Titel: König Guu |
Dieses Kinderbuch scheint auf den ersten Blick gewöhnlich und voller Klischees zu stecken. Schnell entpuppt es sich aber als ein sehr außergewöhnliches Buch, dass sich sowohl zum Vor- als auch zum Selberlesen eignet.
Ungewöhnlich gewöhnlich
Das Gewöhnliche: Ein schüchterner Junge, der von den Eltern wenig Beachtung findet und von einer Schulgang, die natürlich auch dumpfen und bösartigen Jungs besteht, schikaniert wird. Dass die Stadt, in der er lebt, von ungewöhnlichen Löchern heimgesucht wird, rückt erstmal in den Hintergrund. Bis der Protagonist Ben in ein solches Erdloch fällt.
Ab diesem Zeitpunkt entfernt sich die Erzählung von bekannten Pfaden und betritt ein herrlich abgedrehtes Szenario, das vor allem bei der Zielgruppe gut ankommt. Die vielen schrägen Ideen lassen die Kinder ebenso Freude an der Geschichte haben, wie die Spannung der Geschichte.
Der Spannungsbogen ist für Kinder genau richtig. An den richtigen Stellen poppen Überraschungen auf, die Dramatik nimmt zu und für Kinder nimmt die Geschichte überraschende Wendungen. Natürlich ist die Geschichte nicht derart komplex, als dass sie nicht für einen Erwachsenen vorhersehbar wäre.
Halb Comic, halb Buch
Das Buch eignet sich hervorragend für Selbstleser. Nicht nur sprachlich werden die Kinder nicht überfordert, auch wechselt das Buch angenehm zwischen Text und Comic. Teilweise wird durch großflächige Illustrationen das Geschriebene untermalt, teilweise wechselt der Text zu einem “waschechten” Comic.
Durch diesen Wechsel eignet sich das Buch in meinen Augen auch für Zweitklässler. Zumindest unser Siebenjährige hatte keine Probleme, diese Geschichte selbst zu lesen. Natürlich macht es mehr Spaß, die Geschichte vorgelesen zu bekommen, was dann zumindest bei den Comics etwas schwieriger ist, so dass hier ein Zusammenlesen angebracht ist.
E-Book vs. Print
Das Buch wird auch als E-Book angeboten. Dadurch, dass die Grafiken in schwarzweiß gehalten sind, kann das Buch auch auf einem E-Book-Reader gelesen werden. Allerdings gibt es einige Illustrationen, die sich über eine Doppelseite erstrecken, was sich nicht vernünftig auf einem E-Book-Reader darstellen lässt. Auch die Lese-Apps auf einem Tablet können (leider) keine Doppelseiten darstellen, auch wenn die Tablets über eine ausreichende Auflösung verfügen.
Ein Umstand, der mir auch schon bei aufwändig gestalteten Graphic Novels negativ aufgefallen ist (wie z.B. bei “Der dunkle Turm“). E-Book-Käufer sollten sich dessen bewusst sein.
Fazit
Das Buch hat den Nerv meiner Kinder getroffen. “König Guu” hat in jeglicher Hinsicht alles richtig gemacht. Eine herrlich abgedrehte Geschichte mit vielen skurrilen Ideen, eine spannende, aber nicht zu fordernde Geschichte und jede Menge Quatsch.
Auch der Mix aus Buch und Comic kam gut an, weswegen sich das Buch auch sehr gut zum Selberlesen eignet, sobald das Kind ein bisschen Leseerfahrung gesammelt hat. Die Altersempfehlung “ab 7” kann ich voll und ganz nachvollziehen.
Mehr Informationen zu diesem Buch inklusive einer Leseprobe, finden sich auf der Verlagshomepage.
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Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Ich habe mich königlich über das Buch amüsiert. Ich fand die Grundidee witzig und die Zeichnungen sind auch sehr liebenswert (allerdings weiß ich nicht, wie ich darauf reagieren würde wenn mir tatsächliche in mädchen über den Weg laufen würde, das wie Vetter It aussieht)
Liebe Grüße
Martin