[Rezension] Das Ende der Marsianer

Krieg der Welten 02 klein 1

Titel: Der Krieg der Welten, Teil 2
Autor: Dobbs (Autor); Cifuentes, Vicente (Illustrator)
Genre: Graphic Novel
Verlag: Splitter Verlag
Wertung: ★★★★☆

Den zwei­ten (und letz­ten) Teil der Umsetzung des Klassikers “Der Krieg der Welten” von H.G. Wells fand ich anspre­chen­der und inter­es­san­ter als den ers­ten Teil. Ich den­ke, das liegt am Wechsel der Erzählperspektive und an den wech­seln­den Ereignissen. Es pas­siert ein­fach ein biss­chen mehr in die­sem zwei­ten Teil als “nur” die Eroberung durch die Marsianer.

Abwechslungsreicher

Es wird nicht nur gezeigt, wie die Marsianer wei­ter die Erde erobern, son­dern auch wel­che Auswirkungen dies auf die Menschen in einer Großstadt wie London hat. “Die Erde” ist wei­ter­hin beschränkt auf den Großraum London, denn der eigent­li­che kri­ti­sche Grundgedanke kommt in die­sem Teil eben­falls deut­lich sicht­ba­rer zur Geltung.

Die Menschen, die auch ange­sichts der schlimms­ten Bedrohung immer noch davon aus­ge­hen die Herrscher über allem zu sein und deren Arroganz ange­sichts ande­rer Kulturen. Und zum allem Überfluss sorgt schluss­end­lich das kleins­te Lebewesen der Erde dafür, dass die Invasion doch abge­wen­det wird. Ob die Menschen aus den Ereignissen gelernt haben?

 

Reife vorausgesetzt

Mit die­ser Frage wird der Leser allein gelas­sen. Und nicht nur des­we­gen rich­tet sich auch (kon­se­quen­ter­wei­se) die­ser zwei­te Teil eben­so wie Teil 1 an ein rei­fe­res Publikum. Für Kinder dürf­ten die dar­ge­stell­ten Ereignisse eher ver­stö­rend und befremd­lich wir­ken.

Die gra­phi­sche Umsetzung ist wei­ter­hin sehr gut gelun­gen und ver­mit­telt ein gutes Gefühl für die dama­li­ge Zeit. Der Übergang zwi­schen Comic und Graphic Novel ist natür­lich flie­ßend, aber wenn ich die­ses Buch ein­zu­ord­nen ver­su­che, dann ten­die­re ich eher in Richtung Comic. Der Grund ist z.B. der ver­mehr­te Gebrauch von “Aktionswörtern” wie “Schlakk” oder “Craak”, wobei das Erzählerische in den Hintergrund gerückt ist.

Die Möglichkeit, die Botschaft rein bild­lich als aus­drück­star­ke Zeichnung zu ver­mit­teln, fehlt in die­sem Band gänz­lich. Das fin­de ich per­sön­lich etwas bedau­er­lich, denn vie­le Szenen hät­ten sich für sol­che Darstellungen bes­ser geeig­net als das hier gezeig­te. Allerdings ist das “Jammern auf hohem Niveau” wie es so schön heißt.

 

Fazit

Der zwei­te Teil fina­li­siert nicht nur die Graphic-Novel-Adaption des lite­ra­ri­schen Klassikers, er weiß auch deut­lich mehr zu über­zeu­gen. Die Geschichte wird wen­dungs- und abwechs­lungs­rei­cher und weiß den Leser mehr zu unter­hal­ten. In sei­ner Gesamtheit betrach­tet (und das muss man logi­scher­wei­se) ist die Umsetzung von “Der Krieg der Welten” eine abso­lu­te Empfehlung wert. Das Feeling des Originals wird eben­so ein­ge­fan­gen wie die Botschaft, die H.G.Wells mit sei­nem Buch ver­mit­teln woll­te.

 

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