[Rezension] Die Stadt der Träumenden Bücher: Band 2: Die Katakomben

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Titel: Die Stadt der Träumenden Bücher: Band 2: Die Katakomben
Autor: Moers, Walter (Autor); Biege, Florian (Illustrator)
Genre: Graphic Novel
Verlag: Albrecht Knaus Verlag
Wertung: ★★★★★
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Auch wenn sich erst bei­de Teile von “Die Stadt der Träumenden Bücher” zu einer Graphic Novel zusam­men­fü­gen, so unter­schei­det sich der zwei­te Band doch mas­siv vom ers­ten. Leitet der ers­te Teil den Leser noch mehr oder min­der geruh­sam in die Geschichte ein, so geht es in die­sem zwei­ten Teil nun zur Sache. Weshalb die­ser zwei­te Teil in mei­nen Augen auch nicht mehr in Kinderhände gehört.

Erzählung

Es ist zwar wei­ter­hin so, dass die Geschichte größ­ten­teils durch den Text und nicht durch die Bilder vor­an­ge­trie­ben wird, aber in die­sem zwei­ten Teil gibt es dann doch Passagen, die ohne Text aus­kom­men. Passagen, die allein durch die Macht des Bildes die Geschichte erzäh­len.

Im Gegenzug gibt es dafür weni­ger größ­flä­chi­ge Illustrationen, die für sich allein als Kunstwerk her­hal­ten kön­nen, wie es sie im ers­ten Teil noch ver­mehrt gab. Ob das eine das ande­re unbe­dingt aus­schlie­ßen muss?

 

Mehrere Stilelemente

Mehrer Stilelemente haben im Vergleich zu Teil 1 einen deut­lich grö­ße­ren Einfluss. Zum einen wur­de die Darstellung von Gewalt expli­zi­ter. Spätestens, wenn zu Hauf Köpfe rol­len, wird deut­lich, dass wir hier ein Buch für Erwachsenen in den Händen hal­ten.

Auch ist der Witz nach mei­nem Empfinden in zwei­ten Teil aus­ge­präg­ter. Zum Teil gepaart mit unter­schwel­li­ger Kritik, wie z.B. fol­gen­des Zitat ver­deut­licht:

Schattenkönig: “Diejenigen, die bes­ser schrei­ben kön­nen, als die ande­ren, nennt man Schriftsteller.
Die, die bes­ser schrei­ben als die Schriftsteller, nennt man Dichter.
Und die, die bes­ser schrei­ben als die Dichter, haben den Eingang zum Orm gefun­den.”

Hildegunst: “Und die, die gar nichts kön­nen, nennt man Kritiker.”
(S. 61)

An ande­rer Stelle wird die Kritik dann sogar direk­ter, wie fol­gen­des Zitat ver­deut­licht:

“Aber unser Buchmarkt braucht kei­ne gro­ße Literatur! Was wir brau­chen, ist Durschnitt! Ramsch, Schrott, Massenware! Wir ver­kau­fen Papier, und nicht die Worte, die dar­auf ste­hen!”
Phistomefel Smeik zum ange­hen­den Schattenkönig, S. 56

Diese Mischung aus hohem Gewaltgrad, erhöh­ter Anteil von Humor und zum Teil hef­ti­ge Kritik an diver­se Beteiligte des Buchmarktes, machen die­sen zwei­ten Band so anders als den ers­ten.

 

Fazit

Ich fin­de es erstaun­lich, wie sehr sich die­se bei­den Büchern von­ein­an­der unter­schei­den. Und das, obwohl die Geschichte naht­los über bei­de Bände hin­weg erzählt wird. So wird der Leser nicht umhin kom­men, sich bei­de Bücher zu kau­fen. Ein Buch kann nicht für sich allei­ne bestehen.

Und so unter­schied­lich bei­de Teile schluss­end­lich sein mögen, so sehr kann ich die­se Graphic Novel emp­feh­len. Ich per­sön­lich mag die­se Art der Erzählform und die­se Graphic Novel ist dann tat­säch­lich eines der weni­gen Werke aus Deutschland, die sich mit dem inte­r­atio­na­len Markt mes­sen könn­ten, wo Graphic Novels zuwei­len deut­lich popu­lä­rer sind.

Ergo gibt es nichts, was ich anfüh­ren könn­te, was gegen einen Kauf die­ser bei­den Bücher spricht und ich möch­te mei­ne Rezension mit dem sel­ben Zitat enden las­sen, mit dem ich die Rezension zum ers­ten Teil begon­nen habe:

“Es klingt wie eine scham­lo­se Übertreibung, wenn ich behaup­te, dass dies die auf­wän­digs­te Graphic Novel ist, die bis­her in Deutschland pro­du­ziert wur­de.”
Walter Moers, Nachwort in Teil 2, Seite 110.

 

 

Zur Rezension von Die Stadt der Träumenden Bücher: Band 1: Buchhaim

Mehr Infos mit einem “Blick ins Buch” gibt es auf der Verlaghomepage.

 


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Dieser zwei­te Band wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt.
Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich auf der Verlagsübersicht.
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