[Parabel] Das Geschenk

Wie ist es mög­lich, dass man die Kleinigkeiten des Alltag zu schät­zen lernt und nicht per­ma­nent nach mehr fragt? Es ist eine Lebensweisheit, die vie­le Eltern ihren Kindern ver­mit­teln möch­ten und im Grunde genom­men ist es eine Lebensweisheit, die sich so man­cher Erwachsene gern aneig­nen soll­te. Kobi Yamada hat sich die­ses Themas in sei­nem neu­en Buch „Das Geschenk“ ange­nom­men.

Wie bei all sei­nen Büchern ist es zwar ein Kinderbuch, das aber sprach­lich etwas zu kom­pli­ziert und abs­trakt geschrie­ben ist. Schon der ers­te Absatz ver­deut­licht die­ses:

„Es war ein­mal ein Kind, das mit nichts zu ver­glei­chen war, was die Welt jemals gese­hen hat­te.
In die­ser Hinsicht war es also genau wie jedes ande­re Kind.“

Es macht also über­aus Sinn, dass die Eltern sich das Buch zusam­men mit dem Kind anschau­en, damit sie hier und da eine Erklärung ein­fü­gen kön­nen. Wie zum Beispiel, dass es sich nicht um ein Märchen han­delt, auch wenn es mit „Es war ein­mal“ beginnt.

Das Buch ist eher eine Parabel, in der ein Mädchen eine geheim­nis­vol­le Schale fin­det, in der sich ein unbe­schreib­lich lecke­res Bonbon befin­det. Das Problem ist nur, dass die Schale sich nach dem Genuss des Bonbons ver­schließt und sich mit kei­nem Mittel öff­nen lässt. Erst am nächs­ten Tag gewährt die Schale dem Mädchen ein wei­te­res Bonbon.

In unse­rem Umwelt sind die Bildschirmzeiten immer ein Thema. Hieraus lässt sich die­se Parabel wun­der­bar anwen­den. Die Kinder müs­sen ler­nen, dass sie die­se genutz­te Zeit als etwas beson­de­res betrach­ten. Eben als ein Geschenk, das eben nicht all­täg­lich ist, son­dern etwas beson­de­res.

Die Texte in die­sem Buch wer­den wun­der­bar von Adelina Lirius illus­triert. Die Zeichnungen spre­chen die Leser in jeg­li­cher Hinsicht an und ver­mit­teln sehr gut das Gefühl des klei­nen Mädchens. Die Zeichnungen spre­chen sogar schon fast für sich allein, falls neu­gie­ri­ge Kinder das Buch zuerst durch­blät­tern wol­len, ohne auf den Text zu ach­ten.

Fazit

Die Bücher von Kobi Yamada haben immer zwei Seiten. Zum einen sind sie wun­der­bar gezeich­net und ver­mit­teln eine über­aus wich­ti­ge Botschaft, die Eltern gern ihren Kindern ver­mit­teln (wol­len). Nur sind die Texte oft­mals sehr abs­trakt und für (klei­ne­re) Kinder nur schwer ver­ständ­lich. Es braucht also zwin­gend ein Elternteil, das dem Kind hilft die Texte in den pas­sen­den Kontext zu brin­gen. In „Das Geschenk“ ist das sehr gut mög­lich, zumal die Zeichnungen nicht nur sehr schön gezeich­net wur­den, son­dern die Geschichte auf ihre eige­ne Art erzäh­len kön­nen. In Summe ein sehr wun­der­ba­res Buch, das wir nur emp­feh­len kön­nen.

cover

Titel: Das Geschenk
Autor: Yamada, Kobi
Illustrator: Lirius, Adelina
Genre: Kinderbuch / Parabel
Seitenzahl: 44
Verlag: adri­an Verlag

5/5

Originaltitel: The Candy Dish
Übersetzer: Pum, Gerda M.
Herkunft: USA
Jahr: 2021 / 2022 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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Ich fin­de das Cover des Originals wun­der­schön, wes­halb ich hier bei­de Buchversionen ver­lin­ke (Link wur­de ent­fernt, ich suche Ersatz und aktua­li­sie­re den Text noch in 2024).

buecherschaetze_kobi_yamada
© adri­an Verlag

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