Mitreißend erzählte Dystopie

Buch nicht mehr verfügbar

Titel: Prepper
Autor: Münter, Felix
Genre: Dystopie/Thriller
Verlag: Papierverzierer Verlag
Wertung: ★★★★☆

Würdest Du als Überlebender einer gro­ßen Seuche, die einen Großteil der Menschheit dahin­ge­rafft hat, anfan­gen, Geocaching zu spie­len? Sicherlich, wenn am Ende ein Lager mit Vorräten und nütz­li­chen Gegenständen ver­gan­ge­ner Tage winkt.

Genau die­ser Verlockung unter­liegt Doran, der als ein­sa­mer Kämpfer mit sei­ner Dogge durch die Lande zieht und sich plötz­lich mit einer Karte kon­fron­tiert sieht, die man durch­aus als Schatzkarte bezeich­nen kann. Auf ihr sind näm­lich Orte mar­kiert, die zu einem legen­dä­ren Lager füh­ren sol­len.

Einsamer Wanderer

Die Geschichte bleibt beim Wanderer und erzählt die Geschichte aus­schließ­lich aus sei­ner Sicht.  Mit ihm durch­lebt der Leser die jewei­li­gen Wanderungen zu den ein­zel­nen Orten, die nach und nach eine Spur durch die Welt bil­den. Das schürt die Neugierde: Wen wird er an dem Ort tref­fen? Welche Gefahren oder Fallen erwar­ten ihn?

Dieses Buch hät­te recht gut in Deutschland loka­li­siert wer­den kön­nen. Es ist zwar nicht klar, in wel­chem Land kon­kret sie spielt, aber alle Namen klin­gen doch sehr ame­ri­ka­nisch. Dabei hät­te das Szenario sehr gut auch in ein deut­sches Mittelgebirge mit sei­nen vie­len Kleinstädten gepasst. Schade, dass Münter sich das nicht getraut hat, denn ich per­sön­lich fin­de, dass gera­de Dystopien gut hier loka­li­siert wer­den kön­nen, wenn schon alle Außerirdischen immer jen­seits des gro­ßen Teichs lan­den müs­sen.

Etwas, dass mich deut­lich mehr stört, sind die feh­len­den Innovationen der Überlebenden. Ein Umstand, der mir auch schon bei ande­ren Dystopien auf­ge­fal­len ist. Die Menschen, die eine Katastrophe über­le­ben, ver­har­ren der Dinge und grei­fen auf Altbekanntes zurück. Dabei lehrt die Geschichte, dass Menschen sehr krea­tiv wer­den, um sich den neu­en Gegebenheiten anzu­pas­sen. Warum haben die Überlebenden nicht neue Dinge erfun­den, die ihnen das Leben erleich­tern?

Schnitzeljagd

Die Erzählung ist recht flott und unter­halt­sam. Dabei liegt Fokus ein­deu­tig in der Suche und der Beschreibung der Ereignisse, was bei den Fundorten pas­siert. Die Charaktere rücken dabei etwas in den Hintergrund. Ebenso wie die Beschreibung der Welt, mit der sich Münter nicht son­der­lich lan­ge auf­hält. Es wird das nötigs­te erläu­tert, wie es zu der Katastrophe kam und wel­che Gruppierungen sie her­vor­ge­bracht hat. Das bie­tet mehr Raum für die Ausgestaltung der Action.

Wendungen im klas­si­schen Sinne gibt es eher nicht. An kei­ner Stelle macht die Geschichte eine 180°-Wende. Das ist aber auch nicht son­der­lich tra­gisch, weil durch die Schnitzeljagd der Spannungsbogen auch ohne Wendungen hoch gehal­ten wer­den kann.

Fazit

Prepper ist eine flott erzähl­te Geschichte, die eine action­ge­la­de­ne Szene an die nächs­te reiht. Der Leser kommt bei der Suche nach dem nächs­ten Puzzlestück kaum zu Atmen.  Das macht Laune, selbst wenn an der einen oder ande­ren Stelle ein biss­chen mehr Tiefgang der Geschichte nicht gescha­det hät­te.

Wer mit­rei­ßen­de Geschichte mag, macht hier sicher­lich nichts ver­kehrt und kann beden­ken­los zugrei­fen.

Titel: Prepper
Autor: Münter, Felix
Genre: Dystopie
Verlag: Papierverzierer Verlag
Bewertung: ★★★★☆

 

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