[Rezension] Totenfang

totenfang

Titel: Totenfang (David Hunter 5)
Autor: Beckett, Simon
Genre: Thriller
Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 550
Wertung: ★★★★★
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Dieser Thriller wird aus einer recht unge­wöhn­li­chen Perspektive erzählt. Der Leser darf näm­lich über die Schulter des foren­si­schen Anthropologen David Hunter schau­en. Das sind die­je­ni­gen, die in einem Kriminalfall zu Rate gezo­gen wer­den, wenn die Tat schon mehr oder min­der lan­ge zurück­liegt. Dennoch ist der Leser an sei­ner Seite immer an den aktu­el­len Geschehnissen betei­ligt.

 

Perspektive

Das liegt nicht an der Ich-Perspektive, in der das Buch geschrie­ben ist, son­dern an der Verkettung son­der­ba­rer Zufälle. Der Einsatz, zu dem Hunter als Berater eines Leichenfunds hin­zu­ge­zo­gen wird, ist Ausgangspunkt für diver­se Ereignisse, die nach und nach immer neue Puzzleteile des Falls offen­ba­ren.

Dabei erhält der Leser durch die gewähl­te Erzählperspektive sehr tie­fe Einblicke in die Entscheidungen des Protagonisten, die manch­mal durch­aus frag­wür­dig sind, die Geschichte aller­dings vor­an­trei­ben. In die­sen kur­zen Momenten scheint die Geschichte ein biss­chen zu kon­stru­iert zu sein. glück­li­cher­wei­se ebben die­se Momente schnell wie­der ab, so dass auch der Eindruck schnell ver­blasst.

 

Recherche

Dem Buch merkt man recht deut­lich an, dass sich Beckett in einem Forschungsinstitut für Verwesungsprozesse Wissen ange­eig­net hat. Sehr detail­liert beschreibt er, was mit einer Leiche pas­siert, wenn die­se über län­ge­re Zeit in oder außer­halb des Wassers liegt. Trotz des hohen Detailgrads wird es aber nie so expli­zit, dass es in einer absto­ßen­den Beschreibung endet. Er bleibt in die­sen Szenen erfreu­lich sach­lich. Dennoch muss sich der Leser auf die ein oder ande­re Szene gefasst machen, in der die­se Prozesse detail­ge­treu beschrie­ben wer­den.

Diesen Detailgrad in der Beschreibung hält Beckett auch beim Blick in die Landschaft bei, so dass sich der Leser in die­sen Szenen eben­so am Schreibstil erfreu­en kann. Dann aller­dings im posi­ti­ve­ren Sinne.

 

Serie?

Normalerweise ken­ne ich die vor­her­ge­hen­den Bücher einer Serie und kann somit immer nur erah­nen, wie es für Leser wäre, die die Vorgängerbücher (noch) nicht gele­sen haben. In die­sem Fall ist es anders. Der fünf­te Fall von David Hunter, der sich im dem Buch “Totenfang” ver­birgt, ist mein ers­ter.

Und somit kann ich mal aus ande­rer Perspektive sagen, dass es zwar Bezüge zu älte­ren Fällen und Büchern gibt, die­se aber für das vor­lie­gen­de Buch nicht von Belang sind. Das Buch kann auch sehr gut für sich allein gele­sen wer­den, ohne dass die vier vor­her­ge­hen­den Bände bekannt sein müs­sen.

 

Fazit

Die unge­wöhn­li­che Erzählperspektive, ein unge­wöhn­li­cher Protagonist und eine inter­es­sant kon­stru­ier­te Geschichte las­sen die­sen Thriller in der Fülle der Thriller-Neuerscheinungen her­vor­ste­chen. Auch wenn die vier vor­her­ge­hen­den Fälle des Hauptdarstellers unbe­kannt sind, kann sich der Leser durch­aus die­sem Werk wid­men und wird mit ihm sehr gut unter­hal­ten. Ich kann die­ses Buch ohne Bedenken wei­ter­emp­feh­len.

 

 


 

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