[Rezension] Totenstarre – ein Schritt vor, zwei zurück

totenstarre

Titel: Totenstarre (Kay Scarpetta 24)
Autor: Cornwell, Patricia
Genre: Thriller
Verlag: HarperCollins
Wertung: ★★★☆☆
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Es ist ein idyl­li­scher Sommerabend in Cambridge, Massachusetts, an dem Doctor Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin in einem Park geru­fen wird. Der Körper ist starr, doch die jun­ge Frau kann noch nicht lan­ge tot sein.” So beginnt der Klappentext. Cornwell benö­tigt aller­dings gute 70 Seiten, um ihre Protagonistin Kay Scarpetta nur in die Nähe der Leiche zu füh­ren und um das zu erzäh­len, was eben die­se zwei Sätze wie­der­ge­ben.

 

Schwerer Einstieg

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr schwer gefal­len. Das kann dar­an lie­gen, dass dies zwar der 24. Fall von Forensikerin Kay Scarpetta ist, von mir aller­dings mein ers­ter. Bei einem Thriller ist es für gewöhn­lich uner­heb­lich, ob man die Vorgängerbände kennt oder nicht. Manchmal gibt es eine über­ge­ord­ne­te Handlung, die über alle Bände erzählt wird, der eigent­li­che Fall fin­det aber immer einen eige­nen Raum im Buch.

Das ist hier anders, wes­halb es so schwie­rig ist, in die Geschichte her­ein­zu­fin­den. Die Charaktere wer­den nicht vor­ge­stellt oder ein­ge­führt und ver­hal­ten sich zu dem recht merk­wür­dig. Das befremd­li­che Wesen fin­det (wenn ich ande­ren Rezensienten glau­ben schen­ken darf, die die Reihe ken­nen) sei­nen Ursprung in den Vorgängerbänden.

 

Einen Schritt vor, zwei zurück

Aber nicht nur das macht das Lesen die­ses Buchs zuwei­len anstren­gend. Auch die lang­at­mi­ge Erzählweise ist weit ent­fernt vom Aufbau einer durch­ge­hend span­nen­den Handlung. Denn schafft es Cornwall den Spannungsbogen erst ein­mal auf­zu­bau­en, weiß sie mit belang­lo­sen Ausschweifungen die­sen sogleich wie­der ein­zu­rei­ßen. Bin ich von der Geschichte gefes­selt, schwei­fen die Gedanken der Protagonistin gleich wie­der zu irgend­ei­ner Alltäglichkeit ab, die in dem Buch für mein Gefühl fehl am Platz ist.

Wie oft hät­te ich der Autorin gern zuge­ru­fen: “Komm auf den Punkt und red nicht der­art um den hei­ßen Brei her­um!”. Dabei hat die Geschichte durch­aus ihren Reiz und die Handlung hät­te Spaß machen kön­nen, auch für die­je­ni­gen, die die Thriller-Reihe nicht ken­nen. Aber die­ser Schlingerkurs um den roten Faden her­um, ohne ihn zu tref­fen, hat mich beim Lesen regel­recht hib­be­lig wer­den las­sen.

 

Fazit

Nein, mich konn­te das Buch nicht über­zeu­gen. Wenn eine Zeitung zitiert wird, dass irgend­was in die­sem Buch “vor­an prescht”, dann weiß ich nicht so recht, auf wel­che Passage sich das bezieht. Diese muss an mir vor­über gegan­gen sein. Denn jedes Mal, wenn der Lesefluss und die Spannung Fahrt auf­ge­nom­men hat, tritt Cornwell gna­den­los auf die Bremse und lässt mich als Leser irri­tiert zurück.

Das ist sehr bedau­er­lich, hat die Geschichte hat durch­aus Potential, lei­det nur unter dem Erzählstil und den sehr blas­sen und recht befremd­li­chen Charakteren. Wer die Reihe kennt, mag viel­leicht mit dem Buch mehr anzu­fan­gen, Neulinge soll­te eher Abstand hal­ten.

 


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