Titel: Die Adoption. Band 2: La Garúa |
Der erste Teil von Die Adoption. Band 1: Qinaya konnte mich als Leser schon voll und ganz überzeugen, denn er schaffte es auf seine ganz eigene Art, Emotionen zu wecken. Mit dem hier vorgestellten zweiten Band steigern sich Autor und Zeichner nochmals, was einfach nur phänomenal ist.
Focusänderung
Der Fokus der Geschichte hat sich im zweiten Band deutlich geändert. Im ersten Band wird in vielerlei Hinsicht auf gesellschaftliche Aspekte eingegangen, die nun weitestgehend in den Hintergrund rücken. Nun ist das Buch gespickt von Verlust, Trauer und Verzweiflung. Allerdings nicht, ohne doch ein Fünkchen Hoffnung zu schüren und ohne den unverwechselbaren Humor zu nutzen, der auch im ersten Band allgegenwärtig gewesen ist.
Mit der Einführung eines neuen Charakters kommt der Leser nicht umhin, zu beiden Protagonisten eine Beziehung aufzubauen und mit ihnen zu leiden und zu fühlen. Der Leser wird im passenden Moment abgeholt und muss sich ebenso den Realitäten stellen, wie alle Figuren der Graphic Novel.
Ohne Worte
Im richtigen Moment auf Worte verzichten, das ist eine ganz große Kunst, die in dieser Graphic Novel gezeigt wird. Die Geschichte erreicht genau in dem Moment seinen Höhepunkt, in dem auf jedes Wort verzichtet wird und zeigt eindrücklich, wie sich eine wahre Vater-Sohn-Beziehung äußern kann. Im passenden Moment kam mir ein Gedanke in den Sinn: Genau so sind Männer!
Die Zeichnungen sind dabei über jeden Zweifel erhaben, auch in den Momenten, in denen die Erzählung in den Vordergrund rückt. Mit einigen stilistischen Kniffen wird zudem die Stimmung der Protagonisten sehr gut transportiert.
Hin und wieder drängt das Team den Leser zum Weiterlesen, wenn als letztes Bild auf einer Seite schon eine neue Szene eingeleitet wird. Ein kluger Kniff, um den Leser zum sprichwörtlichen „Pageturner“ werden zu lassen.
Fazit
Mit diesem zweiten (und letzten) Band von „Die Adoption“ wird eine sowieso schon emotional erzählte Geschichte, nochmals ergreifend und kann sich im Vergleich zum schon sehr guten ersten Band steigern.
Die beiden Protagonisten sind durch und durch sympathisch und versprühen nicht diese Griesgrämigkeit wie Gabriel im ersten Teil. Damit sollte klar sein, dass der erste Band bekannt sein sollte, um die Motivation des Opas zu verstehen. Für das Verständnis der Geschichte ist der Band hingegen gar nicht mal zwingend notwendig.
Es sollte klar sein, dass diese Art von Graphic Novel einen jeden Leser zu erreichen vermag, der auf emotionaler Ebene berührt werden möchte.
Die Buchbesprechung zum ersten Band findet sich ebenfalls auf diesem Blog.
Eine Leseprobe ist auf der Homepage des Verlags verfügbar.
Zum Internetauftritt des ersten Teils der Graphic Novel inkl. Leseprobe.
Werbung
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
|
Die Verweise zu Amazon sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen dieser Links, ich von Amazon eine kleine Provision erhalte. Auf den Preis hat das keine Auswirkung.
|
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Das brauch ich auch dringend noch! Der erste Teil war schon so… ???
Oh ja, der zweite Teil wird Dir sicherlich gefallen!
Bestimmt werd ich wieder weinen… Ich bin so eine Heulsuse! ?
Im zweiten Teil hast Du sicherlich mehr Anlass dafür ?
??? Oh nein!!!