Buchblogger haben per Definition zu wenig Zeit für ihr Hobby. Das ist nichts Neues. Leider habe ich im vergangenen Monat noch weniger Zeit als sonst gehabt, weshalb ich nicht so viel zum Stöbern gekommen bin. Sorry also meine lieben Leser und Leserinnen, dass ich mich im vergangenen Monat etwas rar gemacht habe.
Es gibt Internetseiten, auf denen landet der Otto-Normalbürger eher selten bis gar nicht. Dazu gehört sicherlich die Seite des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, von dem ich behaupte, dass viele dieses Ministerium gar nicht kennen. Warum ich dieses Ministerium erwähne? Es ist die Aufsichtsbehörde einer Einrichtung, die vermutlich noch weniger kennen, geschweige denn wissen, dass es sowas überhaupt gibt. Ich rede von der Literaturkommission für Westfalen, die beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) integriert ist.
Warum diese Einführung? Weil die wissenschaftliche Volontärin Maximiliane Spieß Herausgeberin der ungewöhnlichen Anthologie “Fantasy im Münsterland” ist und auf mich zukam, ob ich das Buch auf meinem Blog vorstellen mag. Da ich auch gerne ungewöhnliche Bücher lese, habe ich zugesagt. Allerdings dauert es noch ein wenig, bis ich das Buch in den Händen halten darf, so dass ich es erst in den kommenden Wochen vorstellen werde.
Bücher
Oje, jetzt habe ich schon wieder so viele Bücher mit fünf Sternen bewertet. Mann, jetzt muss ich aber mal ein schlechtes Buch lesen, damit mit mein Blog authentischer wirkt. Klingt komisch? Warum denken dann viele Leser und Leserinnen bzw. Blogger und Bloggerinnen so? Das war auf jeden Fall nicht meine Motivation, »Portal der Welten« anzufragen. Zu den Büchern von Adrian Tschaikovski habe ich weiter unten bei den Hörbüchern etwas geschrieben, denn ich habe in diesem Monat auch das Review zum Hörbuch des zweiten Teils der Zeit-Saga veröffentlicht.
Die Dilogie »Dornenthron« und »Narrenkrone« ist bei mir sehr gut angekommen. Da diese beide Bücher direkt aufeinander aufbauen, empfehle ich beide direkt hintereinander zu lesen. Dann kommt der Leser in den Genuss einer unterhaltsamen und zum Teil humorvollen Erzählung.
Immer wieder sehr selten: Ein Horror-Roman, der mir sehr gut gefällt. Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen Splatter-Horror brauche, sondern mehr die spannend geschriebenen Romane bevorzuge. »The Chill« erfüllte sehr zu meiner Freude diesen Anspruch.
»Das Lied der Nacht« ist ein sehr gut geschriebener Fantasy-Roman, der aber auch derart brutal ist, dass ich mich veranlasst gefühlt habe, eine Triggerwarnung an den Anfang des Reviews zu setzen. Das mache ich auch nicht oft, lese aber auch kaum Bücher, in denen sexuelle Gewalt gegenüber Kindern vorkommt.
Im Juni habe ich 8 Romane gelesen, die in Summe auf 3543 Seiten kommen. Das abgebrochene Buch zähle ich dabei nicht mit.
Debüt
In diesem Monat habe ich zwei Debüts vorgestellt, diese aber in den anderen Kategorien vorgestellt. Das erste Buch »Die Götter müssen sterben« ist ein Verlagsdebüt und passt nicht so recht hierher, denn hier möchte ich nur “echte Debüts” vorstellen. Die Autorin hatte zuvor schon andere Bücher geschrieben. Das zweite Buch ist der »Donnerstagsmordclub«, den ich aber bei den Hörbüchern platziert habe, da ich das Buch gehört habe.
Selfpublisher
In diesem Monat habe ich es endlich geschafft, ein paar Bücher zu lesen, die ich von Selfpublishern bei mir liegen hatte. Ein sehr gelungener High-Fantasy-Roman versteckt sich unter dem Titel “Die Botschafter” von Andreas Kroll. Das zweite Buch “Lerne zu fürchten” habe ich mir vorgenommen, nachdem ich “Der Zorn der Regenmacher” von Timo Leibig gelesen habe und es mir zugesagt hat.
Wie jeden Monat freue ich mich über die zahlreichen Anfragen von Verlagen und Autoren, die ich leider nicht alle bedienen kann. Folgende Angebote von Selfpublishern musste ich leider ablehnen, bin mir aber sicher, dass sich die Autoren freuen, wenn andere Bloggerkollegen auf das Buch aufmerksam werden und es lesen möchten:
- “Götzendämmerung I: Terra Narra” von Jörg Werner (SF-Fantasy-Satire, es sind noch zwei weitere Teile erschienen)
- “Allein unter Wasser” von Nils Hünerfürst (Genre unbekannt)
- “Herbert – Aliens und parallele Welten” von Axel Ulrich (SF-Thriller)
- “Satoshi – Chroniken eines Phantoms” von Linus Ortelli (Science Fiction)
Kunst- und Sachbücher
Wie sehr Frauen von der Gesellschaft aktzeptiert werden, merkt man nicht an der Verwendung von Gendersternchen, sondern (u.a.) wie sehr Frauen in Männerberufen ohne Einschränkungen arbeiten können. Das Buch Frauen in der Architektur gibt einen Blick in einen Berufszweig, in dem es bis heute nicht der Fall ist.
Ein kleines Fotobuch für Katzenfreunde versteckt sich hinter dem Buch Pascale Weber: For Cats Only / Nur für Katzen. In 30 Fotografien wird der Kratzbaum stark in Szene gesetzt.
Diese beiden Bücher ergeben in diesem Monat magere 286 Seiten. Der Juni war definitiv nicht mein Monat der Sachbücher.
Jugend- und Kinderbücher
Bei den Comics findet sich in diesem Monat mit der neusten Ausgabe von Captain Underpants wieder ein Buch für Kinder ab ca. 8 Jahren. Ansonsten haben wir im Juni keine Jugend- und Kinderbücher gelesen, die wir hier vorstellen möchten oder können. Dafür wird es im nächsten Monat wieder einige geben.
Graphic Novels und Comics
Nach einem etwas schwierigen Einstieg bin ich endlich mit der Monstress-Reihe warmgeworden. Allein die Cover zeugen davon, weshalb ich der Reihe treu geblieben bin. Einfach nur großartig gezeichnet! Lest die Vorstellungen von Monstress 2, Monstress 3, Monstress 4 und Monstress 5. Der sechste Band muss erst im englischen Original erscheinen, bevor sich auch die deutschen Leser ab dem 24.01.22 daran erfreuen dürfen.
Der erste Teil von Trees erzählt zwar eine spannende Geschichte, ist aber zu verworren und lässt den Leser zu häufig im Regen stehen. Ebenso nur für Genrefans geeignet: Resistance. Eine neue Superheldenwelt, die sich ein wenig überhoben hat.
Für eine vollkommen andere Zielgruppe ist der fünfte Band von Captain Underpants gedacht. Schon der Untertitel “Captain Underpants und die Rache der monströsen Madamme Muffelpo” zeugt von einer Ernsthaftigkeit, die sicherlich nicht nur Kinder, sondern auch den ein oder anderen Erwachsenen ansprechen dürfte.
Hörbücher
Auch wenn ich auf dem Blog die Reviews nicht in der Reihenfolge veröffentlicht, wie ich die Bücher von Adrian Tschaikovski gelesen habe, so habe ich zuerst die “Kinder der Zeit” gehört und war begeistert. Anschließend habe ich “Die Erben der Zeit” gehört und war ein wenig enttäuscht, dass er die Geschichte nicht fortgeführt hat, sondern der Autor sich in seinen Theorien verloren hat.
Und erst danach habe ich als e-Book sein neustes Buch “Portal der Welten” gelesen und musste feststellen, dass der Autor vielleicht seine Bücher ein wenig zu schnell geschrieben hat oder er in andere Sphären abgedriftet ist, die mir nicht mehr zugänglich sind.
Das Nationale Sicherheitsamt (kurz: NSA) ist ein “Was-wäre-Wenn”-Roman von Andreas Eschbach, in dem der Autor sehr geschickt viele aktuelle Fragestellung verpackt. Auch wenn das Buch schon was älter ist, kann ich es bedenkenlos empfehlen.
Das Debüt “Der Donnerstagsmordclub” von Richard Osman ist in England sehr gut angekommen und weiß auch in Deutschland viele Leser für sich zu begeistern. Ich selbst fand ihn hier und da etwas überfrachtet und kann den Hype nicht so ganz verstehen. Schlecht ist der Roman deswegen nicht, aber vielleicht ein wenig überbewertet.
Die Tendenz des letzten Monats setzt sich fort und ich höre wieder mehr. Der Juni bescherte mir eine Hörzeit von 3211 Minuten.
Abgebrochen
Wie schon im letzten Monatrückblick angekündigt, habe ich dem Buch “Dismatched” vom Selfpublisher Bernd Boden noch eine Chance gegeben, aber irgendwie komme ich nicht in die Geschichte rein, so dass ich es erstmal beiseite lege. Wer weiß, vielleicht probier ich es im Herbst oder Winter nochmal.
Zahlenspiele
Zum Ende meine Rückblicks wie gewohnt ein paar Zahlenspiele. Die meistgelesensten Beiträge (gemessen an den Zugriffszahlen im Juni) waren:
- Der Unterschied zwischen einer Graphic Novel und einem Comic
- Eines Menschen Flügel
- Fantasy Highlights
- Empfehlenswerte Comics und Graphic Novels
- Ich werde Buchblogger
Danach folgen meine Übersicht zu empfehlenswerten Science-Fiction-Romanen und das Review zu “Dornenthron“. Es freut mich, dass meine Übersichten sich zunehmend eine hohen Beliebtheit erfreuen. Und es zeigt, dass es viele Leser danach gelüstet, ein paar handfeste Tipps aus einem Genre zu bekommen.
Wie in den letzten Monaten auch, gab es hinsichtlich der Länder keine Überraschungen, in denen die Bücher zuerst veröffentlicht wurden:
- Deutschland
- England
- USA
- Frankreich
Alle im Juni von mir vorgestellten Werke habe ich wie folgt bewertet:
10 ★★★★★ Leseempfehlung
4 ★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
4 ★★★☆☆ für Genrefans
1 ★★☆☆☆ könnte man lesen
x ★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Ein Buch habe ich abgebrochen und bleibt ohne Wertung. Im Schnitt habe ich in diesem Monat die vorgestellten Werke mit 4,2 von 5 Wertungspunkten bewertet und liege damit wieder etwas über meinem “üblichen” Durchschnittswert von 4,0
In diesem Monat habe ich wieder vergleichsweise viele Rezensionsexemplare vorgestellt. Von den 19 Buchvorstellungen waren 16 Rezensionsexemplare. Das entspricht 84%.
Das klingt nach viel, aber das sind auch die Comics und Graphic Novels bei, die ich als Top Leser bei izneo lese. Dort veröffentliche ich oftmals überarbeiteten und gekürzten Rezension sofort auf der Plattform, aber erst mit deutlicher Verzögerung auf meinem Blog. Izneo verlangt nicht danach, die Rezensionen zu streuen. Das mache ich aus eigenem Antrieb.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Schönen guten Morgen!
Ich hatte diese Woche auch echt wenig Zeit, deshalb bin ich mit dem Kommentieren der Monatsrückblicke auch sehr im Verzug – meine Liste ist megalang *lach* Die muss ich jetzt nach und nach abarbeiten ^^ Heute muss ich auch arbeiten, aber zwischendurch gönn ich mir kleine Pausen um bei euch ein bisschen zu stöbern.
Freut mich, dass dir die Dilogie von Boris Koch insgesamt so gut gefallen hat – und auch Das Lied der Nacht. Viele mochten da ja den Schreibstil nicht so, für mich war es einfach großartig zu lesen und ich freu mich schon mega auf den nächsten Band, ist ja nicht mehr lange hin 🙂
Der Donnerstagsmordclub hätte mich auch interessiert, aber da hab ich schon einige Rezensionen gelesen, die nicht so ganz begeistert waren, deshalb hab ich es jetzt erstmal wieder gestrichen… da hab ich zu viele andere, die mich mehr ansprechen. Das gleiche gilt für Götter müssen sterben.
Mit “Die Botschafter” hast du mich neugierig gemacht!
NSA – grandioses Buch! Aber so alt ist das doch noch gar nicht?! *lach* Ist doch eh schon alles so schnelllebig, für mich sind sie erst alt wenn sie vor 2000 erschienen sind ^^
Ich wünsch dir einen wunderschönen Juli!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hi Aleshanee,
meine Liste der ungelesenen Beiträge war ebenfalls ellenlang, aber ich musste die jetzt einfach mal “resetten”, da ich nicht mehr nachgekommen bin und die immer länger wurde …
“Die Botschafter” könnte Dir tatsächlich gefallen, ich bin gespannt, wann Du dazu kommst.
Witzig, dass Du das mit der 2000 schreibst. Bei mir ist es ähnlich, dass ich alles mit einer zwei am Anfang einer Jahreszahl als jung bezeichne, bis mir auffällt, dass die 2000er schon seit drei Jahren Auto fahren dürfen 😀
Viele Grüße und einen guten Start in die Woche
Frank