Montagsfrage #98: Kann ein Autor auch ein guter Rezensent sein?

montagsfrage lauter leise

Ich begin­ne mal wie­der mit den klei­nen Feinheiten der deut­schen Sprache, denn in der heu­ti­gen Montagfrage fin­det sich das Wörtchen “gut”. Das impli­ziert, dass ein Autor immer ein schlech­ter Rezenzient sein kann. Ich inter­pre­tier die Frage aller­dings ein wenig anders und fra­ge, ob ein Autor über­haupt als Rezensient in Erscheinung tre­ten soll­te.

Ich den­ke, dass es zwei Aspekte gibt. Zum einen fin­de ich es ein wenig schwie­rig, wenn Autoren ein Buch mit­tel­mä­ßig oder gar schlecht bewer­ten. Das hat ein wenig was von einem “Nestbeschmutzer”, selbst wenn er recht hat und wirft ein nega­ti­ves Licht auf ihn selbst.

Der zwei­te Aspekt ist der Bekanntheitsgrad. Je bekann­ter ein Autor ist, umso mehr wird er zu einer Werbefigur. Ich habe einer mei­ner letz­ten Rezensionen geschrie­ben, dass ich es ein wenig ner­vig fin­de, dass mitt­ler­wei­le auf fast jedem Horror- oder Mystery-Buch steht, dass Stephen King davon begeis­tert ist. Hier wird ein­deu­tig und ohne Zweifel Werbung mit dem Namen des Autors für ein Buch gemacht. Vereinzelt habe ich das auch schon bei deut­schen Büchern und Autoren gese­hen. Man stel­le sich vor, dass ein bekann­ter Autor sich nega­tiv über ein Buch äußert. Das wäre wohl sein Todesurteil.

Der Leser merkt schon, dass ich es eher kri­tisch sehe, wenn Autoren ande­re Autoren öffent­lich kri­ti­sie­ren, in dem sie die Bücher bewer­ten. Klar, es gibt eini­ge Buchblogger, die auch neben­her ein biss­chen schrei­ben und dann irgend­wann ein Buch ver­öf­fent­li­chen. Dann nimmt aller­dings auch oft­mals die Anzahl an Bewertungen gegen­über ande­rer Autoren schlag­ar­tig ab.

Ich den­ke, dass Autoren sich gern posi­tiv über ande­re Werke äußern dür­fen, es aber ein wenig pro­ble­ma­ti­scher wird, wenn sie ein Werk “ver­rei­ßen”.

Schon gesehen?

Ich schaue zurück auf mei­nen Lese-Oktober und in den letz­ten zwei Wochen ist mei­ne SF-Übersicht online gegan­gen.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

3 Kommentare

  1. Hey Frank,

    ich sehe das deut­lich ent­spann­ter als du. Meiner Meinung nach sind auch Autor_innen Leser_innen und aus die­ser Position her­aus dür­fen sie durch­aus die Bücher ihrer Kolleg_innen bespre­chen und ja, auch ver­rei­ßen, wenn es ange­bracht ist. Wichtig ist mir hier­bei nur, dass ihre Kritik begrün­det und kon­struk­tiv for­mu­liert ist.

    Montagsfrage auf dem wort­ma­gie­b­log
    Liebe Grüße,
    Elli

    1. … bäh, der ant­wor­tet ja gar nicht! Doch, auf Deinem Blog 🙂

      Dies nur für Leser, die sich wun­dern, dass ich nicht immer auf mei­nem eige­nen Blog eine Antwort schrei­be 😉

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