[Fantasy] Die Lüge schmeckt, wenn vorher von der Wahrheit gekostet wurde

buecherstadt

Titel: Die Bibliothek der flüs­tern­den Schatten – Bücherstadt (Paramythia 1)
Autor: El-Bahay, Akram
Genre: Fantasy
Verlag: Bastei Entertainment
Wertung: ★★★★☆
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Das ers­te Kapitel beschreibt Sams aktu­el­le Tätigkeit als Dieb und sei­nen letz­ten Bruch. Das zwei­te, wie er das Leben hin­ter sich las­sen möch­te und mit dem drit­ten ist er direkt im Abenteuer ange­kom­men. Ebenso schnell folgt ihm der Leser in die Geschichte. Viel Zeit lässt sich El-Bahay nicht, um den Leser in sie ein­zu­füh­ren oder ihm gar die Welt ver­traut zu machen.

Eine Geschichte für Büchernarren

Dieses hohe Erzähltempo wird aller­dings nur am Anfang des Buchs auf­recht gehal­ten. Danach ver­lang­samt sich das Tempo deut­lich. Was bleibt, sind die wenig aus­ufern­den Beschreibungen. Ganz im Gegenteil wird so man­ches Detail recht bei­läu­fig erwähnt, so dass ich inne­hal­ten muss­te, um mich zu ver­ge­wis­sern, ob ich das gera­de rich­tig ver­stan­den habe.

Mir sagt ein sol­cher Erzählstil durch­aus zu, ist aber gewiss nicht jeder­manns Sache. Die Idee der Geschichte indes dürf­te vie­le Fantasy-Freunde anspre­chen. Bücher sind das zen­tra­le Element die­ser Geschichte. Eine Stadt unter einer Stadt gefüllt mit Büchern und gro­ßen Geheimnissen, auf die der Protagonist mehr oder weni­ger zufäl­lig stößt. Das lässt das Fantasy-Herz höher schla­gen.

Zwischen Linearität und Wendungen

Der Spannungsbogen schwankt recht stark. Überfallen man­che Elemente den Leser doch recht über­ra­schend, so ist der Hauptplot doch vor­her­seh­bar. Es las sich ein wenig so, dass ich von Handlungdetails über­rascht wur­de, den roten Faden aber immer recht deut­lich erah­nen konn­te. Das hat mein Lesevergnügen aber kaum geschmä­lert, denn ich fand die Story den­noch inter­es­sant und gut erzählt.

Der Erzähler blieb die gan­ze Zeit über beim Protagonisten Sam, was zusam­men mit den spar­sa­men Ausführungen im Erzählstil dazu führ­te, dass die Nebenfiguren nicht so viel Raum ein­nah­men. Vor allem die Gegenspieler von Sam hät­ten ein biss­chen mehr Tiefgang ver­tra­gen.

Ende?

Dass es sich bei die­sem Buch um den ers­ten Teil einer Trilogie han­delt, erfährt der Leser nur, wenn er die Beschreibung des Prints anschaut. Der Hinweis “Der Auftakt einer gro­ßen neu­en Trilogie” erscheint näm­lich nicht in den Beschreibungen des E‑Books und Hörbuchs. Verstehe das wer will.

Daraus folgt aller­dings, dass die­ses Buch kein Ende hat. Die Episode fin­det zwar einen Abschluss, aber die Haupthandlung möch­te wei­ter­erzählt wer­den. Einen Cliffhanger, der mit­ten in der Geschichte endet, gibt es aber glück­li­cher­wei­se nicht. Der Leser wird also nicht mit dem unbe­frie­di­gen­den Gefühl zurück­ge­las­sen, nun wer weiß wie lan­ge auf die Fortsetzung zu war­ten.

Fazit

Nein, der Leser erhält mit die­sem Werk kein Fantasy-Epos und es bahnt sich auch kein Genreüberflieger an. Sehr wohl aber eine gut erzähl­te Fantasygeschichte, von der er sich ver­zau­bern las­sen kann, wenn er sich denn dar­auf ein­lässt. Es gibt ein zwei Details, an denen man sich stö­ren kann, die aber nicht so nega­tiv auf­fal­len, dass sie sich merk­lich auf den Lesegenuss aus­wir­ken. Wer sich ger­ne in fan­tas­ti­schen Welten ver­liert, kann beden­ken­los zugrei­fen.

buecherkoenigDen zwei­ten Teil der Trilogie “Bücherkönig: Die Bibliothek der flüs­tern­den Schatten 2″ habe ich als Hörbuch gehört und eben­falls auf die­sem Blog vor­ge­stellt. Der drit­te Teil wird Ende September 2019 erschei­nen und den Titel “Die Bibliothek der flüs­tern­den Schatten – Bücherkrieg” tra­gen.

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