[Mythologie] Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde

Vermag einer zu sagen, wie oft die Arthurssage schon erzählt wur­de? Oder in wel­chen Variationen? Vermutlich nicht. Es gibt auch kein grund­le­gen­des Werk, auf das sich die Erzähler bezie­hen. Neil Gaiman erklärt in sei­nem Vorwort zu die­sem Buch ein paar Hintergründe zu sei­ner Beziehung zu Arthur und zum Autor John Matthews und stellt für sich fest, dass er ein neu­es „Le Morte d’Arthur“ erschaf­fen hat, wobei er sich auf das gleich­na­mi­ge Buch von Sir Thomas Malory (* um 1405; † 1471) bezieht. Deutlich aus­führ­li­cher beschreibt der Autor selbst in sei­nem eige­nen Vorwort sei­ne Beziehung zu die­sem und ande­ren Werken, die schluss­end­lich in die­sem Buch mün­de­te, wobei er das Buch eher als Ergänzung und nicht als Neuschaffung betrach­tet.

Matthews erzählt die Arthurssage nicht als einen zusam­men­hän­gen­den Roman, son­dern abschnitts­wei­se. Jedes Kapitel beschreibt qua­si ein eige­nes klei­nes Abenteuer, das mal mehr mal weni­ger bekannt ist. Er beginnt mit Merlin und springt danach zu den ein­zel­nen Rittern der Tafelrunde. Dabei bleibt der Autor als alles­wis­sen­der Erzähler stets prä­sent und spricht den Leser oft­mals direkt an, um den ein oder ande­ren Hintergrund zu erläu­tern. Durch die­sen Erzählstil erfährt der Leser zwar eini­ges über die Ritter der Tafelrunde, aber das Buch liest sich nicht so flüs­sig wie ein Roman, da zwi­schen den ein­zel­nen Kapiteln zwangs­läu­fig eine erzäh­le­ri­sche Pause ent­steht. Ich glau­be, dass mir eine durch­ge­hend erzähl­te Geschichte etwas mehr zuge­sagt hät­te als die­ses Episodenformat.

Bei der Suche nach dem hei­li­gen Gral muss ich wie Neil Gaiman an den Ritter der Kokosnuss den­ken, aber hier wird die­ser Abschnitt natür­lich ernst­haft ein­ge­fügt. Eine Entscheidung, die nicht alle Autoren tref­fen, so dass dies in die­sem Buch eine klei­ne Besonderheit dar­stellt. Ebenso wie die Illustrationen von John Howe. In dem Buch fin­det sich zehn grö­ße­re Farbillustrationen und zahl­rei­che klei­ne Bleistiftzeichnungen des Künstlers, die den Text ent­spre­chend unter­ma­len. Wer den Künstler kennt, wird wis­sen, dass er viel von sei­nem Handwerk ver­steht und die Illustrationen ent­spre­chend ansehn­lich sind.

Fazit

Wie schon erwähnt hät­te mir eine durch­ge­hen­de Erzählung bes­ser gefal­len als das Episodenformat. Auch stoppt der Lesefluss öfters durch die direk­te Ansprache des Autors. Dies sind aber nur klei­ne Kritikpunkte ange­sichts der fan­tas­ti­schen Reise in die Sagenwelt von König Arthur und sei­ne Tafelrunde. Es gibt nicht vie­le Bücher, in denen Ritter eine der­art zen­tra­le Rolle spie­len und ich fand es groß­ar­tig, mal in einem Buch (und nicht in einem Film) in die­se Welt ein­tau­chen zu kön­nen.

koenig arthur

Titel: Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
Autor: Matthews, John
Illustrator: Howe, John
Genre: Mythologie / Sagen
Seitenzahl: 640
Verlag: Klett-Cotta Verlag

5/5

Originaltitel: The Great Book of King Arthur and the Knights of the Round Table
Übersetzer: Susanne Held
Herkunft: England
Jahr: 2022 / 2023 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das Buch hat­te ich mir auch näher ange­schaut, weil mich die Artus Sage schon recht lan­ge inter­es­siert und ich ja mit mei­ner letz­ten Wahl Pech hat­te, bzw. hat­te mir der Schreibstil über­haupt nicht zuge­sagt, so dass ich es sogar abge­bro­chen hat­te (Der König auf Camelot von T. H. White)

    Das Episodenformat wür­de mich nicht so stören,glaub ich. Ich hab jetzt aber jetzt erst­mal die Artus Trilogie von Bernard Cornwell auf dem SuB, die ich auch jetzt bald lesen möch­te. Ich bin gespannt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      bei sol­chen Büchern ist es immer schwie­rig zu sagen, ob es einem ande­ren Leser gefällt oder nicht. Wenn Du aber eh eine Variante der Sage lesen möch­test, dann ist die­se hier sicher­lich einen Blick wert. Ich war eher nicht gezielt auf der Suche nach die­sen Buch, son­dern es ist mir eher bei mei­nem Blick auf die Verlags-Website auf­ge­fal­len, was aber im Grunde genom­men kei­nen Unterschied machen soll­te.
      herz­li­che Grüße
      Frank

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