[Sachbuch] Die vergessene Leichtigkeit der deutschen Sprache

Als Muttersprachler brau­che ich doch kein Deutschbuch, oder? Immerhin ken­ne ich die Sprache qua­si von Geburt an und bin mit ihr groß­ge­wor­den. Aber den­noch stol­pe­re ich, wie jeder ande­re deut­sche Muttersprachler auch, immer wie­der über Wort- und Satzkonstrukte, von denen ich nicht so recht weiß, ob die­se nun Gültigkeit haben oder nicht.

Deutsche Sprache schwere Sprache?

Das Deutsche gilt gemein­hin als schwie­rig zu ler­nen­de Sprache und auch so man­cher Schüler quält sich durch den Deutschunterricht. Dieses Buch ver­sucht zu zei­gen, dass es auch ande­re Arten gibt, sich der Sprache zu nähern. Ob es gelingt?

Das Deutsche mag schon des­halb als schwie­rig gel­ten, weil es mal ver­bind­li­che Regelwerke gab, dann wie­der nicht. Weil es Reformen gab, die nicht jeder mit­ge­macht hat und bis heu­te Zeitungen und Verlage nicht unbe­dingt ein­heit­lich schrei­ben und zuwei­len nicht dem amt­li­chen Regelwerk fol­gen. Es hat manch­mal den Eindruck, als kön­ne jeder so schrei­ben (und reden) wie er wol­le.

Diesem Kreuz und Quer ver­sucht der Autor mit einer Systematik Herr zu wer­den, in dem er sich nach und nach der Sprache nähert, wodurch das Buch gefühlt zwei­ge­teilt ist. Zuerst kommt die Theorie, dann die Praxis. Konkret heißt das, dass zuerst ein Blick auf die Grammatik und des­sen Besonderheiten gewor­fen und anschlie­ßend an kon­kre­ten Beispielen ver­deut­lich wird, wo die Tücken in der Formulierung ste­cken. Vor allem in die­sem Teil wohnt ein gewis­ser Unterhaltungswert bei, denn es wird die ein oder ande­re Absurdität offen­bart, die der Leser viel­leicht schon kennt, ihm aber in die­ser Form so nicht bewusst war.

Fazit

Dem Deutschen wohnt so man­che Besonderheit bei, die es so in ande­ren Sprachen nicht gibt (soweit ich das als sprach­li­cher Laie zu beur­tei­len ver­mag). Dieses Buch lädt ein, sich auf die Suche nach die­sen Besonderheiten zu machen und ihnen den Schrecken zu neh­men. Dem Schüler, der an das Lehrbuch, und den Offiziellen, die an das amt­li­che Regelwerk gebun­den sind, wird das viel­leicht wenig hel­fen. Dem an der deut­schen Sprache Interessierten ver­mag die­ses Buch aber sehr wohl zu einem ande­ren Blick auf das Deutsche ver­hel­fen. Ob er damit tat­säch­lich die „ver­ges­se­ne Leichtigkeit der deut­schen Sprache“ wie­der­ent­deckt, muss schluss­end­lich jeder Leser für sich selbst ent­schei­den.

Buchcover Die vergessene Leichtigkeit der deutschen Sprache

Titel: Die ver­ges­se­ne Leichtigkeit der deut­schen Sprache
Autor: Lang, Jürgen
Genre: Sachbuch
Seitenzahl: 320
Verlag: tre­di­ti­on

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Herkunft: Deutschland
Jahr: 2018 (org./dt.)

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