[Rezension] Jesus Total: Die wahre Geschichte

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Titel: Jesus Total: Die wah­re Geschichte
Autor: Moers, Walter
Genre: Comic
Verlag: Albrecht Knaus Verlag
Wertung: ★★★★☆
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Als die­ses Buch 1992 (unter dem Titel “Es ist ein …, Maria”) zum ers­ten Mal erschie­nen ist, hat es sicher­lich für mehr Aufreger gesorgt als heu­te. Ebenso wie der Nachfolger 1995 (“Es ist ein …, mein Sohn”). Den Witz hat es dabei aller­dings nicht ver­lo­ren. Auch nicht die ent­hal­te­ne Blasphemie. “Jesus Total” beinhal­tet nun bei­de Werke in der Originalfassung.

 

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Man kann sehr oft lesen, dass die­ses Buch nicht für Katholiken geschrie­ben wur­de. Ich den­ke, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Wer weder das Christentum noch die katho­li­sche oder die evan­ge­li­sche Kirche kennt, wird vie­le der in die­sem Buch ent­hal­te­nen Witze gar nicht ver­ste­hen.

Auch wer meint, dass hier das neue Testament pro­vo­kant neu erzählt wird, liegt falsch. Mit den Bibeltexten hat das Buch nur ent­fernt etwas zu tun. Weswegen zumin­dest Jesus’ Leben in sei­nen Grundzügen bekannt sein muss, damit das Buch ver­ständ­lich und die Witze dann auch schluss­end­lich lus­tig sind.

 

Freiheit

Ich möch­te es mal anders for­mu­lie­ren. Hätte Moers sich in die­sem Buch anstel­le dem Christentum dem Islam zuge­wandt, so wären vie­le der Anspielungen und Witze ins Leere gelau­fen, weil vie­len Lesern die­se Religion ein­fach zu fremd ist.

Und doch bin sehr ich froh, in einem Land zu leben, in dem ein sol­ches Buch ver­öf­fent­licht wird, ohne dass der Autor und/oder des­sen Leserschaft mit Repressalien rech­nen oder gar um sein Leben ban­gen muss.

 

Mit Humor nehmen

Auch ein gläu­bi­ger Christ wird an den Witzen Gefallen fin­den. So wie auch an Monty Pythons “Das Leben des Brian”, das sich auf ähn­li­cher Wellenlänge befin­det. Natürlich sind die Witze teil­wei­se “bös­wit­zig” und die Sprache sehr derb, so dass A- und F‑Worte fal­len.

Wer sich die Texte etwas genau­er anschaut, der wird sogar die ein oder ande­re Botschaft ent­de­cken, wie z.B. fol­gen­de Textstelle:

“Wir pola­ri­sie­ren eben die Geschmäcker … mir ist das lie­ber als Gleichgültigkeit …”
S. 84

 

Fazit

Es soll­te klar sein, dass die­ser Comic für Erwachsene geschrie­ben und für Kinder nicht geeig­net ist. Auch soll­te das Leben und Wirken Jesu zumin­dest in den Grundzügen bekannt sein. Und dann wird sogar noch vom Leser ver­langt, dass er selbst­kri­tisch und mit einer guten Portion Humor sich den Kirchen gegen­über auf­stel­len kann.

Dann ist die­ses Buch für eini­ge Lacher gut. Dann kann Moers der­ber Humor den Leser errei­chen. Und wer genau hin­schaut, wird sogar die wah­re Kritik ent­de­cken, die sich hin­ter den Witzen und der Blasphemie ver­steckt.

 

Dass Moers auch anders kann, hat er ein­drucks­voll mit sei­ner Graphic Novel zum Roman “Die Stadt der Träumenden Bücher” bewie­sen, das in zwei Teilen erschie­nen ist. Sowohl mit Teil 1: Buchheim und Teil 2: Die Katakomben ist eine sehr ein­drucks­vol­le gra­phi­sche Umsetzung des Romans erschie­nen.

 

 


 

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