[Science Fiction] Aus Sternen und Staub

T.J. Klune schreibt in sei­nem Nachwort, dass er seit 2011 den Luxus genießt, von sei­ner Tätigkeit als Autor leben zu kön­nen und dass dies ein Privileg ist, das kaum ein ande­rer Autor genie­ßen kann. Das führ­te wohl dazu, dass er sich an ein Projekt wag­te, das anders ist als sei­ne ande­ren Bücher, wes­halb sich auch die­ser Passus in sei­nem Nachwort fin­det.
”[…] soll­tet ihr wis­sen, dass die­ses Buch einen gänz­lich ande­ren Weg genom­men hat als alle vori­gen.

Nun, er bezog die­sen Satz auf den Umstand, dass er das Buch im Selbstverlag her­aus­brach­te. Ich den­ke eher dar­an, dass dies ein außer­ge­wöhn­li­cher Science-Fiction-Roman ist, in dem der Autor all sei­ne Themen ein­flie­ßen lässt, die ihm wich­tig sind. Was macht die Menschheit aus, was sind ihre Wesenszüge? Und wie wür­de jemand von außer­halb auf uns wider­sprüch­li­che Wesen reagie­ren?

Das Buch beginnt mit dem nie­der­ge­schla­ge­nen Nate, der nach eini­gen Tiefschlägen Zuflucht in sei­ner abge­le­ge­nen Hütte sucht und dort auf ein jun­ges Mädchen mit einem älte­ren Herrn vor­fin­det. Es stellt sich her­aus, dass alle drei sehr spe­zi­el­le Figuren sind, die alls­amt gern um den hei­ßen Brei reden und teils arg ver­schro­ben daher­kom­men. Manchmal war die Verschrobenheit vor allem von Nate ein biss­chen zu viel des Guten.

Aber dann bekommt Klune noch die Kurve und ver­liert sich nur sel­ten in einer mehr­schich­ti­gen Liebesgeschichte, die er gut in das Science-Fiction-Gewand ein­zu­bet­ten weiß. Ich bin weiß Gott kein Freund von Liebesgeschichten, in denen die Figuren blind vor Liebe agie­ren, aber Klune ver­steht es, die­se eben nicht der­ge­stalt zu erzäh­len.

Der Autor weiß, wie er gefühl­voll sei­ne Geschichten schrei­ben kann. Und auch wenn es eini­ge Action-Szenen in das Buch geschafft haben, so ist die Beziehung der drei ein wesent­li­cher Erzählstrang, der vie­les über­la­gert. Ich per­sön­lich mag den Stil von T.J. Klune, auch wenn das ein oder ande­re (des­halb) sehr vor­her­seh­bar von ihm erzählt wird. Wer gern ein emo­tio­na­les Science-Fiction-Märchen lesen mag, soll­te die­sem Buch eine Chance geben.

cover

Titel: Aus Sternen und Staub
Autor: Klune, T.J.
Genre: Science Fiction
Seitenzahl: 489
Verlag: Heyne Verlag

Originaltitel: The Bones Beneath My Skin
Übersetzer: Michael Pfingstl
Herkunft: USA
Jahr: 2018 / 2023 (org./dt.)

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2 Kommentare

  1. Schönen guten Morgen!

    Ich moch­te das Buch auch sehr ger­ne und fand die Geschichte sehr gut erzählt!
    Allerdings hat mich die Sex-Szene tat­säch­lich ein biss­chen gestört, weil sie mir ein­fach nicht zum Rest gepasst hat, die hat mich ein­fach irri­tiert, weil es sie nicht so expli­zit gebraucht hät­te – und der Verlauf am Ende war mir auch etwas zu kon­fus. Aber ins­ge­samt hat­te ich wie­der viel Spaß damit 🙂

    Liebste Grüße und einen schö­nen Feiertag!
    Aleshanee

    1. Guten Morgen Aleshanee,
      mitt­ler­wei­le weiß ich ja, dass er irgend­ein LGBT-Thema in sei­ne Geschichten ein­baut. Ja, die Sexszene hät­te nicht so umfang­reich erzählt wer­den müs­sen. Ich fand aber den­noch, dass er die­se Geschichte sehr emo­tio­nal geschrie­ben haben hat. Und wenn mich ein Buch berührt, dann sehe ich gern über die ein oder ande­re Unzulänglichkeit hin­weg 🙂

      Viele Grüße
      Frank

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