[Horror] HEX

 hex

Titel: HEX
Autor: Heuvelt, Thomas Olde
Genre: Horror
Verlag: Heyne
Wertung: ★★★★★
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Es ist schon eini­ge Zeit her, dass ich einen der­art ein­dring­li­chen und wirk­lich sehr guten Horror-Roman gele­sen habe, der nicht meint, dass Horror mit blu­ti­gem Splatter gleich­zu­set­zen ist. Es ist nicht nur der sub­ti­le Horror, der die­ses Buch so geni­al macht, son­dern der Schwenk inner­halb der Stimmung des Buchs.

Viel Witz

Allein schon der ers­te Satz des Buchs zeugt von dem Witz, der in dem ers­ten Teil des Buchs inne­wohnt.

“Steve Grant bog gera­de recht­zei­tig um die Ecke des Parkplatzes hin­ter dem Supermarkt von Black Spring, um Zeuge zu wer­den, wie Katherine van Wyler von einer anti­ken Niederländischen Drehorgel über­rollt wur­de.”

Aber auch im wei­te­ren Verlauf der Geschichte konn­te ich mir zuwei­len das Lachen nicht ver­knei­fen. Zu komisch sind die Aktionen der Menschen aus Black Spring und die Reaktion der Hexe. Dabei habe ich als Leser voll­kom­men ver­ges­sen, dass die Hexe von Black Rock ein “wirk­li­ches” über­na­tür­li­ches Phänomen ist, das den Bewohnern arg zuset­zen kann.

Ebenso wie den Bewohnern die­se Erkenntnis abhan­den gekom­men ist. Und so lang­sam kippt die Stimmung in dem Buch. In die wit­zi­ge Geschichte schleicht sich nach und nach der Horror ein und das Lachen gefriert im Gesicht des Lesers.

Viel Grauen

Es dau­ert zwar bis zir­ka zur Hälfte des Buchs, bis die Stimmung lang­sam kippt, aber dann gibt es kein Halten mehr und die Erzählung wird zu einer phä­no­me­na­len Horror-Geschichte, die auf ein bom­bas­ti­sches Ende zusteu­ert.

Heuvelt schafft es dabei eben­so Sympathien zu den Charakteren auf­zu­bau­en, wie Antipathien zu ande­ren Protagonisten zuzu­las­sen. Nur sel­ten habe ich mit den Charakteren einer Geschichte der­art mit­ge­fie­bert, wie in die­sem Roman und habe Anteil an ihrem Schicksal genom­men. Vor dem Grauen, das über die Protagonisten kommt, ist auch der Leser nicht gefeit.

Ich war­ne vor die­sem Buch, denn der Autor berich­tet ein­drück­lich im Nachwort davon, wie Leserstimmen ihn erreich­ten, dass so man­cher Leser nach die­sem Roman lie­ber das Licht im Schlafzimmer anlie­ßen.

Das Ende

Das Buch über­rascht aber den Leser nicht nur mit sei­nen Schreckmomenten, son­dern auch mit sei­nem Ende. Das Ende macht die­ses Buch noch­mals zusätz­lich so erdrü­ckend und wer zu Depressionen neigt, soll­te die­ses Buch bes­ser nicht lesen.

Heuvelt berich­tet in sei­nem Nachwort von einem alter­na­ti­ven Ende in der nie­der­län­di­schen Originalfassung. Da die­se Beschreibung zwangs­läu­fig das Ende spoi­lert, bin ich in einem geson­der­ten Beitrag dar­auf ein­ge­gan­gen.

Fazit

Was für ein Debut! Ein Horror-Roman im Stile des Films Blair Witch Project. Es ist nicht der bru­ta­le Horror und es sind nicht die Splatter-Szenen (die durch­aus ver­ein­zelt vor­han­den sind) die die­ses Buch zu einem sehr guten Horrorbuch machen. Es ist das Grauen, der schlei­chend durch die Seiten wabert und den Leser in sei­nen Bann zieht. Es ist die Stimmung, die von fast aus­ge­las­sen fröh­lich lang­sam und unauf­halt­sam ins dunk­le und unheil­vol­le kippt.

Das macht aber auch deut­lich, dass die­ses Buch nur für ner­ven­star­ke Leser geeig­net ist, die sich gern vom psy­cho­lo­gi­schen Horror gefan­gen neh­men und nicht knie­tief im Blut waten müs­sen. In mei­nen Augen ein gran­dio­ses Debut, das sich kein Leser ent­ge­hen las­sen darf!


attention 803720 640 Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Gewaltbeschreibungen und
ist nicht für zart­be­sai­te­te oder min­der­jäh­ri­ge Leser geeig­net.

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