[Rezension] Die wilde Sophie

sophie

Titel: Die wil­de Sophie
Autor: Hartmann, Lukas (Autor); Opel-Götz, Susann (Illustrator)
Genre: Kinderbuch
Verlag: Diogenes
Wertung: ★★★★★
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Für die­ses Fantasy-Märchen soll­ten die Kinder in der pas­sen­den Stimmung sein, denn es hin­ter­lässt eine melan­cho­li­sche, bedrü­cken­de Grundstimmung. Dabei beginnt es sehr wit­zig, wenn König Ferdinand zum wah­ren Helikopter-König mutiert.

 

Übertreibung

Wenn der jun­ge Prinz Jan umge­ben ist von einem Insektenjäger, einem Wegfreiräumer, zwei Nebenhergehern, einem Hinterher- und einem Vorausgeher sowie zwei Treppenhochträger, einem Lebertranverwalter und einem Kleidervorwärmer, dann hat die wahn­wit­zi­ge Komik ihren Höhepunkt erreicht. Der ers­te Teil des Buchs besticht durch die über­trie­be­ne Sorge des Königs, dass sei­nem Thronfolger etwas pas­sie­ren könn­te.

Das Stilmittel der Übertreibung wird bei­be­hal­ten, wenn die Stimmung lang­sam kippt, weil der König zuse­hends Uneinsichtigkeit hin­sicht­lich der Bedürfnisse sei­nes Sohns wird und die­ser umso auf­müp­fi­ger ange­sichts des gol­de­nen Käfigs, in den er gesteckt wird.

 

Happy End?

Der Humor geht im zwei­ten Teil des Buchs ver­lo­ren und es wan­delt sich zu einem Fantasybuch für Kinder, wobei die Art und Weise, wie Jan im Laufe der Erzählung Hilfe von Sophie erhält und wie es den bei­den gelingt, die Burg zu ver­las­sen, einen kind­li­che Schwermut erzeu­gen kann. Von einem Happy-End im klas­si­schen Sinne mag ich tat­säch­lich nicht spre­chen, auch wenn das unglei­che Pärchen eine Lösung fin­det und selbst dem König schluss­end­lich die Schuppen von den Augen fal­len.

 

Illustrationen

Es gibt (sehr zum Leidwesen mei­ner Kinder) zwar nur weni­ge Bilder in die­sem Buch, die­se sind aber alle­samt sehr tref­fend und detail­ver­liebt gestal­tet wor­den. Es ist wirk­lich scha­de, dass sich nicht mehr von die­sen wun­der­vol­len Zeichnungen in dem Buch befin­den. Sie unter­ma­len das gele­se­ne (oder vor­ge­le­se­ne) aus­ge­spro­chen pas­send.

 

Fazit

Keine Frage, dass auch ein sol­ches Buch Kinderliteratur sein darf. Gerade der Stimmungswandel in dem Buch ebnet den Weg, weg von der klas­si­schen Kinder- hin zur Jugendliteratur und lässt das Kind sich inner­halb sei­ner Leseerfahrung wei­ter­ent­wi­ckeln. Das gilt übri­gens glei­cher­ma­ßen für Erstleser wie für Kinder, die sich die­se Geschichte ger­ne vor­le­sen las­sen. Daraus folgt selbst­re­dend, dass das Kind schon ein wenig Leseerfahrung mit­brin­gen soll­te, wenn es sich die­sem Fantasy-Märchen zuwen­det. Dann wird ihm aller Voraussicht nach ein ein­ma­li­ges Leseerlebnis gewahr.

 

Das Buch erschien zum ers­ten Mal 1993 im Rowohlt Verlag und erhielt eine Altersempfehlung von 5–7 Jahren. Der Diogenes Verlag, des­sen Auflage im September 2017 erschie­nen ist, setzt das emp­foh­le­ne Alter zu Recht auf 9–11 Jahre.

 


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