass, das habe ich in der Form noch nie gehört. Ich bewe­ge mich aber auch in einer see­ehr gemüt­li­chen Blog-Bubble, die ich mir über die Jahre sorg­fäl­tig aus­ge­sucht habe. Ich ver­ste­he, dass du dei­ne limi­tier­te Zeit auf Blogs beschrän­ken möch­test, die dei­ne Meinung und den Austausch mit dir auch wirk­lich schät­zen!

    Liebe Grüße
    Sophia

    1. Hi Sophia,

      ich sage halt ger­ne mei­ne Meinung und bin auch ein Freund der Meinungsfreiheit. Deshalb las­se ich auch kri­ti­sche Stimmen auf mei­nem Blog ste­hen. So oft kommt das ja eh nicht vor. Aber manch­mal sehe ich, dass ein Buch mit 5 Sternen bewer­tet wird, im Text selb­gies der­art her­un­ter­ge­macht wird, dass man den­ke kön­ne, dass es gera­de mal eben einen Stern ver­dient. Um nur ein Beispiel zu nen­nen, wo ich nach der Sinnhaftigkeit einer sol­chen Bewertung gefragt habe. Dabei bin ich für gewöhn­lich auch immer höf­lich und sach­lich und ver­su­che nie­man­den per­sön­lich anzu­ge­hen.

      Naja, jeder Jeck ist anders, sagt man in Köln und da ist schon was dran 🙂

      Herzliche Grüße
      Frank

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