Montagsfrage #6: Achtet Ihr auf Übersetzer?

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Es war gar nicht geplant, meinen Blog so lange in den Winterschlaf zu schicken, aber irgendwie hat es sich dann doch so ergeben, dass ich lieber gelesen als geschrieben habe und (was deutlich zeitintensiver war) die Kinder ein wenig bespaßt hatte. Schon meine beiden Rückblicke hatte ich wohlweislich vorgeschrieben und als geplante Beiträge veröffentlicht. Somit hatte ich diesen Blog für gut zwei Wochen ruhen lassen und ich muss sagen, dass es durchaus wohltuend ist, auch wenn es mir nun wieder Spaß bereitet, mit dieser Montagsfrage die Ruhephase zu beenden.

Zwischenzeitlich hat das Wiegenfest und der Weihnachtsmann dafür gesorgt, dass mein SuB physischer Bücher und Graphic Novels spürbar angestiegen ist. Und das, obwohl ich keinen SuB habe. Dennoch wächst die Anzahl ungelesener Bücher im Wohnzimmer stetig an. Bei mir sind es also eher PuB (Plätze ungelesener Bücher), da diese sich gleichmäßig im Zimmer verteilen.

Zeit, sich nun der Montagsfrage zu widmen. Die vierte Frage, die unter der Regie von Sophia an die Montagsantwortler gerichtet wurde, lautet:

Achtet Ihr auf die Namen von Übersetzern und Übersetzerinnen? Falls ja, könnt Ihr auch jemanden nennen, der Eurer Meinung nach besonders gute Arbeit leistet?

Ihr werdet merken, dass ich das Gendersternchen entfernt habe, weil es mal wieder in diesem Zusammenhang nicht funktioniert. Besser ist es, beide Formen zu wählen. Oder wir führen das Gendern nach Phettberg ein, dann würde die Frage so lauten: Achtet ihr auf die Namen von Übersetzys? Klingt komisch? Ist es auch. Ich schreib mal demnächst einen Beitrag dazu. Und der aufmerksame Leser wird merken, dass das Gendern in der zweiten Frage nicht umgesetzt wurde, denn das Wort “jemand” müsste vermieden werden.

Aber zum Thema. Tatsächlich gebe ich bei meinen Buchvorstellung hier auf dem Blog an, ob und aus welcher Sprache ein Buch und von wem übersetzt wurde. Allerdings achte ich nicht darauf, wer es ist. Mir fällt wohl auf, wenn ein Name öfters fällt, wie z.B. bei den Graphic Novels, wo Verlage immer mit den gleichen Übersetzern arbeiten.

Bewusst ist mir das Thema geworden, als ich von guten und schlechten Übersetzungen von Büchern von Stephen King gelesen habe. Allerdings habe ich auch hier die Namen wieder vergessen um die es ging. Ja, ich habe schon davon gelesen, dass so manches Mal ein Buch eher von den Lektoren und Übersetzern als von den Autoren selbst geschrieben wurde. Klar, beide haben einen großen Einfluss auf das Buch, aber ich wähle Bücher nicht danach aus.

Wenn ein neues Buch erscheint, dann möchte ich es lesen. Und ich tippe mal, dass von den Büchern, die ich lese, deutlich mehr als 50% nicht von deutschsprachigen Autoren stammen. Würde mir da ein Übersetzer nicht zusagen, dann müsste ich konsequenterweise dieses Buch meiden. Mache ich aber nicht. Und deswegen schaue ich weder darauf, wer ein Buch lektoriert oder korrigiert hat noch darauf, wer für die Übersetzung verantwortlich ist.

Schon gesehen?

Lest ihr gerne Rückblicke anderer Buchblogger? Dann seid herzlich eingeladen, den letzten Monatsrückblick des Jahres 2021 und den umfangreichen Jahresrückblick auf das Jahr 2021 zu lesen. Mir bereitet es viel Spaß, auf meine Lesemonate und Lesejahre zurückzuschauen und mich an all die Welten zu erinnern, die ich besucht habe.

Der letzte Monatsrückblick des Jahres 2021: Der Dezember

Wie gehabt lese ich die Beiträge der anderen Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge veröffentlichen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende nochmals in den Originalthread.

Ich antworte nicht immer hier an dieser Stelle auf Kommentare, sondern direkt bei den Antworten der jeweiligen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusammengefasst, die hier auf dem Blog von mir beantwortet wurden. Neben der Montagsfrage sind auch andere Aktionen dabei, bei denen ich mitgemacht habe.

6 Kommentare

  1. Huhu Frank,

    das Beispiel mit King ist mir auch eingefallen, allerdings wusste auch ich nicht mehr, wer da die Übersetzer_innen (Ich gendere jetzt trotzdem einfach weiter, auch wenn mir die Problematiken damit bewusst sind) waren. Zum Glück geisterten in meinem Kopf jedoch auch Positivbeispiele ein – aus der Königsklasse der High Fantasy. 🙂

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Viele Grüße,
    Elli

  2. Hey Frank,

    eigentlich versuche ich konsequent mit großem Binnen-I zu gendern (seit ich mich im Rahmen meines Psychologiestudiums mit einigen Studien zu den Vor- und Nachteilen und den direkten Effekten des Genderns auf die Gesellschaft und die Selbstwirksamkeit von jungen Frauen beschäftigt habe), da das weniger auffällig ist, da das ich die Fragen aber immer in Großbuchstaben formatiere, wäre das hier nicht aufgefallen, weshalb ich mich hier ausnahmsweise für das * entschieden habe. Und nur aus Interesse: weshalb müsste das “jemand” vermieden werden? Ist das nicht neutral?

    Aber hier soll es ja nicht ums Gendern gehen, sondern um Übersetzungen. Dass die verschiedenen Übersetzungen von Stephen King in Diskussion stehen, hatte ich auch ganz grob im Hinterkopf, da weiß ich aber nicht wirklich was darüber und könnte schon gar keine Namen nennen. Allgemein muss ich bei den vielen “welche Übersetzung ist besser”-Debatten sehr oft passen, da ich wenn ich die Bücher überhaupt gelesen habe, nur eine der Versionen kennen.

    Liebe Grüße
    Sophia

    1. Hallo Sophia,
      ja, übers Gendern gibt es viele Meinungen 😉 Ich schreibe immer wieder welche, wobei die Quintessenz ist, dass man einfach immer beide Geschlechter nennt, damit auch beide gemeint sind. Klar, das sind mehr Worte, aber das hört sich vor allem beim Sprechen deutlich besser als die Pause an.

      Die Gender-Freund sind der Meinung, dass sich manche Begrifflichkeiten im Deutschen per se maskulin anhören und diese dann grundsätzlich vermieden werden müssen. Dazu gehören “man” oder “wer” oder “jemand” oder “niemand” usw. Allerdings merke ich immer wieder, dass vor allem diese Gender-Freunde diesen Grundsatz selbst vergessen, weil es gar nicht so einfach ist, diese Begriffe zu meiden.

      Wenn in noch mehr Büchern gegendert wird, dann ist es vielleicht was für die Montagsfrage, wobei ich das bisher nur bei Sachbüchern gesehen habe und nicht in der Belletristik – zum Glück 😉

      Gerade bei Stephen King scheint es sehr eingefleischte Fans zu geben, die von einem Buch jegliche Ausgabe gelesen hat und die untereinander vergleicht. Ich tauche dann doch lieber in viele unterschiedliche Welten ab oder versuche endlich mal alle Bücher von King gelesen zu haben 😀

      Viele Grüße
      Frank

  3. Hi Frank!

    Auf Übersetzer hab ich früher nie geachtet … irgendwann hab ich angefangen, sie mit aufzuführen, wenn ich Rezensionen schreibe. Eben damit mir ihre Namen geläufiger werden und schließlich leisten sie ja auch meist großartige Arbeit 🙂
    Wirklich merken kann ich mir die Namen aber dennoch nicht, nur fallen mir diejenigen auf, die dann doch öfter mal vorkommen, obwohl ich jetzt so spontan niemanden nennen könnte.

    Der einzige, der mir einfällt und aufgefallen ist, ist Andreas Brandhorst. Das hab ich allerdings erst gemerkt, als ich eine Neuübersetzung aus den Scheibenwelt-Bänden gelesen hab: die fand ich nämlich schrecklich. Da hab ich dann erst gesehen, dass die alten eben A. Brandhorst alle übersetzt hat und das hat er wirklich sehr gut gemacht!

    Und noch eine blöde Frage: “Jemand” müsste man rausnehmen beim gendern? Das ist doch ein neutrales Wort? O.O Ich komme da langsam nicht mehr mit *lach*

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      das Beispiel Andreas Brandhorst habe ich schon mal gelesen. Er scheint beim Übersetzen offensichtlich ein besseres Händchen zu haben als beim Bücher schreiben …
      Tatsächlich fallen mir manchmal die Namen der Übersetzer ein, wenn ich sie lese, aber dann vergesse ich sie wieder. Ist so ähnlich wie bei den Autoren 😀 Da vergesse ich ja auch gern mal den ein oder anderen Namen …

      Zum Gendern verweise ich mal auf obige Antwort. Und ja, manchmal ist es schwierig da mitzukommen, was die Freunde des Genderns sich ausdenken.

      Viele Grüße
      Frank

      1. Ah siehst, hab ich nicht gelesen xD
        Also “niemand” oder “jemand”, da bin ich raus ^^ Das ist mir viel zu allgemein und ich bin ja eh kein so großer Freund von diesen vielen Trennungen und obskuren Schreibweisen. Jeder wie er mag (alleine schon diese vier Wörter *lach*) Alle wie sie möchten … *g*

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