[Fantasy] Im Turm

im turm

Titel: Im Turm
Autor: Bancroft, Josiah
Genre: Fantasy/Steampunk
Verlag: Heyne Verlag
Seitenzahl: 448
Wertung: ★★★★☆
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Das Buch mit dem Titel  “Allgemeiner Führer durch den Turm von Babel” ist ein unbe­schreib­li­cher Quell rei­se­ka­ta­lo­gi­scher Sprache. Der unbe­darf­te Besucher des Turms von Babel wird in ihm die wun­der­bars­ten Beschreibungen fin­den, wie sich die­ser Turm prä­sen­tie­ren soll. Kommt er dann tat­säch­lich zu Besuch, wird er von der Realität ein­ge­holt. Das Pärchen Thomas und Marya Senlin gehö­ren zu die­sen unbe­darf­ten Besuchern und Josiah Bancroft nimmt den Leser mit auf eine sehr son­der­ba­re Reise.

Im Turm

Der in die­sem Buch dar­ge­stell­te Turm hat über­haupt nichts gemein mit der bibli­schen Kurzgeschichte vom Turmbau zu Babel. Dieser Turm ist der­art schräg und unor­tho­dox, dass es schwie­rig fällt, geeig­ne­te Worte zu fin­den, um die­sen zu beschrei­ben. Und eben­so schwie­rig, sich vor­zu­stel­len, dass eine sol­che Welt wirk­lich funk­tio­nie­ren könn­te. Vor allem zu Beginn macht den Einstieg in die Geschichte etwas schwie­rig.

Hinzu kommt die unglaub­li­che Naivität des Protagonisten Selin, der den Leser in so man­cher Situation durch sein Handeln zur Verzweiflung bringt. Erst als er die­se ablegt, gewinnt die Geschichte deut­lich mehr an Glaubwürdigkeit, soweit die­ses Wort für die­se Welt über­haupt ange­bracht ist.

Auch wenn der Leser per­ma­nent an der Seite des Protagonisten bleibt, ist die Geschichte durch­wo­ben von Rückblenden auf Thomas Selins Leben mit sei­ner Frau Marya. Dadurch erhält er bzw. das Paar mehr Farbe. Das gilt vor allem für die spä­te­ren Abschnitte des Buchs. Denn zusam­men mit Wandlung Selins gewinnt die gesam­te Geschichte erst so rich­tig eine inter­es­san­te Färbung.

Unorthodox

Auf jeden Fall muss der Leser die ein oder ande­re Logiklücke bei­sei­te schie­ben kön­nen. Allein der Umstand, dass ein Paar sich in einem Chaos ver­liert, ohne einen eini­ger­ma­ßen plau­si­blen Treffpunkt aus­zu­ma­chen, wür­de dem Buch jeg­li­che Grundlage neh­men. Auch dass Selin zwar ein begrenz­tes Budget, aber kei­ner­lei zeit­li­ches Limit hat, um im Turm zu ver­wei­len, ist ledig­lich ein wei­te­res Beispiel von sehr vie­len unlo­gi­schen Handlungsteilen, die der Leser ein­fach hin­neh­men muss. Allerdings gilt auch hier, dass die­se abneh­men, je wei­ter der Leser in der Geschichte vor­an­schrei­tet.

Buchserie

Mehrteilige Geschichten, die in der Verlagsgruppe Random House ver­öf­fent­licht wer­den, sind bekannt dafür, nicht als sol­che gekenn­zeich­net zu wer­den. Ich weiß nicht, war­um nicht wenigs­tens wie im eng­li­schen Original der Untertitel “Die Bücher von Babel” über­nom­men wur­de, um dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die­ses Buch kein eigen­stän­di­ges Werk ist. Deswegen gebe ich die­sem Hinweis der­art viel Raum, weil ich vie­le Leser ken­ne, denen es unge­mein wich­tig ist, ob sie ein in sich abge­schlos­se­nes Buch lesen oder auf eine Fortsetzung war­ten müs­sen.

Es han­delt sich bei “Im Turm” um den Start einer Fantasy-Serie, wobei im eng­li­schen Original bis­her zwei Teile ver­öf­fent­licht wur­den und der drit­te Band im Dezember die­sen Jahres zu erwar­ten ist. Wann die jewei­li­gen deut­schen Übersetzungen zu ver­öf­fent­licht wer­den, steht bis­her noch nicht fest. Wie vie­le Teile es ins­ge­samt wer­den, hängt ver­mut­lich von der Höhe des Turms und der Anzahl der Stockwerke ab. Allerdings gibt es über deren genaue Anzahl ledig­lich Gerüchte.

Dieser ers­te Band endet somit offen und schließt die erzähl­te Geschichte nicht ab. Immerhin endet das Buch wie bei manch ande­rer Serie nicht mit­ten in der Geschichte, son­dern gönnt sich sogar einen klei­nen Epilog, um wenigs­tens einen Übergang zwi­schen den Büchern zu schaf­fen.

Fazit

Dieser Einstiegsband in die Fantasyserie von Josiah Bancroft ist sicher­lich gewöh­nungs­be­dürf­tig. Es fiel mir als Leser anfangs recht schwer, mich mit den Umständen und den Aktionen des Protagonisten anzu­freun­den. Erst im wei­te­ren Verlauf konn­te mich die Geschichte bes­ser errei­chen und ich fand deut­lich mehr Gefallen an der Erzählung.

Wer vor Serien nicht zurück­schreckt und sich gern in unor­tho­do­xen Fantasywelten mit einem star­ken Steam-Punk-Anteil ver­liert, ist der idea­ler Leser für “Im Turm” und soll­te unbe­dingt zugrei­fen.


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