Montagsfrage #92: Gibt es Bücher, in denen Euch das Ende enttäuscht hat? Wieso?

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Wer im Fantasy unter­wegs ist, wird es schon gemerkt haben, dass vie­le Bücher als Trilogie ver­öf­fent­licht wer­den. Warum auch immer Autoren und Autorinnen ihre Geschichten auf in Summe über 1.000 Seiten erzäh­len wol­len, so gibt ein paar Phänomene zu beob­ach­ten. Ganz oft schwä­chelt z.B. der mitt­le­re Band und ich wer­de ein aufs ande­re Mal den Gedanken nicht los, dass hier Verlage Druck auf Autoren aus­üben, kei­nen Einzelband zu schrei­ben. Es gibt aber auch die Variante, dass Trilogien zum Ende hin immer lang­wei­li­ger wer­den. So gesche­hen zuletzt bei der Trilogie “Der Knochensplitterpalast”.

Den Auftakt “Die Tochter” fand ich noch rich­tig gut. Er bot eine span­nen­de Welt, hat vie­le neue Ideen ein­ge­bracht und war wen­dungs­reich geschrie­ben. Dann folg­te mit “Der Kaiser” Band 2 und ich dach­te mir, dass hier der typi­sche Fall von “schwa­cher Mittelteil” vor­liegt, was vor allem an der sehr befremd­li­chen Beziehung der bei­den Hauptfiguren lag und an den per­ma­nen­ten Selbstzweifeln der neu­en Kaiserin Lin.

Diese anstren­gen­de Sichtweise der Kaiserin nimmt lei­der im drit­ten Band “Der Krieg” nicht ab. Zudem wur­de die Handlung extrem gestreckt mit belang­lo­sen Nebenhandlungen, die weder die Beschreibung der Welt berei­chern noch einen Einfluss auf die Haupthandlung haben. Es sind genau sol­che Trilogien, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie viel bes­ser in einem Einzelband erzählt wor­den wären.

Schon gesehen?

Ich bli­cke auf den Oktober zurück. Wer ger­ne in Monatsrückblicken stö­bert, darf sich ger­ne ein­ge­la­den füh­len. Ich wer­de im November eini­ge Weihnachtsbücher und auch Adventskalender vor­stel­len. Zuerst habe ich aber geschaut, wo der Advent über­haupt sei­ne Wurzeln hat.

Es heißt ja, dass der Weihnachtsmann eine Erfindung von Coca Cola sei. Nur, wie ist es mög­lich, dass es Erzählungen z.B. von Wichteln gibt, die dem Weihnachtsmann zue Seite ste­hen, die aber viel älter als der Brause-Konzern ist? Auf mei­nem Schwesterblog gehe ich der Frage nach, woher der Weihnachtsmann über­haupt stammt.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

4 Kommentare

  1. Hey Frank,

    ich glau­be, dass es genau­so läuft, wie du es beschrie­ben hast. Immer wie­der lese ich dar­über, dass Autor_innen einen Verlagsvertrag über drei Bücher abge­schlos­sen haben, obwohl noch nicht ein­mal das ers­te erschie­nen ist. Ich gehe davon aus, dass die Verlage ihnen sagen “Also wir fin­den dei­ne Geschichte viel­ver­spre­chend, aber du müss­test eine Trilogie draus machen. Das ver­langt der Markt”. Und natür­lich machen das dann auch vie­le, denn ein Vertrag über drei Bücher ist bes­ser als kei­ner. Selbst wenn die Geschichte davon nicht unbe­dingt pro­fi­tiert.

    Montagsfrage auf dem wort­ma­gie­b­log
    Liebe Grüße und eine schö­ne Woche,
    Elli

  2. Guten Morgen Frank 🙂

    Das Phänomen mit den schwä­che­ren mitt­le­ren Bänden ist mir auch schon öfter unter­ge­kom­men – da bleibt schon die Frage, war­um man die Geschichte dann nicht kom­pak­ter in weni­ger Bänden (z.B. Dilogie) erzäh­len kann.

    Manchmal habe ich mir auch schon gewünscht, dass Geschichten als Einzelband erzählt wer­den – zuletzt bei “Ein Kleid aus Seide und Sternen”, da fand ich die eine Wendung aber unnö­tig. Ohne der wäre es ein super Einzelband gewor­den, aber man hat­te das Gefühl, als müss­te man auf Teufel komm raus eine Handlung für Band 2 spin­nen. Den ich übri­gens nicht mehr gele­sen habe, weil es mich nicht inter­es­siert hat.

    Die Reihe “Knochensplitterpalast” habe ich noch auf dem Schirm, bis­her aber noch nicht vie­le Meinungen dazu gese­hen. Da werd ich mich mal noch ein biss­chen umschau­en, aber gene­rell rutscht sie auf der Leseliste gera­de etwas wei­ter nach unten.

    Lieben Gruß
    Andrea
    Enttäuschende Enden

  3. Hey Frank,

    ja das stimmt, wobei gera­de ja auch Dilogien auf dem Vormarsch sind und ich beob­ach­te, dass sich der Trilogie-Zwang so lang­sam etwas auf­weicht… In den Verlagsvorschauen für das Frühjahr habe ich letz­te Woche auch wie­der ganz vie­le Einzelbände im High Fantasy Bereich erspäht. Das fin­de ich eine sehr gute Entwicklung, da ich auch oft gar nicht mehr die Zeit habe, mich einer umfang­rei­chen Reihe zu wid­men…

    Liebe Grüße
    Sophia

  4. Hallo Frank,
    ich glau­be du liegst gold­rich­tig mit dei­ner Vermutung. Leider erschei­nen so vie­le Trilogien oder momen­tan fin­de ich Dilogien und manch­mal hät­te es den Büchern aber gut getan, weni­ger Nebenhandlungen und alles auf den Punkt gebracht in einem Band zu schrei­ben. Was ich im Übrigen auch nicht lei­den kann, wenn Nebenstränge nichts zur eigent­li­chen Handlung bei­tra­gen und dann am Ende ein­fach “ver­ges­sen” wer­den.
    Liebe Grüße
    Diana

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