[Rezension] Die Prophezeiung des magischen Steins

Buchcover Die Prophezeiung des magischen Steins

Titel: Die Prophezeiung des magi­schen Steins
Autor: Rother, Stephan M.
Genre: Fantasy
Verlag: Thienemann Verlag
Seitenzahl: 400
Wertung: ★★★☆☆
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Nach Beendigung die­ser Lektüre bin ich mir nicht ganz sicher, was ich vor mir lie­gen habe. Ein Fantasy-Jugendbuch oder eine Persiflage auf bekann­te Fantasyliteratur. Die Grenze dazwi­schen ist mit­un­ter flie­ßend.

 

Selbstbedienung

Dabei bedient sich Rother frei­mü­tig in der ein­schlä­gi­gen (High-)Fantasy-Literatur – begon­nen bei dem Vater aller High Fantasy Romane – Der Herr der Ringe – bis hin zu viel­leicht weni­ger bekann­ten Werken vor dem Hintergrund Aventuriens aus dem Pen&Paper »Das schwar­ze Auge«.

Gleichzeitig greift er auf die übli­chen Klischees zurück, die das Genre zu bie­ten hat. Wobei er sich nicht nur bedient, son­dern die­se Elemente zugleich um ein wei­te­res Stilmittel ergänzt. Er über­zeich­net sowohl die erzähl­te Welt als auch die dar­ge­stell­ten Charaktere. Und so tref­fen sich nicht nur Menschen und ver­schro­be­ne Zauberer, son­dern auch magie­re­sis­ten­te Gnome sowie die klas­si­schen Zwergen und Elben, die sich eben­so klas­sisch spin­ne­feind sind. Das gilt übri­gens auch für Namensgebung, denn war­um sonst soll­te ein Autor dem Bösewicht den Namen »Montezuma« geben, wenn nicht auch irgend­wann »Montezumas Rache« auf der Bildfläche erscheint?

 

Grenzgänger

Das Buch bewegt sich sehr oft zwi­schen der gewoll­ten Persiflage und ver­spiel­ter Albernheit (»qua­dra­tisch, prak­tisch, gut« (Pos. 681) – echt jetzt?). Manchmal kommt der Leser sicher­lich ange­sichts der vor­han­de­nen Komik ins Schmunzeln und ande­res Mal schüt­telt er womög­lich den Kopf ange­sichts einer zu dra­ti­schen Übertreibung.

Ob der Humor auch einen Zwölfjährigen zu errei­chen ver­mag, ist schwer zu sagen, denn der Humor trifft so man­ches Mal ledig­lich dann den Lachmuskel, wenn das Ursprungswerk bekannt ist. Das ist bei Jugendlichen manch­mal schwer vor­stell­bar.
Die Charaktere selbst dürf­ten dann wie­der auch für Jugendliche ver­ständ­lich und zuwei­len auch sym­pa­tisch sein. Vielleicht sogar gera­de des­halb, weil deren alt­be­kann­tes Rollenbild der­art mar­kant her­aus­ge­ar­bei­tet wird. Auch hier hat sich Rother für mein Gefühl zu sehr an der Grenze zur Albernheit bewegt.

 

Altersempfehlung

Rother ist bekannt dafür, dass er mit der Sprache spielt (oder die Sprache mit ihm, je nach Betrachtungsweise). Das Buch ist mit einer Leseempfehlung ab zwölf Jahren ver­se­hen. Da bin ich mir ehr­lich gesagt nicht sicher, ob in dem Alter das Sprachverständnis für die Wortkonstrukte schon vor­han­den ist. Das gilt vor allem, wenn die Zwerge anfan­gen zu spre­chen, wie fol­gen­des Zitat zeigt, das bei ca. 17% des E‑Books zu fin­den ist (Pos. 720):

»Gar gut gera­ten ist des klei­nen Volks Gehörgang«, erklär­te Fhargolf. »Der Hunde Heulen horcht er wie der Sauen sin­gen.«

Erfahrene Leser in die­sem Alter wer­den viel­leicht damit zurecht­kom­men, ande­ren­falls wür­de ich per­sön­lich das Lesealter etwas her­auf­set­zen.

 

Fazit

Man muss die­se Art von Humor mögen, um Gefallen an die­sem Fantasy-Roman zu fin­den. Wer ger­ne über sich selbst und die übli­chen Klischees eines Genres lacht, der darf ger­ne zugrei­fen und wird auch Gefallen am Buch fin­den. Für Freunde “ernst­haf­ter” High-Fantasy-Literatur dürf­te so man­ches Mal die Grenze zur Albernheit über­schrit­ten sein und wer­den dann eher nicht warm wer­den.

Somit beschränkt sich mei­ne Leseempfehlung auf Genrefans, die hier beden­ken­los zugrei­fen kön­nen.

 

Mehr Informationen zu die­sem Buch fin­den sich auf der Homepage des Verlags.

 

 


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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite die­ses Blogs.
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