Montagsfrage #50: Verleihst Du Bücher?

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Als ich noch etwas jün­ger war, habe ich beim Lesen von Büchern dar­auf geach­tet, dass sie kei­ne Eselsohren oder gar einen ver­knick­ten Buchrücken haben. Gerade bei Taschenbüchern ein sehr anspruchs­vol­les Unterfangen, das mir nicht immer gelin­gen woll­te. Auch hat­te ich die Bücher immer sehr sorg­sam im Regal ste­hen und hat­te dar­auf geach­tet, dass sie gut in Szene gesetzt wur­den. Der Grund dafür war ein­fach. Ich hat­te nur ein begrenz­tes Taschengeld, von dem ich mir die Bücher kau­fen konn­te. Und wenn ich mir mal ein Buch erspart habe, muss­te es ein wenig gehü­tet wer­den. Das war der ers­te Grund, wes­halb ich ungern Bücher ver­lie­hen habe.

Um Bücher zu ver­lei­hen, muss man Freunde haben, die lesen und die zu einem nach Hause kom­men, um inter­es­san­te Bücher im Regal ste­hen zu sehen. Als Schüler kann­te ich tat­säch­lich eini­ge, bei denen dies der Fall war und von denen ich wuss­te, dass sie sorg­fäl­tig mit aus­ge­lie­he­nen Werken umge­hen. Damals war es ein gegen­sei­ti­ges Geben und Nehmen.

Gleichzeitig bin ich in einer sechs­köp­fi­gen Familie groß­ge­wor­den, in der zwei Personen mei­ne Leidenschaft für Bücher geteilt haben. Wir haben uns ger­ne inner­halb der Familie Bücher gelie­hen. Das war auch ganz prak­tisch, wes­halb ich damals schon Bücher gele­sen habe, die ich mir eher nicht von selbst gekauft hät­te.

Das hat­te sich im Studium geän­dert, da ich nur noch sehr wenig bis gar nicht Belletristik gele­sen habe. Ich muss­te rela­tiv vie­le Fachbücher lesen, wes­halb es mir nach ande­rer Zerstreuung war. Erst nach dem Studium habe ich wie­der ange­fan­gen, Unterhaltungsliteratur zu lesen. Erst wenig, dann immer mehr.

Und weil die Anzahl der Bücher ste­tig zunahm, ver­rin­ger­te sich zuneh­mend der Platz in mei­ner Wohnung. Nach und nach tru­del­ten eige­ne Kinder in mei­ne Familie, wodurch das Platzangebot in der Wohnung wei­ter abnahm. (Eigene) Kinder stel­len das Leben grund­sätz­lich auf den Kopf. Irgendwann erschie­nen die eReader auf den Markt, bei denen ich in der vier­ten Generation zuge­grif­fen habe (also reala­tiv spät, auch wenn die 10. Generation die aktu­ells­te ist). Mit dem Einzug des eReaders schwand die Möglichkeit Bücher wei­ter­zu­ge­ben. Die eBooks sind an den Reader bzw. den eige­nen Account gebun­den.

Als Buchblogger kam hin­zu, dass ich zuneh­mend Rezensionsexemplare ange­fragt habe. Derzeit erhal­te ich einen Großteil mei­nes Lesestoffs als digi­ta­les Rezensionsexemplar. Diese gebe ich grund­sätz­lich nicht wei­ter, da ich kei­ne Kontrolle mehr dar­über hät­te, wo am Ende die eBooks lan­den. Bei unse­rem letz­ten Umzug haben wir dann kräf­tig aus­ge­mis­tet und gut 70% unse­rer Bücher ver­schenkt oder dem Altpapier über­ge­ben.

Und nun bin ich am aktu­el­len Teil der Frage ange­kom­men: Nein, ich ver­lei­he kei­ne Bücher mehr, weil ich zum einen kaum lesen­de Freunde habe und zum ande­ren fast aus­schließ­lich eBooks lese.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

8 Kommentare

  1. Mir geht es ähn­lich wie dir: vie­le Bücher, wenig Platz. Und Hörbuch-Downloads sind schlicht auch was Feines und brau­chen weni­ger Platz. Man muss nicht unbe­dingt eine phy­si­sche Ausgabe jedes Buches besit­zen.

  2. Hallo^^

    Mir geht es da ähn­lich, ich habe kaum noch lesen­de Menschen in mei­ner Umgebung; nur noch eine, aber die besorgt sich ihre Bücher oft selbst; bekommt von mir schon wel­che geschenkt die ich aus­sor­tiert habe und hört die meis­te Zeit E‑Books. Ansonsten, kei­ne wei­te­ren lesen­den Menschen mehr, denen ich irgend­was ver­lei­hen könn­te. Und wenn ich mit mei­nem Sub irgend­wann durch bin, wer­de ich auch ver­mehrt auf E‑Books umstei­gen, da gibts dann auch nichts mehr zum wei­ter­ge­ben.

    Liebe Grüße,
    Kira

    1. Hi Kira,
      ist ja eigent­lich scha­de, dass es im eige­nen Umfeld so wenig gleich­ge­sinn­te Büchernarren gibt. Bzgl. der eBooks gehen die Meinungen durch­aus aus­ein­an­der, aber ich fin­de für Vielleser sind die die bes­te Option.
      Viele Grüße
      Frank

  3. Hey Frank,

    das stimmt, Ebooks oder Hörbuchdowloads kann man nur schlecht ver­lei­hen. Da ich trotz allem noch sehr vie­le Prints besit­ze, habe ich das Problem aller­dings nicht.
    Beim Lesen dei­nes Beitrags bin ich noch über das “Geben und Nehmen” gestol­pert und mir ist klar gewor­den, dass das auch ein Grund ist, wes­halb ich zuneh­mend ungern Bücher ver­lei­he: ich bin in der Regel die­je­ni­ge, bei der alle lei­hen, ich bekom­me da nur sehr wenig zurück (nicht weil die Bereitschaft nicht da wäre, son­dern weil ande­re sel­ten mehr Bücher haben als ich).

    Liebe Grüße
    Sophia

    1. Hi Sophia,
      das Schicksal des Bücherwurms oder des Büchernarrens oder des Büchernerds: Kaum einer kann Dir in die­ser Hinsicht das Wasser rei­chen und Du bist doch eh immer die ers­te, die die Bücher besitzt und gele­sen hat, oder? 😀
      Viele Grüße
      Frank

  4. Huhu Frank,

    inter­es­san­ter Punkt: E‑Books las­sen sich nicht ver­lei­hen. Oder doch? Ich mei­ne, dass es bei Amazon (Ich habe einen Kindle) eine Möglichkeit gibt, eine gemein­sa­me Bibliothek zu nut­zen, aber frag mich nicht, wie genau das funk­tio­niert. Eigentlich ist das doch sehr scha­de. Ich ver­ste­he den wirt­schaft­li­chen Hintergrund, fin­de aller­dings, dass das dem Lesen ein biss­chen den ohne­hin geri­nen sozia­len Faktor nimmt. Alle ande­ren Formate kann man ja ohne Probleme ver­lei­hen (wenn man denn möch­te). Tatsächlich hät­te ich bei E‑Books weni­ger Hemmungen, weil die sich viel schwe­rer beschä­di­gen las­sen.

    Montagsfrage auf dem wort­ma­gie­b­log
    Liebe Grüße,
    Elli

    1. Hi Elli,
      Du kannst bei Amazon Deine Bib mit einem Familienmitglied tei­len, aber nicht mit x‑beliebigen Personen. Und weil es kei­ner kon­trol­lie­ren kann, wer Teil Deiner Familie ist, wur­de die Anzahl begrenzt. Bei ande­ren Händlern sieht es anders aus. Dort wer­den die Bücher als Datei zum Download bereit­ge­stellt. Die könn­test Du natür­lich wei­ter­ge­ben, auch wenn die mit einem Wasserzeichen o.ä. geschützt sind. Das soll­te dann bes­ser nicht in irgend­ei­ner Tauschbörse auf­tau­chen 🙂
      Viele Grüße
      Frank

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