Schattenspringer 2 ★★★★★

schattenspringer2Der ers­te Band der Graphic Novel Schattenspringer erzählt von der Kinderheit der Autorin Daniela Schreiter und dem Asperger Autismus im Allgemeinen. Schattenspringer² erzählt die Lebensgeschichte – eben­falls als Graphic Novel – kon­se­quent wei­ter.

Bei ihr wur­de der Autismus recht spät dia­gnos­ti­ziert, was in der Zeit bis zur Diagnose zu eini­gen Komplikationen führt. Der Part, wie sie mit der ers­ten Liebe und den unge­wöhn­li­chen Gegebenheiten einer Pubertät umgeht (die schon für NT (Nicht Autisten) nicht ein­fach ist), nimmt einen sehr gro­ßen Raum in die­sem Band ein.

Erwachsen werden

Der Weg zum Erwachsenen ist für jeden Menschen etwas beson­de­res und bie­tet so eini­ge Stolpersteine. Auch ohne Behinderung. Ich den­ke, dass jeder mit gemisch­ten Gefühlen in sei­ne eige­ne Pubertät blickt und sich dar­an erin­nert, wie auf­ge­wühlt er selbst als jun­ger Mensch war.
Wie anders die­se Erfahrung für Aspis (Asperger Autisten) ist, zeigt Daniela Schreiter ein­drück­lich sowohl visu­ell als auch in weit­rei­chen­de­ren Beschreibungen. (Dabei ist anzu­mer­ken, dass jeder Autist dies ganz indi­vi­du­ell erfährt.) Im Verlgeich zum ers­ten Band, wir­ken die Texte nicht nur erwach­se­ner, son­dern sind auch umfas­sen­der und etwas kom­ple­xer geschrie­ben.
Nicht, dass die Texte kom­pli­ziert geschrie­ben sind, son­dern sie rich­ten sich viel­mehr an ein rei­fe­res Publikum. Für Kinder dürf­te nach mei­ner Empfindung die­ses Buch (im Gegensatz zum ers­ten Teil) zu kom­plex sein.

Diagnose

Wie es genau zur Diagnose kam, wird in die­sem Band nicht im Detail geschil­dert. Sie macht viel­mehr dar­auf auf­merk­sam, dass in den 80ern und 90ern die­se Krankheit noch wei­test­ge­hend unbe­kannt war und eine Diagnose nahe­zu unmög­lich bzw. ein Glücksspiel.
Wer denkt, dass heut­zu­ta­ge alles anders ist, der irrt, denn auch heut­zu­ta­ge erken­nen vie­le “Spezialisten” eine sol­che Einschränkung nicht, wie wir leid­ge­prüft an unse­rem eige­nen Sohn erfah­ren muss­ten. Das, was Daniela Schreiter in Schattenspringer² beschreibt, ist wohl auch heu­te noch die bes­te Möglichkeiten, dem Asperger Syndrom auf die Schliche zu kom­men:
Lesen, lesen, lesen. Dabei hilft Fachliteratur eben­so wei­ter, wie Texte von Betroffenen wie eben die bei­den Schattenspringer-Bücher.

Illustration

Die Zeichnungen sind wie im ers­ten Band nur auf den ers­ten Seiten far­big. Der Großteil des Buchs ist in schwarz-weiß gehal­ten. Ich fin­de, dass dies dem Buch ganz gut tut und sehr stim­mig ist. Der Stil hat sich im Wesentlichen nicht ver­än­dert, d.h. die Bilder sind auch in die­sem Band bei wei­tem nicht so kom­plex wie bei den Marvel Comics oder dem “Dunkle-Turm”-Graphic Novel. Zudem ist die­ses Buch deut­lich text­las­ti­ger gewor­den.
Vom Umfang her wird ein Leser die­ses Buch den­noch inner­halb weni­ger Tage lesen kön­nen. Allerdings emp­feh­le ich, das Buch nach dem ers­ten Durchlesen ruhig noch­mals in die Hand zu neh­men und sich viel­leicht mehr auf die Zeichnungen als auf den Text zu kon­zen­trie­ren. Das nur als Tipp.

Fazit

Daniela Schreiter erzählt ihre Geschichte in dem zwei­ten Band kon­se­quent wei­ter und gibt Einblicke in ihre zum Teil doch sehr pri­va­te Gefühlswelt. Den ers­ten Band muss man nicht zwin­gend ken­nen, um die­ses Buch zu ver­ste­hen, aber es hilft.
Diese Graphic Novel rich­tet sich an ein rei­fe­res Publikum. Der Verlag gibt ein Alter von 12–15 Jahren an, wobei ich dies als Einstiegsalter betrach­te. Ein emp­foh­le­nes Höchstalter gibt es sicher­lich nicht. Ganz im Gegenteil soll­ten sich ruhig die Erwachsenen die­sem Buch wid­men, unab­hän­gig davon, ob man direkt betrof­fen ist oder nicht. Lesenswert ist auch der zwei­te Band in jedem Fall.

 

Titel: Schattenspringer² – Per Anhalter durch die Pubertät
Autor: Schreiter, Daniela
Genre: Graphic Novel
Verlag: Panini
Bewertung: ✦✦✦✦✦

 


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