[Rezension] Sex Story – Eine Kulturgeschichte in Bildern

sex story

Titel: Sex Story – Eine Kulturgeschichte in Bildern
Autor: Brenot, Philippe (Autor); Coryn, Laetitia (Illustrator)
Genre: Comic
Verlag: btb Verlag
Wertung: ★★★★☆
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Ein Comic über die Geschichte des Sex – kann das funk­tio­nie­ren? Ja, es kann. Und es wenig ver­wun­der­lich, dass die­ser Comic aus Frankreich stammt, wo Comics bekannt­lich als Kulturgut deut­lich wert­ge­schätz­ter wer­den als hier­zu­lan­de. Wie schon bei vie­len Werken, die aus unse­rem Nachbarland ins Deutsche über­setzt wer­den, so bezeugt auch die­ses Buch: zu Recht!

Kein Aufklärungsbuch

Viele Leser mögen glau­ben, dass da wo Sex drauf­steht, sexu­el­le Aufklärung drin­nen ist. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der Untertitel “Kulturgeschichte” darf nicht über­le­sen wer­den, und damit die zwin­gen­de Voraussetzung, nicht nur auf­ge­klärt, son­dern auch mit diver­sen Begrifflichkeiten aus der Themenwelt der Sexualität ver­traut zu sein.

In die­sem Buch wird weder eine Aufklärung noch ein begriff­li­ches Fachlexikon gebo­ten. Somit ist die­ser Comic ein­deu­tig auch nichts für Kinderhände, son­dern rich­tet sich an auf­ge­klär­te (jun­ge) Erwachsene.

 

Kritische Inhalte

Aufklärung bedarf es aller­dings nicht nur in sexu­el­ler Hinsicht, son­dern auch in kul­tu­rel­ler. Wer weder die genann­ten Persönlichkeiten, noch die Geschichte der Institutionen wie die der Kirchen oder Gesellschaften wie das römi­sche Reich kennt, wird vie­le Anspielungen nicht ver­ste­hen. Und damit auch den Witz ver­pas­sen, der sich dahin­ter ver­birgt.

Die Anspielungen sind natür­lich zuwei­len sehr kri­tisch und über­spitzt. Was wenig über­ra­schend sein dürf­te, da Sexualität in vie­len Gesellschaften eben alles ande­re als das Normalste der Welt galt. Dafür dürf­ten vie­le Inhalte und dar­ge­bo­te­nen Fakten so man­chen Leser über­ra­schen. Das Buch ist durch­weg gut recher­chiert und vie­le Inhalte räu­men mit diver­sen Vorurteilen und Unwissen auf.

 

Viel Bild, viel Text

Die Illustrationen sind bewusst “comic-haft” gestal­tet und bie­tet nicht die künst­le­ri­sche Tiefe einer Graphic Novel. Im Gegenzug ist, dafür, dass es sich um einen Comic han­delt, sehr viel Text ent­hal­ten. Die 200 Seiten sind nicht nur des­halb auf­wän­di­ger zu lesen, son­dern auch wegen des teil­wei­se geho­be­nen und ver­schach­tel­ten Sprachstils.

Wer also ein ein­fach gestrick­tes Sex-Comic erwar­tet, wird mit die­ser Lektüre bit­ter ent­täuscht wer­den. Ebenso wie Porno-Freunde. Denn auch wenn vie­le Darstellungen expli­zit sind, so ist es an kei­ner Stelle por­no­gra­fisch.

 

Fazit

Dieses Comic räumt mit vie­len Vorurteilen und feh­ler­haf­ten Fakten auf, die sich in unse­rer Kultur fest ver­an­kert haben. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die­ses Buch zu lesen und sich durch die unter­schied­li­chen Epochen der Zeit lei­ten zu las­sen, um zu erfah­ren, wie unter­schied­lich die jewei­li­gen Gesellschaften dem Sex gegen­über stan­den.

Ich kann die­ses Buch allen auf­ge­klär­ten und an der Kulturgeschichte des Sex inter­es­sier­ten Leser emp­feh­len. Wer Aufklärung oder por­no­gra­fi­sche Inhalte sucht, soll­te sich jedoch ande­ren Werken wid­men.

 

 


Eine Vorschau wird von die­sem Buch ledig­lich auf der Amazon-Seite gebo­ten. Eine Einbindung als Direktvorschau ist an die­ser Stelle nicht mög­lich.

 


 

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom btb-Verlag als Print zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu den Rezensionsexemplaren fin­det sich in mei­ner Verlagsübersicht.
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