Nach den Mythen der Antike widmet sich Luc Ferry den »Mythen der Welt« schon bei den »Mythen der Antike« hat er hier und da einen Blick auf andere mythische Szenarien geworfen. Nun aber die Adaptionen von bekannten Werken anderer Künstler, die in meinen Augen nicht immer als Mythos zu bezeichnen sind, wie der erste Band der Reihe »Romeo und Julia«. Das Mythische erläutert der Autor allerdings immer wieder am Ende seiner Bücher, so dass er mir erklärt hat, weshalb ich mit meiner Annahme falschliege.
Shakespeare war derjenige, der die Geschichte von Romeo und Julia bekannt gemacht hat. Aber wie ich von Luc Ferry lernen musste, war er bei weitem nicht der Erste, der dieses Szenario verwendete. Deshalb findet sich auch keine zu hundert Prozent identische Adaption in diesem Buch, in dem Texte von Shakespeare verwendet werden, so wie es aus anderen Werken aus Literatur und Film bekannt ist.
Nun, in seinen Grundzügen dürfte jeder das Drama kennen. Zwei junge Menschen aus zwei verfeindeten Familien lieben einander im Geheimen, wobei keiner mehr weiß, aus welchem Grund die beiden Familien einen Twist hegen. Dennoch lassen sich die beiden nicht trennen und heiraten im Verborgenen. Es kommt zu weiteren Ereignissen, die dazu führen, dass Julia ihren Tod vortäuscht, Romeo dies falsch interpretiert, sich neben ihr umbringt, worauf hin Julia ihm folgt. Und erst im Tode des Paares vertragen sich die Familien.
Der Autor geht am Ende nicht nur auf die Ursprünge dieses Dramas ein, sondern beleuchtet auch die arrangierte Ehe im Vergleich zu Liebeshochzeit, die in diesem Drama eine zentrale Rolle spielen. Dabei schlägt er den Bogen aus der damaligen Zeit hin zur Neuzeit, wo arrangierte Ehen in bestimmten Kulturkreisen der Erde auch heute noch gang und gäbe sind.
Natürlich berührt den Leser der tragische Tod der beiden Liebenden. Auch dann, wenn die Geschichte bekannt ist. Dazu trägt die zeichnerische Darstellung von Bonacorsi wesentlich bei, denn die Stimmung mit ihren Hochs und Tiefs wurde sehr gut dargestellt und zum Leser transportiert.
Fazit
Ich muss gestehen, dass ich (Shakespeares) Romeo und Julia nie im englischen Original gelesen habe (ich habe es mal versucht, bin aber gescheitert), sondern musste immer auf deutsche Übersetzungen zurückgreifen. Wer dies scheut, kann gerne zu dieser Adaption von Luc Ferry zurückgreifen. Vielleicht lernt der Leser genau wie ich die Ursprünge des Dramas kennen. So oder so ist das Drama selbst emotional und ebenso in dieser Graphic Novel dargestellt.
Titel: Mythen der Welt: Romeo und Julia
Autor: Ferry, Luc
Illustrator: Bonacorsi, Gianenrico
Genre: Mythologie
Seitenzahl: 56
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von ?
Originaltitel: La sagesse des mythes: Romeo et Juliet
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2023 / 2024 (org./dt.)
Luc Ferry hat zuerst 27 Bände in der “Mythen-der-Antike“-Reihe erstellt. Nun beginnt er die neue Reihe “Mythen der Welt“, der ich irgendwann später sicherlich eine eigene Seite spendieren werde. Aktuell sind fünf Titel verfügbar bzw. geplant:
- Romeo und Julia
- Adam und Eva
- Don Juan (ab 25.09.24)
- Carmen (21.11.24)
- Die Arche Noah und die Sintflut (30.01.25)
In meiner persönlichen Übersicht der empfehlenswerten Comics und Graphic Novels finden sich viele lesenswerte und zum Teil sehr beeindruckende Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.
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