[Novelle] Die Gabe

Wenn eine japa­ni­sche Autorin aus ihrem Leben im Rotlichtviertel Tokios berich­tet, so sorgt allein die­ser Umstand dafür, dass die Leserschaft weiß, dass hier eine Novelle vor­liegt, die alles ande­re als gewöhn­lich ist. Die namen­lo­se Ich-Erzählerin berich­tet über das schwie­ri­ge Verhältnis zu ihrer Mutter und beleuch­tet ihr Leben mit kur­zen Rückblenden, so dass der Leser nach und nach ein Bild von der Hauptfigur erhält.

Allerdings ist es ein recht löch­ri­ges Bild, in dem das Hauptmotiv bzw. der rote Faden nicht sicht­bar wird. Diese Lücken muss der Leser selbst in sei­nem Kopfkino schlie­ßen, was belie­big schwie­rig sein dürf­te, da wir Deutschen uns nur bedingt in das Leben einer Tokioer Frau aus dem dor­ti­gen Rotlichtviertel her­ein­ver­set­zen kön­nen. Ich habe schon das ein oder ande­re Werk aus Japan gele­sen, und bin oft­mals erstaunt, wie gut die Erzählung auch nach Deutschland pas­sen wür­de. Dieses Gefühl hat­te ich bei die­ser Novelle nicht.

Suzumi Suzuki bie­tet der Leserschaft eine Momentaufnahme aus einem unge­wöhn­li­chen Leben und aus einer Welt, die nicht die mei­ne ist. Es bedarf viel Offenheit sei­tens des Lesers für un- und außer­ge­wöhn­li­che Erzählungen, um von die­sem Buch nicht ent­täuscht zu sein.

cover

Titel: Die Gabe
Autor: Suzuki, Suzumi
Genre: Novelle / Belletristik
Seitenzahl: 112
Verlag: Fischer Verlag

Originaltitel: ギフテッド (wenn der Online-Übersetzer recht hat, so heißt die­ses Wort “gifu­ted­do”, was mit “begabt” über­setzt wird)
Übersetzer: Katja Busson
Herkunft: Lapan
Jahr: 2022 / 2025 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt kei­ner­lei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewer­tet oder vor­ge­stellt wer­den. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

Werbung

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links (Link zum Buch) ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert