Montagsfrage #171: Wie steht Ihr zur gendersensibler Sprache in Büchern?

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Auf mei­nem Blog habe ich über einen Zeitraum von vier Jahren zu diver­sen “Sprachkapriolen” mei­ne Meinung kund­ge­tan, die zum Ausdruck gebracht hat­ten, dass ich wenig von einer gen­der­ge­rech­ten Sprache hal­te, da das Deutsche dafür ein­fach unge­eig­net ist. Das wür­de nur funk­tio­nie­ren, wenn sich das Deutsche neu defi­nie­ren wür­de und zahl­rei­che Worte als unge­eig­net gestri­chen wer­den müss­te (wie z.B. das Wort “Fachkraft”).

Ich bin ehr­lich gesagt sehr froh, dass auch die Sprechpausen der Vergangenheit ange­hö­ren, denn auch das hat­te wenig mit der deut­schen Sprache gemein. Eine Sprache lebt und unter­liegt einem stän­di­gen Wandel. Allerdings wird die­ser von den Muttersprachlern bestimmt und kann von außen nicht zwangs­wei­se geän­dert wer­den. Eines der bes­ten Beispiele dafür ist das Wort “sitt”. Hat einer von euch eine Idee, was das Wort bedeu­tet? Vermutlich nicht, denn dies ist ein Kunstwort, dass für nicht mehr durs­tig ein­ge­führt wer­den soll­te. Die Anwender woll­ten aber wei­ter­hin ein­fach nur nicht mehr durs­tig sein und haben der Wortschöpfung die kal­te Schulter gezeigt.

Mittlerweile gehen auch in Sachbüchern die Autoren wie­der dazu über, dass mit der Ansprache im Buch alle Menschen gemeint sind. Unabhängig von Geschlechteridentität oder sons­ti­gen per­sön­li­chen Ausprägungen.

Es gibt ja auch die Variante der diver­sen bzw. quee­ren Personalpronomen, die in so man­chem Buch zu fin­den ist. Und das (zumin­dest bei den Büchern, die ich lese) deut­lich häu­fi­ger als die gen­der­ge­rech­te Sprache. In bestimm­ten Kreisen mögen die­se Personalpronomen Anwendung fin­den, ich kann mir aber nicht vor­stel­len, dass die all­ge­mein­gül­tig sein wer­den, zumal es diver­se Varianten gibt.

Schon gesehen?

Der Juni hat sich ver­ab­schie­det (okay, noch nicht ganz, aber fast). Eine Gelegenheit, auf mei­ne Aktivitäten auf die­sem Blog zu schau­en.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

Ein Kommentar

  1. Hey Frank,

    ich ver­ste­he dei­nen Unmut gegen­über den deut­schen Formen des Genderns total – ich habe ja auch in mei­nem Beitrag geschrie­ben, dass ich die Formen, die es bis­her gibt sowohl in geschrie­be­ner als auch gespro­che­ner Form nicht ganz ide­al fin­de. Aber ich habe da Zuversicht, dass sich mit der Zeit eine gute Lösung ent­wi­ckeln wird (vor­aus­ge­setzt der gesell­schaft­li­che Fortschritt hin­zu mehr Toleranz und Offenheit kehrt sich in den kom­men­den Jahren nicht wie befürch­tet für einen rechts­kon­ser­va­ti­ven Rückschritt um). Dass dafür Formen vor­ge­schrie­ben wer­den hal­te ich auch nicht für rea­lis­tisch, denn es wird sich auf Dauer wie du schon geschrie­ben hast sowie­so nur das durch­set­zen, auf was die deutsch­spre­chen­de Gemeinschaft Lust hat. Man sieht aber schon an den sprach­li­chen Veränderungen der letz­ten Jahre, dass vie­le Begriffe neu geprägt wur­den, eini­ge dis­kri­mi­nie­ren­de Worte bei­na­he aus der Alltagssprache ver­schwun­den sind und neue Sprachformen ent­stan­den sind, des­halb bin ich mal gespannt wie es wei­ter­ge­hen wird und wer­de auch in Zukunft offen dafür blei­ben, neue Formen aus­zu­pro­bie­ren. Ich fin­de ein biss­chen etwas darf man den Leuten schon zutrau­en (und zumu­ten!).
    Genauso zu den Neopronomen, auch da ist die Umsetzung im Englischen leich­ter, da im Deutschen so viel ange­gli­chen wer­den muss. Ich bin mal gespannt, was sich hier durch­set­zen wird.

    Liebe Grüße
    Sophia

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