Titel: Richtig giftig |
Ein Buch, das über die Gefahren des Alltags aufklärt, ist sicherlich richtig und wichtig, denn diese lauern überall. Immerhin vergiften sich jedes Jahr etliche Kinder in den Haushalten. Mit der Umsetzung in diesem Buch konnte ich mich hingegen nicht unbedingt anfreunden.
Gefahren
Das Buch Richtig giftig ist auf Initiative und in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Bundesamt für Gesundheit entstanden. Die darin enthaltenen Gefahrensymbole gelten allerdings international, so dass die gebotenen Informationen für den gesamten deutschsprachigen Raum anwendbar sind. Für die Gefahren als solches gilt das natürlich sowieso.
Das Buch nähert sich spielerisch dem Thema Gefahr. Wo lauern im Alltag die Gefahr? Natürlich im Spiel, wenn auf Bäume geklettert wird oder im Straßenverkehr. Natürlich lauert auch in der Natur so manche Gefahr, die von den hübsch auszusehenden Pflanzen ausgeht. Diese Themen streifen die Autoren, um schlussendlich im Haushalt zu landen.
Kritikpunkte
Ein sehr großer Kritikpunkt stellt in meinen Augen die Verharmlosung der Gewässer, in diesem Fall der Flüsse dar. Im Buch fallen die Kinder beim Herausfischen einer Flasche beide in einen Fluss. Als Kölner ist man hier ganz besonders sensibilisiert, denn der Rhein fordert jährlich viele Todesopfer, darunter auch etliche Kinder. Die beiden Kinder aus dem Buch hätten den Sturz in den Rhein sicherlich nicht überlebt.
Auch, dass die Kinder die Schule geschwänzt haben, um ihr Abenteuer zu erleben, ist in meinen Augen pädagogisch fragwürdig. Immerhin haben die beiden Kinder stattdessen gespielt. Hier hätte man sicherlich ein anderes Grundgerüst schaffen können, um die Kinder ein Abenteuer erleben zu lassen.
Schlussendlich kommen die Autoren natürlich zum Schluss, dass gefährliche Substanzen im Haushalt außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden sollten. Ganz am Ende gibt es eine Übersicht über die gängigsten Gefahrensymbole, deren Bedeutung und typische Substanzen, die mit diesen Symbolen gekennzeichnet werden.
Fazit
Das Buch zeigt, dass gut gemeint, noch lange nicht gut gemacht bedeutet. Das Buch beginnt sicherlich gut, um bei den Gefahren beginnend, die offensichtlich sind, den Bogen zu den Gefahren des Alltags zu schlagen. Dann verwenden meines Erachtens die Autoren falsche Erzählelemente, um einen Spannungsbogen zu schlagen. Vor allem eine Verharmlosung der Gewässer ist angesichts der dort verunfallten Kindern wenig glücklich gewählt.
Die Grundidee, die hinter dem Buch steckt, ist sicherlich sehr lobenswert, um Erwachsene auf Gefahren für Kinder aufmerksam zu machen, die der Alltag bereithält. Die Umsetzung finde ich hingegen weniger gut gelungen.
Mehr Informationen zu diesem Buch finden sich auf den Seiten des Verlags.
Das Buch ist ausschließlich als Print erhältlich. Eine Leseprobe ist aktuell nicht verfügbar.
[the_ad id=“3637″]
Dieses Buch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt.
Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich auf der Verlagsübersicht. |
Die Verweise zu Amazon sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen dieser Links, ich von Amazon eine kleine Provision erhalte. Auf den Preis hat das keine Auswirkung.
|
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.