Der zweite Teil von “Die Chroniken von Alice” knüpft direkt an dem ersten an und entfernt sich vor allem zu Beginn noch weiter vom Original wie es der erste Teil schon getan hat. Auch wenn “Finsternis im Wunderland” schon recht wenig mit der Originalvorlage gemein hatte, so sind im zweiten Teil selbst die markanten Elemente entschwunden, die wenigstens ein wenig an Alice im Wunderland erinnerten.
Gleichzeitig beginnt dieser Band sehr langsam und zögerlich. All die Absurditäten lassen noch auf sich warten und die beiden Hauptfiguren schleppen sich ein wenig durch die Geschichte, die erst zögerlich wieder das gleiche Niveau erreicht wie der erste Band.
Sprachlich liegt das Buch natürlich nicht so weit vom ersten Band entfernt, weißt aber deutlich weniger derbe Sprüche auf und hat auch an Brutalität signifikant nachgelassen. Für mein Gefühl war die Begegnung mit der namensgebenden König vergleichsweise lahm und hat dafür gesorgt, dass das Buch nicht mit einem bombastischen Finale aufwarten kann.
Fazit
Erstaunlich, wieviel Fahrt Henry im Vergleich zum ersten Band aus der Erzählung genommen hat. Es ist immer noch eine gut erzählte Geschichte, keine Frage, aber sie kann nicht ganz da weitermachen, wo Teil eins aufgehört hat. Ich bin dennoch gespannt, wie die anderen Adaptionen aussehen werden, die im nächsten Jahr im Bücherregal zu finden sein werden.
Hallo!
Japp, der zweite Teil ist wirklich weniger brutal, dafür weitaus märchenhafter als der erste Teil. Was ich durchaus schön fand!
Im übrigen erschließt sich mir die “falsche” Übersetzung auch nicht recht, ich hab das Buch im Original gelesen und könnte mir vorstellen, dass es im deutschen seltsame Überschneidungen zwischen dem schwarzen Ritter und der schwarzen Königin geben könnte, die so nicht gewollt sind. Man hätte ja als Verlag auch davon ausgehen können, dass man auch in Deutschland weiss, dass ein englisches Schachbrett früher in rot und weiss aufgeteilt war.
Liebe Grüße!
Gabriela
Hallo Gabriela,
ja, das stimmt, dass das Buch dadurch etwas märchenhafter wurde – es ist aber dennoch ein recht kräftiger Stilwandel, den ich so nicht erwartet hatte.
Bzgl. der Übersetzung hätte man zur Not auch eine Fußnote verwenden können. Ja, wäre mein Englisch nur besser, damit ich solche Bücher gleich im Original lesen könnt’.
Viele Grüße
Frank