[Musical] Das Phantom der Oper

Kann eine Graphic Novel zu einem Musical funk­tio­nie­ren? Die Antwort ist sehr ein­deu­tig. Dennoch ist die­ses Buch lesens­wert. Warum? Weil die Adaption von Andrew Lloyd Webbers Musicals “Das Phantom der Oper” sehr gut umge­setzt wur­de. Voraussetzung ist nur, dass der Leser das Musical gese­hen bzw. gehört hat. Ich emp­feh­le sogar, wäh­rend des Lesens zu den pas­sen­den Stellen die Musik im Hintergrund lau­fen zu las­sen. Damit kommt das Kopfkino so rich­tig in Gang. Ich emp­feh­le die deut­sche Fassung mit Anna Maria Kaufmann und Peter Hofmann.

Die Umsetzung ist näm­lich sehr vor­la­gen­treu aus­ge­fal­len und vor allem des­halb so gut gelun­gen. Nicht nur die Texte, son­dern auch die Umsetzungen aus dem Musical wur­den in der Graphic Novel über­nom­men. Und so kom­men Erinnerungen auf, wenn das unter­ir­di­sche Reich des Phantoms gezeigt wird oder die unter­schied­li­chen Kostüme. Optisch wer­den die gesun­ge­nen Sprechblasen mit Musiknoten mar­kiert, so dass der Leser weiß, wel­che Passagen im Musical gespro­chen und wel­che gesun­gen wer­den.

Optisch fin­de ich sowohl die unter­schied­li­chen Farbgebungen als auch die Zeichnungen als sehr gelun­gen. Sie pas­sen zu den jewei­li­gen Szenen des Musicals. Größere bzw. ent­schei­den­de Ereignisse wer­den zudem groß­flä­chig auf einer Doppelseite gezeigt. Diese laden zum Verweilen ein (wäh­rend im Hintergrund wei­ter­hin die pas­sen­de Musik läuft).

Kurz zur Handlung:

Das Phantom der Oper ist eine klas­si­sche Liebesgeschichte, in der das Phantom und sei­ne Liebe zur Opernsängerin Christine, die Hauptrolle ein­neh­men. Die Besessenheit des Phantoms wird deut­lich als der Besitzer des Opernhauses wech­selt und die Eigentümer nicht auf die Wünsche des Phantoms ein­ge­hen.

“…dann soll Krieg sein zwi­schen uns.”

In klas­si­scher Dreiecksbeziehung offen­bart die zwei­te Hauptfigur Raoul sei­ne Liebe zu Christine:

“Liebe, mehr will ich nicht von Dir”

Wodurch die Situation wei­ter eska­liert und das Phantom den Kronleuchter der Oper in die Zuschauermenge fal­len lässt.

“Nun bist Du dem Untergang geweiht.”

Anschließend wird dem Phantom eine Falle gestellt, nach­dem es dem Ensemble sei­ne eige­ne Oper auf­ge­zwun­gen hat.

phantom der oper kronleuchter
© pri­vat mit der freund­li­chen Genehmigung des Panini Verlags

Fazit

In mei­nen Augen (und Ohren) gehört das Musical zu Recht zu den erfolg­reichs­ten Musicals der Welt und kann auf vie­le erfolg­rei­che Aufführungen zurück­bli­cken. Diesen Erfolg kann die Graphic Novel nur dann ein­fan­gen, wenn die Musik und wie ich fin­de auch die Umsetzung als Musical bekannt sind. Nur dann ent­fal­tet die­se Adaption ihre wah­re Kraft und kann den ursprüng­li­chen Flair ein­fan­gen und wie­der­ge­ben. Vor die­sem Hintergrund kann ich die Adaption sehr emp­feh­len.

Zum Ende gibt es als Bonusmaterial eine Übersicht zu unter­schied­li­chen Charakterentwürfen und wie die Zeichnungen ent­stan­den sind. Anschließend folgt eine Übersicht zur “Geschichte von Das Phantom der Oper” von Scott Matthewman.

phantom der oper cover

Titel: Das Phantom der Oper
Autor: Webber, Andrew Lloyd; Hart, Charles; Stilgoe, Richard
Illustrator: Scott, Cavan
Genre: Musical / Graphic Novel
Seitenzahl: 112
Verlag: Panini Verlag
Band: 1 von 1

5/5

Originaltitel: The Phantom of the Opera
Übersetzer: Michael Kunze
Herkunft: USA
Jahr: 2021 (org./dt.)

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Zur musi­ka­li­schen Untermalung emp­feh­le ich die Musik aus der Originalvorführung aus Hamburg mit Anna Maria Kaufmann und Peter Hofman. Die CD ist zwar schon etwas älter (von 1989), aber immer noch auf allen Plattformen gebraucht erhält­lich. Auf Prime Music ist das Musical nicht erhält­lich, dafür aber auf Spotify.

Wer lie­ber die Verfilmung sehen möch­te, dem kann ich die Version von 2004 emp­feh­len, die der­zeit auch auf Prime Video ver­füg­bar ist (Affiliate Link zum Film).

Soweit ich das rich­tig über­bli­cke, tou­ren der­zeit zwei unter­schied­li­che Musicals durch Deutschland. Zum einen die Originalproduktion von Sasson/Sautter mit Deborah Sasson und Uwe Kröger und zum ande­ren Die gro­ße Originalproduktion von Arndt Gerber und Paul Wilhelm. “Derzeit” ist viel­leicht etwas falsch aus­ge­drückt, denn alle Termine für 2021 und 2022 wur­den abge­sagt und in das Jahr 2023 ver­scho­ben. In Hamburg (dem deut­schen Originalschauplatz) wird das Musical nicht mehr auf­ge­führt.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.
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