[Mythologie] Spannende Mythen von mutigen Mädchen

Wer in der Mythologie zu Hause ist, wird wis­sen, dass immer wie­der star­ke und muti­ge Frauen (oder Mädchen) die Geschicke der Zeit beein­flus­sen. Claudia Martin hat sich an 15 Mythen gewagt, die sie nach ihrem Gutdünken nach­er­zählt. Im Vorwort erklärt sie, dass die­se Geschichten frü­her immer im Wandel waren, weil sie aus­schließ­lich münd­lich über­lie­fert wur­den. Ich fin­de es voll­kom­men okay, dass sie die Geschichten auf ihre Art nach­er­zählt und dabei hier und da viel­leicht die weib­li­che Hauptfigur etwas deut­li­cher her­aus­ar­bei­tet.

Mir hat es sehr gefal­len, dass die 15 Geschichten aus aller Herren Länder stam­men, so dass mir eini­ge unbe­kannt waren, was vor allem für die asia­ti­schen Mythen gilt. Die Autorin hat zur Info in einem Satz unter dem Titel erwähnt, aus wel­cher Region bzw. aus wel­chem Kulturkreis die Vorlage stammt. Ich kann mir gut vor­stel­len, dass die jun­ge und jung geblie­be­ne Leserschaft zumin­dest so man­chen Namen gehört hat, aber nicht immer die Geschichten dahin­ter ken­nen. Oder viel­leicht ist auch der Mythos auf ande­re Weise bekannt.

So oder so erzählt die Autorin die Geschichten kind­ge­recht nach, so dass auch bei etwas gru­se­li­gen Teilen, kei­ne Alpträume bei den Kindern zu befürch­ten sind. Teilweise hat die Autorin nicht nur die Frauen ins Zentrum der Erzählung gestellt, son­dern auch gleich die Mythen etwas ent­schärft. Illustriert wur­den die Geschichten eben­falls sehr kind­ge­recht von Khoa Le. Ich fand die Zeichnungen voll­kom­men okay, aber mehr auch nicht. Einfach so, wie ich sie in einem Kinderbuch erwar­ten wür­de.

Fazit

Die 15 Nacherzählungen von Mythen aus aller Welt, in denen Mädchen oder Frauen die Fäden in der Hand hal­ten, sind sehr gelun­gen und geben einen Einblick in die unter­schied­lichs­ten Kulturkreise der Erde. Ich kann die­ses Buch allen emp­feh­len, die ger­ne in Mythen und Sagen unter­wegs sind und mal über den euro­päi­schen Tellerrand schau­en wol­len.