[Nicht-Märchen] Rotkäppchen rettet den Wolf

Rotkäppchen hat kei­nen Bock mehr dar­auf, stän­dig im Märchen vom Wolf gefres­sen zu wer­den und möch­te gern vom Leser als Nicht-Märchen erzählt wer­den. Diese unge­wöhn­li­che und zuwei­len sehr humor­vol­le Geschichte weiß zu über­zeu­gen.

Es ist nicht unbe­dingt eine Adaption des Original-Märchens als viel­mehr eine Anlehnung dar­an, denn es geht um was ande­res. Nämlich um den Naturschutz und die Rettung des Wolfs. Deshalb frisst in die­sem Märchen der böse Wolf auch kei­ne klei­nen Mädchen, son­dern er ver­steckt sich vor dem Menschen und wird kaum gese­hen.

Die Geschichte vom Rotkäppchen des 21. Jahrhunderts wird erfri­schend anders erzählt, denn der Erzählstil wech­selt in einem fort. Zum einen ruft Rotkäppchen in die Geschichte hin­ein und inter­ve­niert, wenn der (Vor)Leser anfängt, etwas Bestimmtes zu erzäh­len. Oder erzäh­len zu wol­len. Zum ande­ren ist nicht der Wolf der Bösewicht, son­dern Herr Wolfgang Wolf, der sich einen feuch­ten Kehricht um die Natur schert.

Als klei­ne Umweltaktivistin zeigt das Rotkäppchen, wo es beim Naturschutz hapert und was wir akut machen kön­nen, um unse­ren Teil zum Umweltschutz bei­zu­tra­gen. Das Buch zeigt aber auch, dass man allein viel­leicht wenig zu ändern ver­mag, sich als Gruppe aber Gehör ver­schaf­fen kann und damit auch in der Lage ist, etwas zu ändern.

Die Erzählung wird zwi­schen­durch immer wie­der durch unter­schied­lichs­te Stilelemente auf­ge­lo­ckert. Sei es klei­ne Steckbriefe, ein Quiz, ein Aufsatz über Wölfe … ein Aufsatz? Ja, es gibt in dem Buch auch eini­ges über den Wolf in Erfahrung zu brin­gen und es wird eine Lanze für ihn gebro­chen. Die Panik man­cher Menschen gegen­über der Wiederkehr des Wolfes ist unbe­grün­det.

Fazit

Das Buch wur­de nicht nur vor­ge­le­sen (einem Achtjährigen), son­dern auch von einem 12-Jährigen selbst gele­sen. Und den bei­den hat die Geschichte so gut gefal­len, dass auch der 13-Järige neu­gie­rig wur­de und Gefallen an dem Buch fand. Es ist auf jeden Fall eine sehr ande­re Herangehensweise an das Thema Umwelt- und Artenschutz, die unse­ren Kindern sehr zuge­sagt hat. Ein gelun­ge­nes Nicht-Märchen also.

In die­sem Buch wird ver­ein­zelt gegen­dert. Und zwar so, dass es als Negativbeispiel her­an­ge­zo­gen wer­den kann. Das Wort Schüler*innenzeitung sieht nicht nur selt­sam aus, es macht so auch wenig Sinn. Auch macht eine Doppelnennung wenig Sinn. Eine Schülerzeitung ist ein­fach eine Schülerzeitung, eben­so wie ein Bürgersteig ein­fach ein Bürgersteig ist.

buchcover

Titel: Rotkäppchen ret­tet den Wolf – Ein Nicht-Märchen
Autor: Piuk, Petra; Palacio, Gemma
Genre: Kinderbuch
Lesealter: ab ca. 6 Jahre
Seitenzahl: 64
Verlag: Leykam Verlag

5/5

Herkunft: Österreich
Jahr: 2022

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
 
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2 Kommentare

  1. Hallo Frank,
    mit die­ser Rezension hast du mich ja gekriegt. Alleine das Cover und der Titel haben mich schon neu­gie­rig gemacht. Aber auch die Geschichte, wie du sie hier vor­stellst, klingt erfri­schend anders und hat mir auch gleich ein Schmunzeln ent­lockt.
    Ich glau­be das könn­te was für die Wunschliste sein. Vielen Dank für die­se inter­es­san­te Buchvorstellung.

    Liebe Grüße
    Tanja

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