[Rezension] VOX

Titel: Vox
Autor: Dalcher, Christina
Genre: Dystopie
Verlag: Fischer Verlage
Seitenzahl: 400
Wertung: ★★★★☆
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Bevor Trump das Ruder in den USA in die Hand genommen hat, hätte ich ein solches Szenario als vollkommen unglaubwürdig abgetan. Mittlerweile scheint es gar nicht so abwegig, dass sich unter einer solchen Führung auch ein solches Amerika formen kann, auch wenn es ein wenig an der beschriebenen Umsetzung hapert.

Story

Frauen dürfen pro Tag nur 100 Worte sprechen? Bevor ich das Buch zu lesen begonnen habe, kamen mir als erstes die Alternativen in den Sinn, mit denen man außer der gesprochenen Sprache kommunizieren kann. Was ist mit der Kraft des geschriebenen Wortes? Was ist mit Zeichensprache, wie Hörbehinderte sie verwenden?

Aber schon nach den ersten Kapiteln wird deutlich, dass es um jegliche Art der Kommunikation in der von Christina Dalcher geschaffenen Welt geht. Natürlich gibt es hinsichtlich der Umsetzung ein paar Stolperfallen, denn dem geneigten Leser wird sicherlich so manche Möglichkeiten einfallen, wie Frauen dennoch hätten kommunizieren können. Ich muss als Leser diese Unzulänglichkeiten beiseite schieben, um mich diesem Szenario hinzugeben. Dann kann der Roman durchaus sein Potential entfalten.

Politik

Es ist sicherlich gewollt, dass nach und nach Parallelen zur Formung einer Diktatur samt Unterdrückung eines vermeintlichen Sündenbocks unverkennbar werden. Wie bei US-Amerikanern üblich werden die Parallelen zum Nazi-Deutschland aufgebaut.

Ich lese tatsächlich nicht sehr oft “Frauen”-Romane, aber wenn ich es tue, so fällt mir immer wieder auf, dass in den Geschichten verdammt viele Zufälle zusammenkommen. Zusätzlich sind die Story oftmals vorhersehbar. Hier macht Vox keine Ausnahme, auch wenn zum Ende hin die Geschichte deutlich spannender wird, allerdings ohne zu einem Thriller zu werden.

Sympathie

Bis hierher mag sich meine Rezension arg negativ anhören, dafür dass ich das Buch als guten Roman empfehle. Dieser Roman punktet nämlich an anderer Stelle. So darf der Leser durchgängig bei der Protagonistin bleiben und erhält Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, Wünsche, Träume und Ängste.

Christina Dalcher hat es nicht nur geschafft den Leser abzuholen und der Protagonistin Leben einzuhauchen, sondern gleichzeitig eine Beziehung zwischen Leser und Hauptdarstellerin aufzubauen. Gleichzeitig lässt sie den Leser daran teilhaben, wie eine Gesellschaft heruntergebrochen auf eine Familie mit vier Kindern durch eine Diktatur verändert.

Fazit

Wenn ich in einem Science Fiction Roman Logiglücken beiseite schieben kann, dann kann ich das auch bei dieser Dystopie. Ist der Leser dazu bereit, dann hält er einen erstaunlich gut geschriebenen Roman in der Hand. Die Zielgruppe, die für diesen Roman in Frage kommt, ist erstaunlich weit gefasst. Denn nicht nur Frauen dürften sich von diesem Werk angesprochen fühlen, sondern auch Freunde von Dystopien, dunklen Zukunftsszenarien und interessanten Gedankenspielen.

Ich persönlich hatte sehr viel Spaß an dieser Geschichte und kann diese bedenkenlos weiterempfehlen.


Weitere Informationen zum Buch und der Autorin finden sich auf den Seiten der Fischer Verlage.

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
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