[Mythologie] Mythen der Antike: Sisyphos & Asklepios

In die­sem Buch ver­eint Luc Ferry zwei Sagen, in denen die Hybris eine Rolle spielt. In der Graphic Novel wird Hybris als Stolz erklärt, der dazu ver­lei­tet, anma­ßend zu sein und den gött­li­chen Gesetzen zuwi­der­zu­han­deln. Im Allgemeinen (außer­halb der Welt der Sagen und Legenden) ist damit ein­fach nur Hochmut oder Überheblichkeit gemeint. Und sowohl Sisyphos als auch Asklepios set­zen sich über den Tod hin­weg und wer­den jeweils dafür bestraft.

Nun, die Götter des Olymps haben ja die ein oder ande­re Verfehlung auf Lager, sind rach­süch­tig und nei­gen vor Gewalt nicht zurück. Dennoch sind bei­de Fälle grund­le­gend unter­schied­lich. Im Falle von Asklepios besteht sein Frevel dar­in, dass er als Heiler sehr gute Dienste leis­tet und von Athene ein Mittel erhält, mit dem er Todgeweihten das Leben schen­ken kann. Sisyphos hin­ge­gen betrügt regel­recht die Götter des Olymps, wor­über die­se weni­ger amü­siert sind.

Was mich vor allem an der Sisyphos-Erzählung stört, sind die Lücken hin­sicht­lich der Erklärungen. So man­ches wird nicht erzählt, wie z.B. wes­halb Thanatos Sisyphos über­haupt ins Totenreich brin­gen soll. Hier muss der Leser die Hintergründe zur Sage ken­nen. Und ich den­ke, dass es die­ser bes­ser getan hät­te, wenn sie mehr als nur ein paar Seiten spen­diert bekom­men hät­te.

Zum Schluss hat wie gewohnt Luc Ferry eini­ge Infos parat, wie die bei­den Figuren phi­lo­so­phisch betrach­tet wer­den kön­nen. Mit die­sen Infos sind die bei­den Erzählung sicher­lich bes­ser ver­ständ­lich, wes­halb der Leser am bes­ten dort anfängt zu lesen.

Fazit

Die bei­den Figuren quet­schen sich ein wenig in das 56-Seiten-Format. Beiden Figuren hät­te ein biss­chen mehr Raum nicht gescha­det. Vorkenntnisse braucht der Leser indes nicht, auch wenn dies Band 17 von 24 ist. Trotz der Kritikpunkte kann ich die­sen Band emp­feh­len.

Sisyphos Asklepios

Titel: Mythen der Antike: Sisyphos & Asklepios
Autor: Ferry, Luc
Illustrator: Bonacorsi, Gianenrico
Genre: Mythologie
Seitenzahl: 56
Verlag: Splitter Verlag
Band: 17 von 24

4/5

Originaltitel: Sisyphe & Asclépios
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2016 / 2022 (org./dt.)

Derzeit gibt es 27 Bände der “Mythen-der-Antike”-Reihe von Luc Ferry aus dem Splitter Verlag (ver­mut­lich sind aber mehr in Planung). Alle Bände der Reihe habe ich in einer Übersicht vor­ge­stellt. 

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Graphic Novels und Comics fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Werbung: Es gibt eine Übersicht zu allen Büchern bei Amazon (Werbelink) und beim Splitter Verlag (unbe­zahl­ter Infolink).

Ein Kommentar

  1. Asklepios

    Es han­delt sich um den berühm­tes­ten Heilgott der Welt, der noch heu­te einen sehr gro­ßen Einfluss hat. Der Äskulapstab ist dabei zu nen­nen. Dieser Stab des Asklepios ist heu­te das Symbol für das ärzt­li­che und phar­ma­zeu­ti­sche Wesen.

    Einst erweck­te Asklepios einen Toten zurück ins Leben. Darüber hat­te sich Hades bei Zeus beschwert. Zeus sah dar­auf­hin ein, dass Sterbliche (Menschen) wei­ter­hin ster­ben müs­sen. Deshalb schleu­der­te Zeus einen Blitz auf Asklepios ->

    https://www.mythologie-antike.com/t84-asklepios-gott-der-heilkunst-sohn-des-apollo-von-zeus-mittels-blitz-getotet

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